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Der Weg nach Nyanza führt durch den Nyungwe Forrest National Park. Die Straße ist extrem anstrengend zu fahren. Enge Kurven, auf und ab. Wir kommen bis auf 2.500 m Seehöhe. Auf der Fahrt entdecken wir Vollbartmeerkatzen. Entlang der Straße sehen wir immer wieder Militärtrupps von 5-6 Mann, dazwischen kleine Militärcamps. 2019 gab es hier ein Sicherheitsproblem und seither überwacht das Militär den Park.

Vollbartmeerkatzen

In Nyanza steuern wir das King‘s Palace Museum an. Ruanda war ab dem 11. Jhd ein Königreich, das im 19. Jhd seine größte Ausdehnung erlebte. Große Teile des Kongo und von Uganda haben damals zum Königreich Ruanda gehört. Erst durch die Afrikakonferenz der Kolonialmächte im Jahr 1910 bekam Ruanda die Grenzen, die es heute hat. Dabei wurden viele willkürliche Grenzen gezogen, die bis heute zu Konflikten führen. Erst mit der Unabhängigkeit 1962 wurde Ruanda eine Republik. Der letzte König hatte seinen Palast in Nyanza, darum besteht hier dieses Museum. Im Museum kann man eine Nachbildung des traditionellen Palasts besichtigen, sowie den modernen Palast, der tatsächlich vom letzten König genutzt wurde. Ein Großteil der Einrichtung ging jedoch während des Genozids 1994 verloren.

Der Palast besteht aus mehreren Hütten. Die größte ist die Hütte des Königs.

Der Raum ist mit weichen Strohmatten ausgelegt. Räucherwerk wird verbrannt, damit es gut duftet.

Gefäße zur Aufbewahrung von Lebensmitteln

Der neue Palast wurde aus Ziegeln errichtet

Außerdem werden im King’s Palace Museum die Inyambo, die königlichen Kühe mit ihren beeindruckenden langen Hörnern, gehalten. Die Hörner brauchen ca. 5 Jahre bis sie ihre endgültige Größe erreichen und wiegen dann zwischen 15 und 20 kg pro Horn. Als der Stier ein paar Schritte auf uns zu macht, weichen wir respektvoll zurück. Das ist schon ein Koloss. Aber auch die Kühe haben riesige Hörner. Drei Kälbchen werden zu den Müttern zum säugen gelassen. Das Kleinste ist erst eine gute Woche alt.

Die heiligen Kühe mit ihren gewaltigen Hörnern

Der Bulle ist in jeder Hinsicht mächtig.

Die Führung dauert eine gute Stunde und uns gefällt dieser kulturelle Ausflug sehr gut.

Unser nächstes Ziel ist Kigali. Eigentlich fahren wir nur dort hin, um bei der Burundischen Botschaft das Visum zu beantragen. Wir haben die Stadt bereits 2009 besichtigt. Als wir nach einem heftigen Stau und ein paar Irrwegen die Botschaft endlich finden, werden wir von einem Botschaftsmitarbeiter informiert, dass sie keine Touristenvisa mehr ausstellen, sondern an allen Grenzen (Flughafen und Landgrenzen) Visa on arrival ausgestellt werden. Wir sind unsicher, ob das auch wirklich funktionieren wird, aber hier bekommen wir kein Visum.

Wenn wir schon in Kigali sind, nutzen wir die Vorteile der Stadt – in kulinarischer Hinsicht. Hier gibt es nämlich eine Deutsche Fleischhauerei. Die Theke ist voller Schmankerl. Schinken, Leberkäse, Pikantwurst, Blunzn, Frankfurter, Geselchtes. Es gibt auch Faschiertes und Hühnerteile. Wir machen einen Großeinkauf.

German Butchery in Kigali

Im Simba Supermarket erstehen wir noch Luxusartikel wie Butter und Barilla Spaghetti mit Fertigsugo (manchmal ist schnelle Küche gefragt).

Dann checken wir im Hotel „Hellenique“ ein, dem ein griechisches Lokal angeschlossen ist. Wir genießen nachmittags den Pool und zum Abendessen Tzatziki, Souvlaki und eine Mixed Grill Platte. Phuu … da hätten wir uns fast übernommen.

Frühstück im Hotel „Hellenique“

Nächsten Morgen fahren wir zum Kimironko Market. Dieser riesige Markt liegt im Osten der Stadt, und bietet Gemüse, Haushaltsartikel, Elektrogeräte sowie die bunten Kitenge-Stoffe. Wir wollen ein neues Tischtuch für unseren Campingtisch besorgen. Beim Stand einer älteren Dame werden wir schnell fündig. Mit dem neuen Stoff unterm Arm gehen wir nur ein paar Ecken weiter, wo eine ganze Reihe Schneiderinnen ihr Nähmaschinen aufstellt hat. Im Nu ist unser neues Tischtuch fertig genäht um EUR 2,10.

Stoffverkäuferin

Schneiderin

Nach dieser erfolgreichen Einkaufstour verlassen wir Kigali Richtung Osten.