Wir möchten mehr über die San erfahren, die Ureinwohner der Kalahari. Das Living Museum der Ju/‘Hoansi San bietet dazu eine gute Gelegenheit.
Bei unserer Ankunft finden wir unter einem Baum einen Zettel mit der Bitte, zu warten, bis ein Guide kommt. Das ist quasi die Rezeption. Der Guide ist auch sofort da und bespricht mit uns, für welche Aktivitäten wir uns interessieren. Da es bereits später Nachmittag ist, wollen wir auf dem Campingplatz übernachten und am nächsten Morgen eine Buschwanderung machen, traditionelles Handwerk, Gesänge und Tänze kennen lernen.
Der Campingplatz ist sehr einfach angelegt. Es gibt ein Plumpsklo, eine Bucket-Shower und eine Feuerstelle. Kaum dass wir den Motor abstellen, kommen Kinder angelaufen. Teilweise tragen sie normale Kleidung, teilweise traditionelle Kleidung, dh maximal einen Lendenschurz, die kleineren überhaupt nichts. Sie beobachten uns gespannt und sind gar nicht scheu. Aber als der Guide kommt, um uns die Rechnung zu bringen, springen sie schnell ins Gebüsch. Denn eigentlich ist ihnen nicht erlaubt, am Campingplatz zu sein, wenn Gäste da sind.
Die Nacht ist kalt. Der Namibische Winter ist nicht zu unterschätzen. Wir sitzen noch beim Frühstück, als der Guide mit zwei traditionell gekleideten San kommt. Einer wird unser Übersetzer sein und der zweite führt uns durch den Busch und zeigt uns verschiedene Pflanzen, Spuren und vieles mehr. Er erklärt alles in der Sprache der San (mit den vielen Klicklauten). Der Übersetzer wiederholt auf Englisch und streut sogar ein paar deutsche Wörter ein. Schließlich ist es eine Deutsch-Namibische NGO, die das Living Museum aufgebaut hat. Gleich zu Beginn zeigen sie uns, wie sie Feuer machen.
Die Führung durch den Busch ist wirklich sehr interessant. Auch zwei Frauen begleiten uns und zeigen uns verschiedene Früchte und Wurzeln, die man essen kann.
Da wir einen Action Day gebucht haben, dürfen wir auch selbst Hand anlegen. Judith fertigt ein Armband aus verschiedenen Samen und Straußeneierschale. Wolfgang baut einen Bogen aus Holz, Sisal und Tiersehnen, der dann noch im Busch ausprobiert wird. Er funktioniert gut. Die passenden Pfeile aus Stroh, Tierknochen und Metall kaufen wir dazu, und so haben wir ein schönes, selbstgemachtes Souvenir. Zum Abschluss gibt es noch traditionelle Gesänge und Tänze. Nach etwa 2,5 Stunden ist unser Programm zu Ende und wir verabschieden uns.
Der Besuch des Living Museums hat uns sehr gut gefallen. Auch wenn es auf den ersten Blick touristisch ist, können wir mit unserem Besuch diese Gemeinschaft unterstützen und wir fühlen uns beim Fotografieren nicht als Eindringlinge.