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Auf dem Weg nach Swakopmund wird die Landschaft immer karger. Kein Wunder, denn Swakopmund befindet sich mitten in der Namib-Wüste, die die gesamte Küste Namibias bedeckt.

In Swakopmund erinnert noch viel daran, dass Namibia einmal eine deutschen Kolonie war, auch wenn die deutsche Herrschaft nur wenige Jahre gedauert hat und bereits über 100 Jahre her ist. Wir übernachten auf einem Campingplatz namens „Alte Brücke“, der sehr luxuriös erscheint (jeder Stellplatz hat ein eigenes Bad).

Campsite Alte Brücke

Am Abend gehen wir ins „Altstadt Restaurant“ und bestellen dort – natürlich auf deutsch – ein Erdinger Weissbier. Damit das mit dem Deutschen nicht ganz ausartet, essen wir eine Meeresplatte.

Die Speisekarte enthält viel Lebensweisheit ;-)

Das Wetter kann in Swakopmund rasch wechseln. Man sagt, hier gibt es drei Jahreszeiten an einem Tag. Weht der Wind vom Meer, lässt einen der Einfluss des kalten Benguela-Stroms frösteln. Dreht der Wind jedoch, wird es binnen weniger Minuten heiß. Zu Mittag messen wir 38°C.

Den Stadtbummel beginnen wir daher erst, als der Wind am Nachmittag vom Meer her kommt. Es stehen noch einige sehenswerte Häuser aus der Kolonialzeit, wobei die deutschen Aufschriften weniger werden. Am Strand findet man inzwischen viele moderne Appartementhäuser, die nicht so recht dazu passen.

Hotel Prinzessin Rupprecht - das ehemalige Lazarett

Unverkennbar deutsche Elemente

Hier ist die deutsche Beschriftung noch erhalten

Der Strand von Swakopmund mit dem Leuchtturm

In der Stadt besorgen wir uns beim Ministerium für Tourismus und Umwelt das Permit für den Namib Naukluft Park, dort wollen wir am nächsten Tag auf dem Welwitschia Drive durch die Wüste fahren. Der Welwitschia Drive ist eine gut beschilderte und beschriebene Piste. Entlang der Piste wird an dreizehn Punkten allerlei Wissenswertes über die Wüste gezeigt. So erfahren wir etwas über die Flechten, die den Sand zart bedecken und ihn aus der Ferne grün oder braun schimmern lassen, und über die verschiedenen Gesteinsarten.

Diese unscheinbaren Flechten lassen den Sand in unterschiedlichen Farben leuchten

Die Farbschattierungen werden durch die Flechten verursacht

Dollar-Busch

Mondlandschaft in der Wüste

Der Höhepunkt ist die Welwitschia Mirabilis, eine sehr ungewöhnliche Pflanze. Sie wurde von einem Österreicher, Herrn Welwitsch entdeckt. Wir sehen unterwegs einige Exemplare, und am Ende des Tracks ist ein besonders großes Exemplar zu sehen, deren Alter auf 1.500 Jahre geschätzt wird. Die jüngsten sind vor etwa 90 Jahren aufgegangen, als es hier das letzte Mal ausgiebig geregnet hat.

Welwitschia Mirabilis

Diese Welwitschia wird auf ein Alter von 1.500 Jahren geschätzt

Für den Welwitschia Drive benötigen wir etwa einen halben Tag. Den Nachmittag verbringen wir in Walvis Bay. Früher ein Zentrum der Fischerei, tut sich hier kaum noch etwas, da die Fischgründe erschöpft sind. Die größte Attraktion ist die schöne Lagune, in der sich Flamingos tummeln. Wir stärken uns im "Dolphins Coffee Shoppe" und fahren dann ein Stück weiter, um die Flamingos zu beobachten.

Flamingos in der Walvis Bay

Flamingos in der Walvis Bay

Am Ende der Lagune befinden sich riesige Salzgewinnungsanlagen. Auf Salzfeldern wird das Meerwasser verdunstet, dann mit einer Maschine abgefräst und mit Kipplastern weggebracht.

Eine dicke Schicht Salz wird abgefräst

Diese Lkw transportieren das Salz zur Fabrik

Hier wartet das Salz auf den Weitertransport

Für die Rückfahrt nach Swakopmund nehmen wir die B2, die zwischen Meer und Dünen nach Norden führt. Eine interessante Perspektive.