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15. Tag, 25.12.2015: Punta Arenas - Puerto Montt - Santiago de Chile

Um 7:30 Uhr gehen wir frühstücken und danach fahren wir Richtung Flughafen. Der Europcar-Schalter ist nicht besetzt, so stellen wir das Auto einfach am Parkplatz ab, fotografieren es und den Schlüssel schmeißen wir in das vorgesehene Fach.

Wir checken ein, bekommen auch schon die Boardingkarten für morgen, und genehmigen uns im Buffet des kleinen Flughafens einen katastrophalen Kaffee.

AndenVom Flugzeug aus hat man einen wunderbaren Blick auf die schneebedeckten Andengipfel. Um 16 Uhr landen wir in Santiago in einer interessanten Landschaft und schon beim Verlassen des Flugzeugs weht uns warme Sommerluft entgegen. Wir genießen das nach den kalten, windigen Tagen in Patagonien sehr.

Unser Hotel Holiday Inn liegt gleich gegenüber vom Flughafen nur 1 Minute Fußmarsch entfernt. Wir beziehen ein riesiges Zimmer und packen unsere Taschen von Winterkleidung auf Sommer um. Anschließend machen wir uns auf die Suche nach was Essbaren und landen im Flughafen bei "Gatsby". Dort gibt’s Buffet all you can eat und wir schlagen kräftig zu.

Zurück im Hotel setzen wir uns in den netten Außenbereich auf eine Zigarre und ein Bier. Es ist herrlich, kurzärmlig im Freien zu sein.

27 km

16. Tag, 26.12.2015: Santiago de Chile - Calama - San Pedro de Atacama

Heute gehen wir es sehr gemütlich an. Wir gehen erst kurz vor halb 10 Uhr frühstücken. Das Buffet ist sehr vielseitig und lecker. Wir ersparen uns somit wieder das Mittagessen. Danach packen wir zusammen und gehen die paar Meter zum Flughafen. Das Boarding zieht sich heute auch wieder sehr in die Länge und wir haben wieder Verspätung.

Unsere Sitzplätze sind auf der Seite mit der besten Aussicht auf die Anden und wir sind wieder fasziniert, wie sich die Landschaft Richtung Norden ändert. Vom schneebedeckten Hochgebirge bis zur ebenen Wüste, die jedoch auch auf 2500m Höhe liegt. In Calama kommen wir mit kleiner Verspätung an, doch die Übernahme des Autos ist wieder eine Mordsprozedur, dafür werden wir dann mit einem niegel-nagel-neuen Subaru Forester belohnt. Der hat erst 17 km drauf und riecht noch ganz neu.

San Pedro de AtacamaSan Pedro de AtacamaSan Pedro de Atacama

Dann geht’s endlich los in die Wüste. Die Landschaft ist sehr beeindruckend. Ein krasses Gegenteil zu dem was wir in den letzen Wochen gesehen haben. Soweit das Auge reicht nur Steinwüste. Es wächst rein gar nichts. Die Straße ist gut asphaltiert und wir kommen gut voran, obwohl unser Auto schon etwas zu kämpfen hat, da wir auf über 3.800m hinauf kommen und es permanent steigt. Als wir den Pass überschreiten, geht’s dann wieder gute 1000 Höhenmeter runter.

Wir finden in San Pedro gut zu unserer Unterkunft Eco Lodge El Adinista. Wir bekommen Zimmer 3 von 3, welches sehr liebevoll eingerichtet ist. Die Open-Air Dusche fasziniert mich am meisten. Es gibt auch einen Open-Air Küchenbereich, den wir benutzen dürfen.

Eigentlich wollten wir heute noch ins Mondtal, aber nachdem der Himmer bewölkt ist, obwohl hier anscheinend mehr als 300 Tage im Jahr die Sonne scheint, verschieben wir das Mondtal auf morgen und machen dafür einen Stadtbummel. Das Auto lassen wir auf einem Parkplatz außerhalb stehen und gehen zu Fuß ins Zentrum. Das ist ja sehr übersichtlich. Am Hauptplatz steht die Kirche, die leider jetzt rötlich gestrichen ist und nicht mehr weiß, wie auf allen Bildern. Sehr schade, ich hatte so eine Western-Vorstellung. Die Dachkonstruktion aus Kaktusholz ist dafür sehr interessant.

Zum Abendessen gehen wir ins „Las Delicias de Carmen“. Wolfgang bestellt sich Pastel de Choclo con Ensalada a la Chilena und ich Lomo al pil pil. Beides ist sehr lecker und wieder einmal mehr als reichlich. Die Temperaturen sind sehr angenehm, wenn es auch verglichen zu tagsüber, spürbar abgekühlt hat.

117,7 km

17. Tag, 27.12.2015: San Pedro de Atacama (Regenbogental, Guatin Canyon, Mondtal)

Wir stehen um 8 Uhr auf und genießen ein herrliches Frühstück auf unserer Terrasse. Die Temperatur ist noch angenehm kühl. Als wir uns um 9 Uhr reisefertig machen, wird es bereits spürbar wärmer. Es sind viele Wolken am Himmel. Mal sehen, wie der Tag so wird.

Als erstes fahren wir nach Nordosten in Richtung Rio Grande. Auf dem Weg dorthin machen wir Halt bei den Hierbas Buenas. Dort sind Felszeichnungen zu sehen, die mehrere Tausend Jahre alt sind. Das nächste Ziel ist das Regenbogental (Valle de Acroiris). Das Tal ist sehr beeindruckend wegen der vielen unterschiedlichen Farben, die das Gestein hier hat. Weiß, grün, grau, rot, lila, es ist wunderbar. Dazu bizarre Formen und eine (kaum vorhandene) Wüstenvegetation. Wir wandern viel herum und genießen die Gegend. Inzwischen wird es Mittag und trotz Wolken ist es sehr heiß.

Hierbas BuenasValle de AcroirisValle de Acroiris

Auf der Hauptstraße zurück fahren wir weiter bis nach Rio Grande. Das ist ein kleines, verschlafenes Dorf bestehend aus ein paar Häusern und einer kleinen Kirche. Heute ist Sonntag und es ist überall geschlossen - schade, wir wären gerne ein wenig gebummelt. So fahren wir zurück nach San Pedro und weiter in den Norden nach Guatin. Dort befindet sich der Cañón de Guatin, in dem beeindruckende Kakteen stehen, die bis zu 8 m hoch sind.

Cañón de GuatinCañón de Guatin

Am Nachmittag brechen wir in das Mondtal (Valle de la Luna) auf. Ein Muss für jeden Besucher von San Pedro de Atacama. Der Sonnenuntergang soll dort sehr beeindruckend sein. Da heute viele Wolken am Himmel sind, sind wir etwas skeptisch. Als erstes kommt man zu einer Höhle, die wir hinter einer größeren Reisegruppe durchwandern. Die großen Salzkristalle sind bemerkenswert. Die Landschaft im Tal ist bizarr. Wind und Regen haben deutliche Spuren hinterlassen und verändern die Landschaft weiter. Von den drei Marien (Tres Marias) sind wir etwas enttäuscht, da man schon sehr viel Vorstellungskraft braucht, um sie zu sehen. Nicht zu empfehlen ist die Weiterfahrt zur Salzmine, außer einem alten, halb verfallenen Haus sieht man nichts.

Valle de la LunaValle de la LunaValle de la Luna - Licancabur

Der Höhepunkt im Valle de la Luna soll der Sonnenuntergang von der großen Düne aus sein. So machen wir uns rechtzeitig auf den Weg dorthin. Sonnenuntergang ist heute um ca 20:18 Uhr. Der Anstieg ist zwar nicht lange, aber die Höhe macht mir immer noch zu schaffen und ich muss am Weg nach oben einige Fotostopps einlegen, um wieder zu Luft zu kommen. Vom Bergkamm aus hat man einen guten Blick auf die Düne und einen herrlichen Überblick über das halbe Tal. Ganz am Horizont findet die Sonne ihren Weg an den Wolken vorbei und beleuchtet das ganze Tal. Jeder Berg glänzt in einer anderen Farbe und der hohe Vulkan Licancabur in der Ferne wird ebenfalls hell beleuchtet. Es ist wirklich herrlich und es wird mit jeder Minute noch besser.

Valle de la LunaValle de la Luna

In San Pedro gehen wir wieder ins „Las Delicias de Carmen“. Wir bestellen uns beide Pastel de Choclo con Ensalada a la Chilena. Es schmeckt wieder ausgezeichnet.

Daheim befreien wir uns in unserer Outdoor-Dusche gründlich vom Sand, den wir im vielen Wind und auf den Dünen abbekommen haben und gehen ins Bett.

241,3 km

18. Tag, 28.12.2015: San Pedro de Atacama (Toconao, Salar de Atacama, Lagunas de la Altiplanico)

Heute frühstücken wir unter dem großen Baum in der Outdoor-Küche.

Nach dem Frühstück brechen wir auf Richtung Süden nach Toconao. Das ist ja ein sehr beschauliches Dorf, aber es hat Flair. Die einzige Sehenswürdigkeit ist ein 3-geschoßiger Glockenturm mit Kaktusholztür und die dazugehörige Kirche, in der sich die kitschigste Weihnachtsgrippe, die ich je gesehen habe, befindet. Aber sie ist sehr detailgetreu nach Vorbild der Umgebung gestaltet. Wir bummeln einmal rund um den Hauptplatz und legen auch am Friedhof eine kurzen Fotostopp ein. Die Gräber sind ein einziges Durcheinander, dafür mit den buntesten Papierblumen geschmückt. Diese Farbenpracht ist ein schöner Kontrast zur fahlen Wüstenlandschaft im Hintergrund.

ToconaoSüdlicher Wendekreis - Wendekreis des SteinbocksLaguna Miñiques

Mitten in der Ebene des Salzsees steht plötzlich ein Schild - wir sind am Tropic of Capricorn. Welch Freude! Wir machen einen gebührenden Fotostopp, bevor es weitergeht bis Socaire. Von Socaire steigt die Straße dann immer weiter. Die letzten Kilometer ist die Straße dann eine Staubpiste, aber auch die geht steil bergauf. Das Panorama ist eine Wucht. Auf 4.300m ist dann ein Gate, wo wir 3.000 CLP/P Eintritt für die Laguna Miscanti und Laguna Miñiques bezahlen, die jeweils am Fuße der gleichnamigen Vulkane liegen.

Kaum ist man am Gate vorbei öffnet sich auch schon ein atemberaubender Blick. Für Wolfgang im wahrsten Sinne des Wortes. Er kämpft mit der Höhe. Bei der zweiten Lagune, ist es ebenfalls wunderschön und wir entdecken eine Herde Vicuñas. Anschließend fahren wir zur Laguna Ceyar. Dort zahlt man bereits 15.000,- CLP/Pers., dafür kann man dort auch baden. Diese Lagune besteht aus 40%igem Salzwasser und deshalb geht man auch nicht unter. Es ist wie am Toten Meer. Wir genießen dieses eigenartige Schwimmgefühl. Gott sei Dank gibt’s dort Duschen, auch wenn die eiskalt sind. Aber die Sonne wärmt einen ja wieder sehr schnell.

Wir fahren wieder retour nach Toconao, wo wir uns ein Lokal suchen, um Abend zu essen. Nach einigem Hin und Her gehen wir in ein kleines Restaurant und genehmigen uns ein Sandwich Especial und ein großes Cristal Bier dazu um 13.000,- CLP. Es ist sehr nett hier und wir übersehen fast die Zeit. Wir wollen ja noch weiter zum Lago Chaxa. Dort angekommen zahlen wir 2.500,- CLP/Pers. Eintritt und bekommen von einem Guide eine kurze Erklärung, bevor wir uns auf den Rundgang machen.

Laguna ChaxaLaguna ChaxaLaguna Chaxa

Die ganze Gegend besteht aus Salzbrocken, die in der Sonne glitzern. Am Endpunkt des Weges angekommen, kommt es auch schon zum Sonnenuntergangs-Showdown. Das war ja wirklich in der letzen Minute. Wir genießen die Stimmung und filmen und fotografieren drauf los. Die vorhin noch grell-weiße Salzwüste wird nun golden. Der Himmel über den Vulkanen im Hintergrund hat Schattierungen in blau, lila, orange und rosa. Es ist wunderbar. Als es schon fast finster ist, machen wir uns auf den Rückweg nach San Pedro.

357,6 km

19. Tag, 29.12.2015: San Pedro de Atacama - El Tatio Geysire - Altiplano

Für die El Tatio Geysire heißt es heute früh aufstehen. Sie sind am besten bei Sonnenaufgang zu beobachten und die Fahrt dorthin dauert ca 1,5 Stunden. Wir trinken einen Kaffee, den uns German der Lodgechef, bereitgestellt hat, packen alles zusammen und fahren im Dunkeln los. Zuvor knipst Wolfgang aber noch ausgiebig das Kreuz des Südens, dass nun direkt vor unserer Haustür am Himmel steht. Im Dunkeln geht es auf den unbeleuchteten und unmarkierten Schotter-, Staub- und Asphaltpisten auf 4.200 m Seehöhe. Das Thermometer sinkt laufend und erreicht bald Minusgrade. In einem Krater, durch den wir durchfahren, hat es dann minus 12°C!

El TatioEl TatioEl Tatio

Die Geysire tauchen die ganze Umgebung in dichte Dampfwolken. Die Szene ist sehr eindrucksvoll. Nach ein paar Minuten geht die Sonne auf und wir freuen uns über die warmen Sonnenstrahlen. Das Eis auf den Wegen geht schön langsam auf, dafür verlieren die Geysire mit zunehmender Temperatur ihre imposante Erscheinung. Um 9 Uhr ist das Spektakel vorbei und es sind nur noch ein paar kleine „Springbrunnen“ übrig.

Die Rundreise, die wir für heute geplant haben, führt über den Altiplano durch verschiedene kleine Dörfer bis nach Calama. Die Straße dorthin ist in einem sehr guten Zustand. Sie ist teilweise neu geteert und führt uns vorbei an zahlreichen, zwischen 5.000 m und 6.000 m hohen Vulkanen, die sehr eindrucksvoll sind, obwohl wir selbst schon in einer Höhe von 4.000 bis 4.500 m Seehöhe fahren. Nicht nur das Auto zeigt angesichts der Höhe Ermüdungserscheinungen, auch Wolfgang hat mit der Höhe zu kämpfen. Zum Glück geht es bis Caspane wieder etwas nach unten auf ca 3.000 m Seehöhe.

Caspane ist ein netter kleiner Ort in einer Schlucht, durch die ein kleiner Bach führt. Ein paar Frauen machen sich zu Mittag mit ihren Hunden auf den Weg zu den Schafherden. Ansonsten rührt sich nicht viel. Wir machen ein paar Fotos und fahren weiter.

CaspaneAiquinaChiu Chiu

Der nächste Halt ist in Aiquina, ein Wüstendorf. Der Ort wirkt wie ausgestorben. Die niedrigen Häuser sind großteils aus Stein gebaut, mit kleinen, bunten Türen und Fenstern. Alle Fenster und Türen sind verschlossen. Wir sehen uns die Kirche an und fahren weiter nach Chiu Chiu. Ein paar Kilometer vor dem Ort befindet sich der Inka Coya, ein Wüstensee. Der ist aber leider nicht besonders ansehnlich, vor allem weil sich im Ufergras allerlei Müll verfangen hat.

In Chiu Chiu gehen wir zuerst einmal Mittagessen. Direkt neben der Kirche ist ein kleines Lokal, das vor allem von Einheimischen gut frequentiert ist. Die Kellnerin spricht kein Englisch und wir verstehen nur so viel, dass es ein Mittagsmenü gibt. Wir sind gespannt, was wir bekommen. Zuerst gibt’s Hühnersuppe mit Kartoffel und Maiskolben, als Hauptgang paniertes Hühnchen mit Reis und Salatgarnitur. Alles schmeckt ganz ordentlich und kostet zusammen inkl. Getränken nur CPL 10.000.

AltiplanoAltiplanoAltiplano

Unser letzter Halt ist in Lasana geplant. Wir fahren nach Norden und Judith nimmt eine beschilderte Abzweigung, die uns auf einer engen, allerdings neuen Straße in eine Schlucht führt. Wir passieren ein paar Häuser (= Orte) und sind uns nicht sicher, ob wir hier richtig sind. Auf dem Rückweg kommen wir in Pukara de Lasana vorbei, und das ist zumindest eine Sehenswürdigkeit. Man kann dort die Überreste einer alten Siedlung besichtigen.

Nach diesem recht merkwürdigen Halt fahren wir nach Calama. Dort tanken wir und suchen uns das Hotel Geotel Calama. Beim Check-in erfahren wir, dass das Frühstück am Nachmittag vom Zimmermädchen ins Zimmer gebracht wird, und wir es uns am nächsten Morgen selbst zubereiten können, weil eine Küche im Zimmer ist. Es gibt nichts, was es nicht gibt! In der nahegelegenen Botelleria kaufen wir uns ein paar Dosen Bier und beenden den Tag vor dem Fernseher.

311 km

20. Tag, 30.12.2015: Calama - Santiago de Chile

Nach dem eher mageren Frühstück fahren zum nahe gelegenen Flughafen.

Der Flug hebt - wie immer - verspätet ab. Vom Flughafen Santiago nehmen wir ein TransVip Taxi, das uns in 40 Minuten zu unserem Hotel Loreto im Bellavista-Viertel bringt. Auch mit dieser Unterkunft haben wir wieder einen guten Griff gemacht.

Nach einem kleinen Powernap machen wir uns auf zu unserem ersten Teil des Stadtrundgangs. Wir gehen zur Standseilbahn, die uns auf den Cerro San Cristobal bringt. Oben angekommen hat man einen wunderschönen Blick auf ganz Santiago und die dahinter liegenden Berge. Leider ist es heute so dunstig, dass man nicht bis zu den Anden sieht. Nachdem wir mit der Standseilbahn wieder ins Tal fahren, spazieren wir die Straße Constitucion entlang. Hier reiht sich ein Café, Restaurant, Bar, Geschäft,… ans andere. Zufällig gelangen wir auch in den neuen Patio Bellavista.

Santiago de ChileBellavistaBellavista

Hier hat man zw. Constitucion und Pio Nono einen ganzen Häuserblock entkernt und eine nette „Mall“ mit vielen Bars und Shops gebaut. Wir finden sogar so was wie ein Café, das mit einer - für Wolfgang - sehr anziehenden Kuchenauslage lockt. Wir kaufen uns 2 Espresso samt Schokotorte und Zitronenkuchen. So gestärkt flanieren wir weiter durch das nette Bellavista Viertel. Viele Häuser haben bunte Bemalungen oder Riesen-Grafittis. Wir sind schon neugierig was sich da abends so abspielen wird, denn bei dieser Menge an Discotheken, Bars und Tschecherln ist hier sicher die Hölle los. Aus so mancher Disco hört man auch schon den Soundcheck. In einer Botteleria kaufen wir uns noch 2 Bier und gehen zurück ins Hotel.

5 km

21. Tag, 31.12.2015: Santiago de Chile

Heute stehen wir erst um 9 Uhr auf und nach dem Frühstück beginnen wir mit unserem Stadtrundgang. Wir starten vom Hotel los und unser erster Stopp führt uns zum Blumen- und Gemüsemarkt La Vega Chica. Wir knöpfen alle unsere Hosentaschen zu und klemmen die Fototaschen unter den Arm, denn hier spielt es sich ganz schön ab. Aber die Standeln präsentieren ihre Waren sehr ansprechend und es sieht alles sehr lecker und ansprechend aus.

Vom Blumenmarkt gehen wir ein Stück weiter zum Mercado Central. Na bumm, da geht es erst zu… Uns steigt der Fischgeruch schon weit vor dem Eingang in die Nase, es ist total spannend und interessant, was die Fischer alles so verkaufen. Viele Dinge kennen wir nicht. In der Mitte der Markthalle werden die frischen Fische dann bei „Donde Augusto“ gleich verkocht, doch leider sind wir noch nicht hungrig. Und so bummeln wir weiter Richtung Plaza de Armas. In den Straßen sind hunderte kleine Standeln aufgebaut, die das nötige Equipment für ein Chilenisches Silvester verkaufen und das wäre: gelbe Unterwäsche für Sie und Ihn, Konfetti-Kanonen, bunte Hüte mit bunten Lamettahaaren dran, 2016-Brillen und bunte Masken.

BlumenmarktMercado CentralMercado Central

An der Plaza de Armas stehen rundherum einige sehr imposante Gebäude. Danach bummeln wir die Fußgängerzone weiter bis zur Alameda (oder auch Avenida O’Higgins genannt). Dort steht die Moneda, die heute der Präsidentenpalast ist. Wir gehen weiter und besichtigen an der Alameda die Iglesia de San Francisco, eine einfache Kirche mit schöner Kassettendecke und die gegenüberliegende Nationalbibliothek. Neben der Bibliothek erhebt sich der Cerro Santa Lucia über die Stadt. Wir spazieren langsam rauf und genießen dann von oben den Blick auf die Stadt.

KathedraleZentralpostPlaza de Armas

SilvesterstandlDurch eine paar sehr nette Gasserl geht es dann bis zum Parque Forestal. Beim Museo Bellas Artes machen wir auf einem schattigen Bankerl kurz Rast und beschließen dann, wieder retour zur Plaza de Armas zu gehen. Dort angekommen, schließen die ersten Geschäfte schon ihre Gittertore. Trotzdem gelingt es uns in den Arkaden entlang des Platzes noch einen verspäteten Mittagssnack in Form eines Completo bzw eine Italiano zu bekommen. Zwei typisch Chilenische Snacks - Hot Dogs mit verschiedener Füllung. Wir kaufen uns auch noch eine Flasche Vino Espumante Valivieso für Silvester und gehen dann ins Hotel zurück.

Wir schreiben ein paar Neujahrsgrüße nach Hause, bevor wir uns wieder ins Getümmel schmeißen.

Die Straßen sind fast leer. In der Pio Nono sind nur ein paar Lokale geöffnet. Wir setzen uns in den Schanigarten des El Camino Nuevo und bestellen uns ein großes Bier (1 l Flasche) und etwas zu essen. Das Essen ist nicht besonders gut, aber es füllt den Magen. Zum Glück sind wir schon um 21 Uhr losgegangen, denn der Andrang wird immer größer und die Leute müssen mittlerweile auf freie Tische warten.

Feliz Año Nuevo 2016Leicht beschwingt von zwei großen Bieren gehen wir zum Hotel zurück und holen den Sekt und unsere Konfetti-Kanonen. Damit machen wir uns auf den Weg in die Innenstadt. Je näher wir dem Stadtzentrum kommen, umso mehr Leute sammeln sich auf den Straßen und alle ziehen in eine Richtung. So ist es für uns nicht schwierig, den Hotspot zu finden. Er befindet sich auf der Alameda, die zur Fußgängerzone umfunktioniert wurde. Fast jeder hat einen Hut, eine Maske oder eine Perücke auf und alle sind mit Konfetti-Kanonen, Schnee-Sprühdosen und Sektflaschen bepackt. Als eine Minute vor Mitternacht der Countdown beginnt, brandet großer Jubel auf. Die letzten 5 Sekunden zählt die Menge im Chor herunter und dann beginnt das Feuerwerk, begleitet von Konfetti-Regen, Sprühschnee und Sektdusche. Das Feuerwerk ist gewaltig und dauert 20 Minuten. Nach dem Feuerwerk löst sich die Menschenmenge auf und auch wir gehen nach Hause.

22. Tag, 1.1.2016: Santiago de Chile - Madrid

AndenüberflugLeicht verkatert wachen wir im neuen Jahr auf. Nach dem Frühstück werden wir vom Taxi von Transvip abgeholt. Die Straßen sind wie leergefegt, nur ein paar Nachtschwärmer wanken noch nach Hause (oder zum Fischmarkt?). Wir kommen in Rekordzeit von 15 Minuten am Flughafen an und haben noch viel Zeit bis zum Boarding. Vor dem einzigen offenen Laden, Starbucks, bildet sich eine lange Schlange. Feiertage werden in Chile offenbar selbst am Flughafen sehr ernst genommen.

Wie wir von Iberia gewohnt sind, startet das Boarding und der Flug pünktlich. Wir sind überrascht, dass wir diesmal einen sehr schönen Flieger erwischen. Der Sitzabstand ist weitaus besser als beim Hinflug und ebenso hat jeder Sitz sein eigenes Entertainment. Wir beginnen sofort mit dem Film schauen.

23. Tag, 2.1.2016: Madrid - Wien - Linz

Wir landen pünktlich in Madrid und auch die Einreise geht ruck zuck. Es ist sehr still am Flughafen.

Leider heben wir aber diesmal nicht pünktlich ab, weil wieder einige Gepäckstücke ausgeladen werden müssen.

Mit 20 Min. Verspätung landen wir in Wien. Wir kaufen ein Zugticket und beschließen erst mit dem nächsten Zug zu fahren, und genehmigen uns in der Zwischenzeit ein Sacherwürstelfrühstück. Das weckt die Lebensgeister - trotz Schlafmangel.

Mit dem Zug geht’s dann um 13:03 Uhr Richtung Linz.

Gesamt-km: 2.515 km