reiseleben.at

18. Tag, 11.10.2010: Playa Sta. Lucia - Santiago de Cuba

In dieser Nacht konnten wir besonders gut schlafen, da es einen Stromausfall gegeben hat. Deshalb war es dunkel (keine Gartenbeleuchtung) und ruhig (keine Klimaanlagen).

Bis zum Aufstehen ist der Schaden aber schon wieder behoben. Nur Wasser haben wir noch immer keines. Also gehen wir untoilettiert zum Frühstück. Wolfgang nimmt heute das Omelett - ein Traum! Ich bleib bei den himmlischen Toasts. Nach dem Frühstück brechen wir um punkt 9:00 Uhr in Richtung Santiago de Cuba auf.

Wir fahren auf direktem Weg nach Las Tunas. Die Straße dorthin ist total kaputt. Für die gut 90 km nach Las Tunas benötigen wir zwei Stunden. In der Stadt ist keine Beschilderung zu finden, und so irren wir doch etwas länger herum. Zwischendurch kaufen wir uns im Zentrum bei einem Peso-Standl eine Art Schweinsbratl-Semmerl mit Senf - sehr lecker! Die restliche Strecke nach Santiago verläuft ohne besondere Vorkommnisse.

In Santiago finden wir gut in die Stadt rein. Wir suchen zuerst die Casa, in der auch meine Eltern 2008 schon gewohnt haben. Diese ist uns aber zu weit außerhalb und wir drehen Richtung Zentrum um. Ich mache also an einer Kreuzung kehrt und überfahre dabei eine doppelte Sperrlinie. Dumm nur, dass 50 m weiter ein Polizist steht, der uns natürlich gleich zur Seite winkt. Schuldbewusst gebe ich ihm die Fahrzeugpapiere und den Führerschein. Auch den Reisepass gebe ich ihm, um ihm zu zeigen, dass ich Österreicherin bin - vielleicht hilfts was. Nach einer langen Prüfung der Dokumente gibt er sie zurück, mit dem Hinweis, dass wir nicht mehr über Sperrlinien fahren dürfen. Wir nicken und fahren erleichtert - ohne eine Strafe zu bezahlen! - weiter.

Die Casa, die wir ausgesucht haben, ist wegen der Einbahnregelung nicht leicht zu erreichen. Außerdem werden gerade in ganz Santiago neue Kanalrohre verlegt und einige Straßen sind daher aufgerissen und tlw. nicht passierbar. Endlich angekommen, bekommen wir ein sehr schönes, großes Zimmer, mit großem Bad, Dachterrasse und Esszimmer mit Kühlschrank. Das Wetter ist gut, es ist sehr heiß und wir machen uns gleich auf den Weg in die Stadt, um einen kühlen Drink zu besorgen. Zuvor bestellen wir uns zum Abendessen einen Fisch. Unsere Casa (Armando Carballo Fernandez, C. San Felix (Hartmann) No. 306, e/Habana (J.M. Gómez) y Trinidad (Gen. Portuondo)) liegt nur einige Gehminuten vom Zentrum entfernt und wir sagen vorerst für drei Tage zu. Nach unserer kurzen Einkaufstour genießen wir auf der Dachterrasse einen Drink bis das Essen fertig ist. Das ist wieder üppig und lecker. Danach ziehen wir uns abermals auf die Dachterrasse zurück, trinken noch was und spielen Karten. Es ist herrlich - und sehr heiß.


332 km

19. Tag, 12.10.2010: Santiago de Cuba 

Um 6:00 Uhr weckt uns der Bäcker, der mit seinem Wagerl durch die Straße rattert und sich mit einer Trillerpfeife noch zusätzlich bemerkbar macht. Außerdem klopft und läutet er auch noch an die Tür … Um 8:00 Uhr gibt’s dann Frühstück, das wieder sehr lecker und reichlich ist. Nachdem wir gemütlich gefrühstückt haben, machen wir uns fertig und marschieren los in Richtung Parque Céspedes. Wir schauen uns die schönen Gebäude rundherum an (Kathedrale, Ayuntamiento, Casa Diego Velázques) und werden dabei von zig Taxifahrern und „Stadtführern“ angequatscht.

KathedraleAyuntamiento

Bici-TaxiAuf dem Weg zum Balcón Velázques verfolgt uns ein eher unangenehmer Zeitgenosse und redet auch am Balcón Velázques ununterbrochen mit uns. Als wir ihm klar machen, dass wir ihm kein Geld geben und ihn nicht als Stadtführer brauchen usw. lässt er uns dann endlich in Ruhe. Nicht weit von der Padre Pico Treppe lauert uns schon der nächste auf, allerdings auf eine wesentlich charmantere Art, und so „darf“ er uns auch ein Stück begleiten. Während ich mich mit ihm beim Museo de la Lucha Clandestina unterhalte, macht Wolfgang die Bekanntschaft mit einem dubiosen Typen, der behauptet ein ehemaliger Krebsspezialist zu sein, der jedoch vom Regime seines Amtes enthoben wurde, weil er sich weigerte einen Bericht zu fälschen. Wolfgang macht ein Foto von ihm, da er es gerne gemailt bekommen würde …

Wir verabschieden uns auch von unserem netten Begleiter, da wir gerne alleine weiterziehen würden. Er empfiehlt uns noch ein Paladar seiner „Tante“ und wir geben ihm ein paar Seifen. Danach schlendern wir durch das Viertel Tivoli, das eher heruntergekommen ist. Dort machen wir bei einer kleinen Kirche im Schatten eine Trinkpause, da es hier ins Santiago heißer ist als im Rest Cubas. Dann bummeln wir den Berg hinunter bis zur Avenida Jesús Menéndez, wo uns ein Bici-Taxi-Fahrer erfolgreich eine Stadtrundfahrt anbietet. Wir steigen ein und lost geht’s! Vorbei an der Tabakfabrik, Rumfabrik, dem alten und neuen Bahnhof, der Bierbrauerei bis zum Necrópolis Santa Ifigenia - dem schönen Friedhof.

José Martí-MonumentWachablöse

Hier findet zu jeder halben Stunde die Wachablöse vor dem José Martí-Monument statt. Wir kommen gerade rechtzeitig und bewundern die perfekt inszenierte Ablösezeremonie. Danach bummeln wir noch etwas herum, sehen die Gräber von Manuel de Céspedes und der Bacardi-Familie. Unser Taxler José wartet draußen auf uns. Auf dem weiteren Weg Richtung Monument Maceo dürfen auch wir das Radeln ausprobieren. Ganz schön anstrengend. Beim Monument Maceo auf dem Plaza de la Revolucion brennt die Sonne erbarmungslos auf uns herunter, daher fährt uns José zu einem Standl wo wir drei TuKola kaufen und weiter geht’s mit dem Bici-Taxi retour Richtung Zentrum. Nach zwei Stunden Rundfahrt - in der größten Mittagshitze - hat sich José die CUC 10,00 redlich verdient, sowie ein paar Seifen und zwei Haarbürsten für seine Frau und seine Tochter.

Monument MaceoWolfgang und ich bummeln die steile Straße bergauf zum Parque Céspedes, wo wir im Hotel Casa Granda auf der Dachterrasse des Restaurants einkehren und uns mit Pizza, Sandwich, zwei Bierchen und zwei Espressos stärken. Die Aussicht von hier ist herrlich. Frisch gestärkt gehen wir dann auf der Avenida Aquilera bis zum Plaza de Dolores. Auf diesem netten Platz treffen sich anscheinend alle Musiker Santiagos zum Trinken und Einsingen. Wir wechseln in die Avenida Heredia, in der sich eine Bar neben der anderen befindet. Dort wollen wir am Abend hingehen. Auf der Suche nach Souvenirs und Wasser gehen wir in die Avenida José A. Saco, wo es viele Geschäfte gibt. Nur leider sind alle zu. „Cerrado para fumigacion“ - Heute geht’s anscheinend allen Kakerlaken Santiagos an den Kragen. Am Parque Céspedes finden wir dann zumindest Wasser zu kaufen und vertilgen die Flasche gleich auf einer schattigen Bank. Während dessen beobachten wir, wie mehr und mehr Leute in eine Galerie gegenüber strömen. Wir werden neugierig und gehen auch hin. In der Galerie beginnt gerade eine Vernissage eines jungen Künstlers. Die Bilder gefallen uns teilweise ganz gut, aber für daheim sind sie dann doch nichts. Nach dieser Portion Kultur gehen wir retour zu unserer Casa, wo anscheinend neue Gäste eingecheckt haben. Wir sitzen auf der Dachterrasse und beobachten bei einem Drink die bedrohlich wirkende Wolkenstimmung.

Gegen 19:00 Uhr brechen wir wieder auf in die Stadt. Am Paque Céspedes wird für eine Veranstaltung aufgebaut und wir setzen uns auf eine Bank und warten was passiert. Um 20:30 Uhr geht es los. Offenbar ist heute ein cubanischer Kulturtag - soweit wir verstehen. Es gibt Vorführungen von Troubadouren, Balletttänzern, Opernsängern und einer Karnevalstruppe. Das ganze dauert 1 1/2 Stunden und ist schön anzusehen. Danach gehen wir ins Casa de la Trova, wo eine Band spielt. Das ist ja die totale Touristenfalle, es ist ein ganzer Reisebus da und die Jungs und Mädels, die auf Touristenfang sind, stehen Schlange. Aber es ist nett, unterhaltsam und auch lustig und wir kippen 1, 2 Biere und Mojitos. Nach Mitternacht bummeln wir zu unserer Casa zurück.

0 km

20. Tag, 13.10.2010: Santiago de Cuba

Heute ist beim Frühstück für zwei weitere Gäste gedeckt, die im anderen Zimmer untergebracht sind. Aber sie erscheinen nicht, und die Haushälterin nimmt das Frühstück verärgert wieder weg.

Wir machen uns auf den Weg zum Castillo El Morro, in dem sich ein Piratenmuseum befindet. Wir gehen zuerst rechts vor der Festung den Weg hinunter, der fast bis zum Meer führt. Trotzdem es früher Vormittag ist, macht uns die Hitze schon zu schaffen. Der Ausblick ist schön, man sieht auch ein wenig auf die Insel Cayo Granma, die in der Bucht von Santiago liegt. Anschließend gehen wir ins Museum (CUC 4,00 pP + 1,00 für die Kamera). Leider ist alles nur auf Spanisch angeschrieben, aber bei einigen Tafeln können wir uns ungefähr vorstellen, was dort beschrieben steht. Von ganz oben ist der Ausblick traumhaft und schon deshalb den Eintritt wert.

Castillo El MorroCastillo El MorroInsel Cayo GranmaNachdem wir alles besichtigt haben, fahren wir kurz zur Anlegestelle für das Boot nach Cayo Granma, aber wir setzen nicht über. Stattdessen fahren wir nach Siboney, um den dortigen Strand zu besichtigen. Der Strand soll nämlich eher schmutzig sein. Wir sind positiv überrascht. Die gesamte Anlage (ein aufgelassenes Strandbad) dürfte zwar schon bessere Zeiten gesehen haben. Davon zeugen auch ein halb verfallener Spielplatz und ein nicht gefülltes Schwimmbecken. Aber der Strand ist sauber und sehr nett und wir beschließen, unseren Reservetag morgen hier am Strand zu verbringen.

Dachterrasse unserer CasaDachterrasse unserer Casa

Also fahren wir zurück in die Casa. Wir nehmen diesmal die Hauptstraße nach Santiago und sind ruck-zuck retour. In der Casa trinken wir genüsslich ein TuKola und machen uns dann auf, um in der Stadt Souvenirs zu kaufen. Auf der Suche nach Kaffee irren wir etwas umher, bis wir dann doch fündig werden und vorerst mal nur zwei kleine Packungen gemahlenen Kaffee kaufen. Danach kaufen wir noch Rum und bringen alles heim. In der Casa checken wir, ob es Einfuhrbeschränkungen für Kaffee gibt, weil im Reiseführer so etwas erwähnt ist. Aber es gibt für Kaffee nach Österreich keine Begrenzung und so gehen wir noch einmal in die Stadt und kaufen eine große Packung Kaffee-Bohnen. Danach gönnen wir uns einen Espresso auf der Dachterrasse des Hotels Casa Granda und bummeln anschließend heim.

Auf unserer Dachterrasse spielen wir Uno bis das Abendessen fertig ist. Es gibt Fisch und Shrimps und beides schmeckt lecker und es ist - wie immer - viel zu viel.

Bolero AbendBolero Abend

Als Abendprogramm spazieren wir in die Pena coro Madregalista, wo heute Bolero geboten wird. Als wir ankommen, spielt die Band schon. Die Reihen sind nur spärlich besetzt, aber es sind offenbar viele Sänger darunter, denn es gibt einer nach dem anderen eine Kostprobe seines Könnens. Auch ein paar junge Burschen kommen von der Straße rein, singen ein paar Lieder und sind wieder weg. So vergeht die Zeit wie im Flug und um 23:00 Uhr ist die Vorstellung leider schon zu Ende.

68 km

21. Tag, 14.10.2010: Santiago de Cuba (Siboney) 

Nach dem Frühstück packen wir die Badesachen und machen uns auf den Weg nach Siboney. In Santiago suchen wir eine Tankstelle. Es ist aber gar nicht so einfach, eine Tankstelle zu finden, da es sie offenbar nur auf den Ausfahrtsstraßen gibt und das Angebot nicht immer Gasolina special umfasst. So finden wir eine Tankstelle mit nur Diesel, an der nächsten ist Gasolina special gerade aus und für die Dritte müssen wir zwei Häuserblocks umfahren, weil Einbahnen und Straßenteiler ein direktes Zufahren verhindern. Aber schließlich klappt es doch und wir können zum Strand aufbrechen.

Strand in SiboneyDort angekommen, parken wir das Auto nahe am Strand um CUC 1,00 und suchen uns ein schattiges Plätzchen, das wir auch so schnell nicht verlassen werden, weil wir die Sonnencreme daheim vergessen haben. Das Meer ist wunderbar warm und auch erstaunlich sauber. Nur an der Flussmündung ist das Wasser natürlich trüber als anderswo. Wir liegen am Strand, gehen ins Wasser abkühlen und dann beginnen wir das ganze von vorne ;-) Nur einmal bewegen wir uns etwas weiter, da hinter uns auf der hüfthohen Strandmauer ein Palmenhutflechter sitzt und mit voller Inbrunst singt. Das hält auf die Dauer keiner aus und so ziehen wir ein Stück weiter in einen anderen Schatten. Dort sehen wir dann zu, wie ein paar Einheimische ein Schwein aufspießen und zum Spanferkel-Grillen beginnen. Hmmm, das wird sicher lecker, aber wir werden das kaum noch abwarten, denn mittlerweile sind wir beide schon etwas rötlich und so geht jeder noch ein letztes Mal ins Wasser. Danach packen wir zusammen und gehen in die Beachbar auf ein TuKola. Bevor wir aus Siboney abfahren, schauen wir noch, wie das Ferkel ausschaut - naja langsam wird’s. Die Grillmeister sagen uns, dass es zwischen vier und fünf Stunden braucht, bis es durch ist.

Wir fahren zurück zur Casa, bevor wir uns in die Stadt aufmachen zum „letzten Abendmahl“. Wir wollen in das Paladar (La Terraza Las Caribeñas, San Carlos No. 262 entre General Lagret y Feliz Peña), von dem wir vor zwei Tagen die Visitenkarte bekommen haben bzw. die auch im Reise-Know-How steht. Wir bummeln langsam los, checken auf dem Weg noch die letzten Mails und suchen uns das Paladar. Ausgerechnet läuft uns wieder der Typ über den Weg, der uns die Visitenkarte gegeben hat. Es gelingt uns aber, ihn abzuwimmeln. An der angegebenen Adresse hängt jedoch nur ein Zettel, auf dem kaum lesbar steht, dass sie zur nächsten Kreuzung umgezogen sind. Wir wollen schon fast aufgeben und uns in die Hände des Typen begeben, aber ich gehe noch einmal retour um genauer nachzulesen, da kommt die Nachbarin daher und zeigt uns wo das Paladar jetzt zu finden ist. Fein, wir gehen hin und tatsächlich gibt’s dort, wie versprochen, eine herrliche Dachterrasse mit super Ausblick über die Stadt.

Dachterrasse  im PaladarAusblick von der Dachterrasse

Wir bestellen uns zwei Cristal-Bier, eine Fisch- und eine Gemüsesuppe und zweimal Shrimps (einmal gegrillt und einmal in Sauce). Da kommt doch glatt der Typ von der Straße daher und meint, wir müssen dem Paladarchef sagen, dass er uns hergebracht hat. Wir sehen das gar nicht ein, weil erstens auf seiner Karte die alte Adresse steht und wir zweitens allein hergekommen sind. Es entsteht eine heftige Diskussion, bis er sich dann doch vertschüsst, als wir dem Chef sagen, dass wir mit dem Reiseführer hergefunden haben. Das Essen ist herrlich. Wolfgang trinkt noch ein Bier und ich den letzten Mojito. Meine Leber wird’s freuen… Nach dem schönen und guten Abendessen bummeln wir heim, da wir ja für morgen noch packen müssen.

44 km

22. Tag, 15.10.2010: Santiago - Bayamo - Holguín - Frankfurt

Wir frühstücken heute schon etwas früher, da wir doch noch ein schönes Stück fahren müssen. Aus Santiago raus haben wir wie jeden Tag Schwierigkeiten, den Weg zu finden, aber wir sind dann doch ziemlich schnell auf der Autopista. Auf dem Weg nach Bayamo kommen wir am ersten Unfall unserer ganzen Reise vorbei. Wir werden vorbei gelotst, haben aber dann eine Menge LKWs vor uns.

Da wir noch genügend Zeit haben, suchen wir uns in Bayamo ein Café. Leider nehmen sie beim Ersten nur Pesos und wir haben nicht mehr ausreichend. Wir drehen um und fahren ins Zentrum. Dort gibt’s sogar eine Fuzo, die zwar sehr nett aussieht, aber auch nur aus Pesoläden besteht. An die Fuzo schließt ein sehr schöner Platz (Parque Céspedes) an, wo ein nobles Hotel steht.

Bayamo Bayamo

Bayamo ist sehr schön - und es gibt keine Touristen. Wir genehmigen uns im besten Haus am Platz zwei TuKola um CUC 1,50! und bummeln anschließend zum Auto zurück. Gemütlich geht’s weiter, bis ca. 35 km vor dem Flughafen das Reseverlamperl des Tanks aufleuchtet. Oje… wie weit wird der Sprit noch reichen? Wolfgang fährt so ökonomisch wie möglich. Wir finden dann zwar eine Tankstelle, aber die verkauft nur Diesel. Die Dame dort sagt uns, dass es nur noch 5 km bis zum Flughafen sind. Wir fahren also weiter und zittern, schaffen es aber doch bis zur Autovermietung. Die Rückgabe klappt rasch und problemlos.

Als wir in die Abflughalle des Flughafens kommen, lesen wir, dass unsere Maschine zwei Stunden Verspätung hat. So ein Sch… So sitzen wir und warten, warten, warten. Das Einchecken geht dann relativ schnell, zumindest für diejenigen, die, wie wir, reservierte Sitzplätze haben. Alle anderen warten vor den leeren Schaltern. Wir gehen durch den Zoll und kaufen uns im Restaurant noch je eine Pizza und ein (letztes?) TuKola. Dann schauen wir in den Duty Free, aber sie haben keine g’scheiten Zigaretten, so kauft Wolfgang noch ein paar Zigarren. Wir hängen die restliche Zeit im ersten Stock herum, spielen Uno und schauen zu, wie die mittlerweile gelandete Maschine ent- und beladen wird. Das Boarding lässt auf sich warten. Als wir endlich sitzen, gibt der Kapitän durch, dass die Verspätung deshalb zustande kam, weil die Maschine wieder nach Frankfurt zurück geflogen ist, da eine ältere Dame einen Herzanfall bekommen hatte. Der Start verzögert sich jetzt noch zusätzlich, da drei Leute fehlen … Wir starten mit drei Stunden Verspätung um 18:50 Uhr und landen um 19:40 in Nassau/Bahamas. Schade, dass wir jetzt aufgrund der Dunkelheit nichts mehr sehen. Die Maschine wird aufgetankt, während wir an Board bleiben. Das Tanken und das Boarden der Bahamagäste geht sehr schnell, doch wir heben nicht ab. Stattdessen gibt der Kapitän durch, dass es ein Problem gibt, da es beim rechten Flügel eine undichte Stelle gibt und der Sprit tropft. Es werden Techniker geholt, es wird mit Deutschland telefoniert und es geling ihnen die Stelle abzudichten - sagen sie zumindest … Um 21:30 Uhr heben wir endlich ab und wir rechnen schon mal besorgt aus, ob wir den Anschluss in Frankfurt noch kriegen… Wir schauen beim Essen zwei Filme (Up in the Air, The blind Side).

203 km

23. Tag, 16.10.2010: Frankfurt - Linz

Beim Frühstück sehen wir uns noch einen Film (Lieber verliebt) an und um 11:50 Uhr beginnen wir den Sinkflug. Um 12:35 Uhr sind wir bei unserer Außenposition angekommen. Die Maschine wird sofort von Technikern inspiziert. Wir hetzen durch die Passkontrolle zum Check-in-Schalter, wo wir unsere Boardingpässe für Linz bekommen. Hoffentlich klappt es mit dem Gepäck noch. Anschließend durch die Sicherheitskontrolle. Wie immer machen die in Frankfurt Probleme. Unsere alte Film- und Fotoausrüstung dürfte ihnen suspekt vorkommen, denn beide Taschen werden zur Seite genommen. Bei der Videokamera machen sie den „Partikeltest“, beim Fotoapparat verzichten sie darauf. Beim Gate angekommen, erfahren wir, dass sich das Boarding um 20 Minuten verzögern wird. Aber darauf kommt es jetzt auch nicht mehr an.

In Linz werden wir von meinen Eltern am Flughafen empfangen und nach Hause gebracht.

Gesamtkilometer: 2.947,60 km