Wir überqueren die Grenze bei Osh. Der Grenzübertritt verläuft recht einfach.
Vor dem Grenzzaun fahren wir einfach an den wartenden LKWs vorbei und uns wird gleich das Tor geöffnet. Der Polizist blickt kurz in unsere Pässe, dann dürfen wir passieren.
Ein paar Meter weiter, neben der Brückenwaage für die LKW, ist rechts neben der Fahrspur eine Kamera montiert. Davor müssen wir stehenbleiben und warten, bis das Auto erfasst wurde. Wir sind zu früh weitergefahren und müssen nochmals zurück. Ein Beamter winkt, sobald es geklappt hat.
Dann fahren wir zum Grenzgebäude vor. Dort benötigt ein Grenzbeamter eine Kopie des Reisepasses des Fahrers und des Zulassungsscheins. Es gäbe wohl irgendwo eine Kopiermöglichkeit, aber wir haben Kopien dabei. Damit geht es schneller. Die Zollerklärung, die wir bei der Einreise bekommen haben, müssen wir abgeben. Ein Polizist trägt die üblichen Daten in ein großes Buch ein. Dann erfolgt eine oberflächliche Fahrzeugkontrolle.
Die Pässe werden im rechten Gebäude, wo die Fußgänger und Passagiere durchgehen, abgestempelt. Wir werden als Touristen von den Beamten vorgezogen. Das war‘s in Usbekistan. Kein Offizieller hat uns nach den Registrierungen gefragt. Möglicherweise hat sich das mit den letzten Gesetzesänderungen tatsächlich erübrigt.
Auf der Kirgisischen Seite fahren wir bis zum Grenzgebäude vor. Dort zeigt uns ein Soldat die einzelnen Stationen, die man durchlaufen muss. Alle sind sehr freundlich. Zuerst kommt der Einreisestempel in den Pass. Dann wird vom gleichen Beamten der Zulassungsschein im Computer erfasst.
Beim Zoll ist eine Steuer zu bezahlen, dafür brauchen wir Kasachische Som. Geldwechsel ist gleich nach dem Grenzzaun bei einigen Wechselstuben auf der rechten Seite möglich. Wolfgang kann einfach beim Grenzzaun rausgehen, wechseln und wieder zurück. Der Kurs ist ca 20% schlechter als der in Osh. Aber wir sind froh, unsere Usbekischen Som tauschen zu können.
Mit der neuen Währung zurück, gehen wir zum Zoll in ein Container-Büro. Das Auto wir jetzt in die Russische Zollunion eingeführt, dh es muss der gesamte Zeitraum bis zur Ausreise aus der Zollunion angegeben werden (bei uns: Ausreise in die Mongolei). Und es ist die Steuer zu bezahlen (1.000 Som). Wir haben das Einfuhrdokument sofort kontrolliert und haben einen Fehler entdeckt: Als Enddatum war das heutige Datum eingetragen. Die Korrektur war aber kein Problem, es war dem Zöllner eher unangenehm, dass ihm dieser Fehler passiert ist.
Zum Schluss will ein Soldat noch ins Auto schauen. Er setzt sich auch kurz hinter den Fahrersitz und sagt: "I like this car!"
Damit sind wir auch schon fertig. Der ganze Grenzübertritt hat bei uns eine gute Stunde gedauert.
Hinter der Grenze beginnt schon die Stadt Osh.
Wir heben am Bankomat Geld ab. Was für ein Luxus! Der Wechselkurs über die Kreditkarte entspricht dem der Wechselstuben und es fallen keine lokalen Gebühren an.
Eine SIM-Karte besorgen wir uns bei Megacom. Das kleinste Internet-Paket hat 10GB pro Woche für umgerechnet 1,50 Euro. Die SIM-Karte wird problemlos auf uns registriert. Die Benutzung ist allerdings kompliziert. Ein Teil des Datenvolumens gilt für das 2G/3G-Netz, ein Teil des Datenvolumens für das 4G-Netz und zu bestimmten Nachtstunden ist das Datenvolumen frei. Allerdings ist das Netz noch sehr dünn ausgebaut und abseits der Hauptstraßen und außerhalb größerer Dörfer haben wir meist überhaupt keinen Empfang.
Ein Versicherungsbüro finden wir in Osh (es ist in iOverlander markiert). Wir bekommen die Versicherung für ein Monat um 600 Som. Es ist zwar fraglich, ob uns die niedrige Versicherungssumme (umgerechnet wenig tausend Euro) im Ernstfall weiterhilft, aber ohne Versicherung könnte es bei einer Verkehrskontrolle Probleme geben, da in Kirgistan Versicherungspflicht besteht.
PS: Das beeindruckende Auto auf dem Foto oben ist ein Lada, mit dem Fischer ihren Bootsanhänger aus dem Wasser ziehen.