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Das Dünenfeld von Mongol Els ist das größte der Monoglei. Umgelegt auf Österreich würde es vom Neusiedlersee über Wien und Linz bis nach Salzburg reichen.

Weder in unseren Reiseführern noch im Internet gibt es Hinweise, wie man am besten zu den Sanddünen gelangt. Wir versuchen, uns den Dünen von Süden, via Bayan Uul und Khökhmorit, zu nähern.

Bayan Uul ist ein winziges Dorf, aber die bunten Dächer vor den hohen Bergen sehen malerisch aus. Im Ort haben wir kurz Internetempfang und checken rasch, was sich im Internet getan hat. Eine Österreicherin wurde Weltmeisterin im Radfahren!

Auf der Fahrt nach Bayan Uul

Weiter nach Khökhmorit führt eine schmale Piste, manchmal über Sand, oft über Wellblech. Die Karte stimmt nicht immer mit der Realität überein, aber bekanntlich führen ja alle Wege nach Rom. Khökhmorit ist noch viel kleiner als Bayan Uul. Als wir in einem Minimarkt eine Packung Kekse kaufen, versammeln sich binnen weniger Minuten einige Männer, die unser Auto innen und außen bestaunen.

Neugierige Mongolen

Ab Khökhmorit halten wir uns nach Osten. Wir wollen zum Sabgiyn Dalay Nuur See, da die großen Dünen des Mongol Els daran vorbeiführen sollen. Wir haben Glück, die Piste biegt in die richtige Richtung ab und führt uns direkt zum See. Dahinter sehen wir die Dünen von Mongol Els. Eine unglaublich schöne Aussicht. Links und rechts von uns biegen kleine Wege zu den Jurten ab, die über die Ebene verstreut stehen. Den See vor Augen, fahren wir drauf los, und scheinen ihm doch nicht näher zu kommen. Die Ebene ist in alle Richtungen so unglaublich weit, dass man das Gefühl für die Entfernung verliert.

Vor uns tauchen ein paar Stupas, Gebetsmühlen und ein Ovoo auf. Nicht weit entfernt sehen wir eine Tafel, die auf den Nationalpark Mongol Els hinweist. Wir fahren weiter und suchen uns einen Stellplatz. Es ist richtig warm (über 20 °C im Schatten) und wir genießen die Sonne.

Stupa und Ovoo - hier ist für alle Platz Blauer Himmel und eine phantastischer Stellplatz - was will man mehr?

Am nächsten Morgen fliegen große Vogelschwärme an uns vorbei, während wir beim Frühstück sitzen. Sie sind unglaublich schnell, sodass wir sie kaum erkennen können. Anhand einiger Fotos und mit Judiths Vogelbuch können wir sie als Sandflughühner identifizieren.

Sandflughühner ziehen vorbei

Nach dieser Sichtung wandern wir zu den Dünen. Sie sind sehr beeindruckend. Es ist eine nicht überschaubare Dünenlandschaft.

Das Dünenmeer Dünen

Nachmittags kommt ein Moped bei uns vorbei. Drauf sitzen drei Kinder, die zum Wasserholen unterwegs sind. Wir können uns zwar nicht mit ihnen verständigen, aber die angebotenen Kekse nehmen sie gerne an, bevor sie weiter fahren. Etwas später macht ein Hirte bei uns Halt. Er reitet ohne Sattel auf seinem Pferd, mit drei weiteren Pferden an der Leine. Der Hirte ist offenbar auf der Suche nach dem Rest der Herde. Er blickt mit seinem Spektiv in alle Richtungen, bindet dann einem der drei Pferde die Vorderbeine zusammen, damit sie nicht davonlaufen können, und reitet davon. Die drei Pferde bleiben bei uns zurück. Auf einem Hügel hält er wieder Ausschau. Als die drei Kinder auf ihrem Moped vom Wasserholen kommen, winkt er sie zu sich. Danach fahren sie zu uns und der kleine Junge schwingt sich auf eines der drei Pferde und reitet – natürlich auch ohne Sattel – mit den Pferden heim. So viel Besuch an einem Tag hatten wir schon lange nicht mehr.

Tausche Moped gegen Auto? NEIN!!! Ein Hirte auf Besuch

Als wir wieder alleine sind, fällt Judith ein Quietschen am Auto auf. Wir machen uns auf die Suche nach der Ursache. Bei den Längslenkern an der Vorderachse werden wir fündig. Die Schrauben sind locker, und zwar richtig locker. Vermutlich sind die Buchsen ausgeschlagen. Wir ziehen die Schrauben so fest an, wie es unter dem Auto liegend möglich ist und hoffen, dass das eine Weile hält.

Am nächsten Morgen fahren wir wieder zurück nach Khökhmorit und weiter nach Westen zum Dorgon Nuur See. Im Sommer würden wir in dem leicht salzigen See wahrscheinlich baden. Jetzt ist das Wasser bereits zu kalt dafür.

Frühstücksplatzerl

Das Ufer des Sees besteht anfangs aus Kies, doch je näher wir den Dünen kommen, desto sandiger wird es. Hier gefällt es uns. Ein ganzer Sandstrand nur für uns.

Landschaftlich einzigartig Natürlich gibt es hier wie in jeder richtigen Wüste auch Kamele

Auch hier wandern wir zu den Dünen. Überall sind Pferdespuren, selbst auf den steilsten Dünen. Was die hier wohl finden? Der Blick von den Sanddünen zu den schneebedeckten Bergen am anderen Ufer des Sees ist einzigartig.

Dünen und Schnee Dünen und Schnee

Da es in der Sonne noch richtig heiß ist, bauen wir wieder einmal unsere Dusche auf und holen Wasser vom See, das wir im schwarzen Wassersack von der Sonne aufwärmen lassen. Danach lesen wir ein wenig und machen Pizzateig. Wir haben von unseren Schweizer Freunden Valentin und Deedrah ein wunderbares Pizzarezept für die Pfanne bekommen, das eine willkommene Abwechslung auf unserem Speiseplan darstellt.