reiseleben.at

Wir verlassen Tabriz und fahren auf der Autobahn weiter Richtung Osten.

Die Autobahn ist mautpflichtig und wir kommen bei insgesamt vier Mautstationen vorbei, doch statt von uns die Maut zu kassieren, winken uns die Mautkassiere nach einem kurzen Plausch einfach durch. Selbst auf unseren Einwand hin, dass wir doch gerne bezahlen (es handelt sich um Centbeträge), winken sie ab und wünschen uns eine gute Reise. Ein Stück außerhalb der Stadt tanken wir den ersten iranischen Diesel (40 l um EUR 7,-!!!) an der LKW-Zapfsäule. PKW fahren hier entweder mit Benzin oder Erdgas.

Die Autobahn führt durch eine hügelige Landschaft. Die Berge schillern in allen Farben, grau, grün,rot, braun, lila. Es sieht aus, als hätte sie jemand gemalt.

Farbenfrohe Berge Farbenfrohe Berge

Bei Qazvin verlassen wir die Autobahn und fahren in die Berge. Wir überqueren einen Pass auf 2.350 m Höhe, dann geht‘s in engen Serpentinen und rumpelnden, kaputten Asphaltstraßen in ein Tal hinunter und auf der anderen Seite gleich wieder genauso steil und rumpelnd nach oben. Der Ausblick ist zwar grandios, aber das Fahren anstrengend. Erst gegen 19 Uhr kommen wir beim Ovan Lake, einem kleinen See in den Bergen, an. Dort stellen wir das Auto direkt am Seeufer ab. Wir bereiten uns einen Wurstsalat, mmhh das schmeckt fast wie daheim.

Lagerplatz am Ovan Lake

Am Morgen scheint die Sonne und wir genießen das Frühstück am See. Dann fahren wir etwa 20 km zum Alamut Castle, die Burg der Assassinen. Der Eintritt kostet IRR 150.000 pP. Vom Parkplatz führen Stufen den Weg hinauf auf den Felsen, auf dem die Überreste der Burg stehen. Von außen sind nur noch die Grundmauern von Stallungen, einfachen Räumen und eines Eingangstors zu sehen. Von dem Teil der Burg, der sich im Inneren des Berges befand, sind nur noch ein paar Einbuchtungen zu sehen. Man hat von oben einen großartigen Ausblick auf das Alamut Tal und auf verschneite Berggipfel, die deutlich über 4.000 m hoch sind.

Felsen der Festung Alamut Blick auf schneebedeckte Viertausender

Als wir gerade die Aussicht genießen, taucht ein belgisches Touristenpärchen mit Guide auf, der uns einlädt, mit ihnen durch die Ruinen zu gehen. Er erzählt ein paar interessante Dinge über die Entwicklung der Burg und den Gründer der Aassassinen, Hasan-i Sabbah. Dieser konnte seine Anhänger dadurch an sich binden, dass er ihnen vorgaukelte, er könne sie ins Paradies bringen. Er setzte sie unter Drogen und brachte sie im Schlaf in einen paradiesgleichen Garten (Milch, Honig, Jungfrauen, Musik, etc). Danach betäubte er sie wieder und brachte sie zurück zum Ausgangsort. Die Männer kannten die Wirkung der Drogen nicht und dachten, sie hätten das Paradies gesehen. Mit seinen so treu bis in den Tod ergebenen Männern konnte er Alamut gegen etliche Angriffe erfolgreich verteidigen. Außerdem konnten die Männer für Attentate auf unliebsame Personen eingesetzt werden, da sie den Tod nicht fürchteten.

Ruinen von Alamut Ruinen von Alamut