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Hauptsächlich stauen wir uns nach Nowosibirsk hinein, weil wir neue Reifen bekommen, die wir in Astana vorbestellt haben. Außerdem treffen wir Freunde und besichtigen ein interessantes Birkenleder-Museum.

Die Einfahrt in die Werkstatt ist diesmal, im Gegensatz zu Land Rover Astana, glücklicherweise hoch genug, sodass unser Elefant mit den Dachboxen hineinpasst. Nach etwa zwei Stunden sind die Reifen gewechselt. Die alten Reifen heben sie für uns auf bis wir aus der Mongolei zurückkommen. Wir wissen nicht warum, aber sie wollen sie scheinbar nicht wegwerfen oder alternativ verwerten.

Da wir nun schon mal in der Stadt sind, sehen wir uns auch ein paar Sehenswürdigkeiten an. Die kleine St. Nikolai Kapelle, sie soll das geografische Zentrums Russlands anzeigen, steht in der Mitte der vierspurigen Lenin-Straße. Links und rechts brausen die Autokolonnen vorbei und dazwischen, in der kleinen Kirche, betet ein Priester vor ein paar Gläubigen. Wir halten uns andächtig im Hintergrund. Ein paar Frauen übernehmen wieder den Antwortchor. Während der Priester betet, löschen sie Kerzen, die heruntergebrannt sind und auch das Glas vor den vielen Ikonen wird laufend geputzt. Der russisch-orthodoxe Glaube erscheint uns ungewöhnlich, weil man als Gläubiger scheinbar zu willkürlichen Zeiten in die Kirche geht, egal ob gerade ein Gottesdienst stattfindet oder nicht, von einer Ikone zur nächsten geht, dort betet und dann die Kirche wieder verlässt.

St. Nikolai Kapelle mitten im Verkehr

Vor der Oper steht ein großes Lenin-Denkmal mit weiteren Figuren, die eigentlich für die DDR bestimmt waren, dann aber hier aufgestellt wurden.

Lenin Die Oper

Am Abend treffen wir uns mit Steffie und Dominik (@lesbusblanc), den beiden Kölnern, die wir bereits aus dem Iran kennen. Sie sind zufällig auch heute in Nowosibirsk, bevor sie heimwärts fahren. Wir verabreden uns im „The Rooks, Bar & Grill“, einer gemütlichen Bar. Die Burger schmecken ausgezeichnet und das Bier geht auch einigermaßen. Wir unterhalten uns über die jeweiligen Abendteuer, die wir seit dem Iran erlebt haben und haben eine Menge Spaß. Die Zeit vergeht wie im Flug und im Nu ist es 1 Uhr. Die beiden rufen sich ein Uber und wir bummeln das kurze Stück zurück zu unserem Hotel.

Wiedersehen bei Burger und Bier

Nächsten Morgen suchen wir uns ein Café zum Frühstücken und gehen in die Coffee Academy, einem Lokal, das ein wenig an Starbucks erinnert, Take-away-Coffee, Selbstbedienung, usw. Wir bestellen eine Frühstücks-Kombo (Filterkaffee, frisch gepresster Orangensaft, Porridge, Croissant) und einmal Cappuccino, frisch gepressten Orangensaft und einen Bagle mit Hühnerbrust. Wir sind froh, nicht im Hotel gefrühstückt zu haben. Hier haben wir für weniger Geld etwas viel besseres bekommen.

Es war den ganzen Vormittag schon stark bewölkt und als wir beim Kaffee sitzen, beginnt es zu regnen. Wir laufen schnell zum Auto zurück und holen Jacke und Schirm. Dann gehen wir zur Alexander Nevskogo Kathedrale, der größten Kathedrale in Nowosibirsk. Drinnen ist wieder einmal fotografieren verboten, aber wir machen es ganz dezent und werden fast nicht bemerkt.

Kathedrale In der Kathedrale

Zum Abschluss besuchen wir das Birkenledermuseum. Dieses kleine Museum, eher eine Galerie, hat sich ganz der Birkenrinde verschrieben. Die Verwendung der Birkenrinde hat eine lange Tradition in Sibirien. In diesem Museum werden eher moderne bzw künstlerische Interpretationen und Anwendungen gezeigt. Es gefällt uns sehr gut. Unglaublich, was man aus dieser Rinde alles machen kann. Leider gibt es im Museum nur einen kurzen Einführungstext auf Englisch, ansonsten ist nichts speziell beschriftet. Wir hätten gerne mehr erfahren über die Technik und die Künstler.

Birkenfiguren - Bauern bei der Arbeit Ein Gesicht blickt aus Rinde Kleine Kunstwerke aus Birkenleder

Danach verlassen Nowosibirsk in Richtung Osten.