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Kurz vor 13 Uhr kommen wir an der Grenze in Kyanika an. Auf der ugandischen Seite müssen wir zuerst zum Zoll, der das Carnet de Passage ausstempelt. Das Büro befindet sich links von der Straße im Gebäude der Revenue Authority. Aber es ist Mittagszeit und deshalb sind die Schreibtische leer.

Ein paar Leute warten bereits vor uns. Kurz nach 13 Uhr trudeln die Beamten ein. Einer macht sich gleich an die Arbeit, aber ohne Eile. Ein zweiter kommt in glänzenden Lederschuhen und mit einer dicken goldenen Uhr am Handgelenk. Er macht es sich in seinem Sessel gemütlich, streckt sich ausgiebig und macht keine Anstalten, seinen Kollegen zu unterstützen. Nach einer Viertelstunde haben wir den Stempel im Carnet de Passage.

Dann müssen wir auf die rechte Straßenseite zu einem gelben Gebäude. Dort bekommen wir einen Gate Pass. Der Beamte kontrolliert das Carnet de Passage und füllt einen kleinen Laufzettel aus. Außerdem trägt er uns in sein Buch ein. Dann dürfen wir zum Schlagbaum vorfahren. Daneben sitzt ein Polizist unter einem Zelt. Wir müssen zu ihm hingehen, dann trägt er unseren Zettel in sein Buch ein und wir sind fertig. Er öffnet den Schlagbaum und wir fahren ins Niemandsland.

Dort müssen wir die Straßenseite wechseln, denn in Ruanda ist Rechtsverkehr. Ganz schön ungewohnt.

An der Grenze

Auf der Ruandesischen Seite ist wieder ein Schlagbaum, der umgehend geöffnet wird. Dann gehen wir zum One-Stop-Gebäude. Am ersten Schalter ist die Ugandische Immigration, die unsere Pässe ausstempelt. Außerdem werden die Fingerabdrücke abgenommen und ein Foto gemacht.

Dann kommt die Ruandesische Immigration. Da wir das Ostafrika-Visum haben, geht das recht rasch. Bis der Beamte eine Frage stellt: Wie lange bleiben wir in Ruanda und wo, das heißt in welchen Hotels, werden wir übernachten? Er will nicht nur die erste Unterkunft wissen, die wir schon ausgesucht haben, sondern den gesamten Reiseplan. „For security reasons.“ Darauf waren wir nicht vorbereitet. Wir treten daher kurz zur Seite, damit der Beamte inzwischen andere Reisende abfertigen kann und stoppeln im Schnellverfahren eine Hotelliste zusammen, die in etwa unserer Reiseroute entspricht. Dann geben wir ihm die Liste, die er in den Computer überträgt.

Als letztes kommt noch der Ruandesische Zoll an die Reihe, das ist der dritte Schalter in der Reihe. Das Carnet de Passage wird schnell ausgefüllt und fertig sind wir. Wir fragen noch, ob wir auch hier einen Gate Pass bekommen, aber die freundliche Dame meint, das Carnet de Passage genügt.

Also fahren wir zum Schlagbaum vor, wo wieder eine Polizistin unter einem Zelt die Daten in ihr Buch einträgt. Auch sie will genau wissen, wohin wir fahren und woher wir kommen. Dann sind wir fertig.

Unser Auto wurde nicht in Augenschein genommen, obwohl wir eine Kontrolle auf ( in Ruanda verbotene) Einweg-Plastiksackerl erwartet hätten.

Nun müssen wir noch die Uhren umstellen. Ruanda liegt eine Zeitzone westlich (in der gleichen Zeitzone wie Windhoek).

Noch einen kleinen Unterschied gibt es zu den Nachbarländern: Die Steckdosen sind nicht britisch, sondern französisch. Dh unsere Flachstecker passen ohne Zwischenstecker.

Das dritte Land auf unserer Reise ist erreicht. Uns fällt gleich auf, dass unglaublich viele Leute zu Fuß auf der Straße unterwegs sind. Dann kommen viele Radfahrer, wenige Mopeds und noch weniger KFZ. Es ist viel Verkehrspolizei auf den Straßen, und es gibt unglaublich viele Radar-Kameras. Die Straßenverkehrsregeln werden dementsprechend genau eingehalten. Das gilt für Tempolimits (meist 60 km/h, nur selten 80 km/h) genauso wie für Sperrlinien, auf denen nicht überholt werden darf. Außerdem haben Fußgänger auf dem Zebrastreifen Vorrang (was allerdings nicht immer eingehalten wird).

Wir beheben Geld bei einem Bankomat (ohne Gebühren). Dieser spuckt maximal 40 Scheine auf einmal aus. Der größte Geldschein ist ein 5.000-Francs-Schein, was etwa 3,60 € entspricht. Mit einer Behebung erhält man also etwa 145 €.

Bei MTN kaufen wir eine SIM-Karte (500 RWF) und ein Internet-Guthaben. Zur Anmeldung benötigt man wie üblich den Reisepass, dessen Datenseite und Einreisestempel fotografiert werden. Auch ein Foto wird gemacht. Internet ist in Ruanda vergleichsweise günstig, 7 GB kosten 5.000 RWF.