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9. Tag, 1.9.2013: Chipata - South Luangwa NP

Wir werden gegen 6 Uhr wach. Zum Frühstück machen wir eine Eierspeise, um die uns die Nachbarn vom Overlander-Bus beneiden :-)

Wunderschöne TextilienBevor wir uns auf den Weg in den South Luangwa NP machen, fahren wir noch nach Chipata zurück, um nochmals Geld abzuheben und zu tanken. Die Wechselstuben haben im Gegensatz zu Shoprite, Spar und Straßenmarkt am Sonntag geschlossen.

Die Straße zum Nationalpark wird gerade asphaltiert; ein beachtliches Stück ist schon fertig und so kommen wir gut voran. Gegen Mittag erreichen wir Mfuwe. Kurz vor der Ortseinfahrt schauen wir noch auf einen Sprung zu Tribal Textiles, einer lokalen Textilmanufaktur, die wunderschöne Textilien fertigen. Wir kaufen ein paar Polsterüberzüge ein, wollen aber wochentags nochmals hinfahren, weil dann die Fertigung in Betrieb ist (Sonntags geschlossen).

Für die Übernachtung entscheiden wir uns für das The Wildlife Camp. Der Campingplatz liegt wunderschön direkt am Fluss, wo wir auch gleich unser Zelt aufschlagen. Beim Mittagessen beobachten wir eine Gruppe Elefanten sowie eine Herde Giraffen, die zum Trinken kommen. Daneben liegen natürlich Hippos und Krokodile in der Sonne, begleitet von bunten Vögeln (Saddle Billed Stork, Glossy Ibis, Lilac-brested Roller). Es gibt Bänke und Tische, die unter Dach stehen, fließend Wasser, Strom, einfach alles was man braucht. Die Waschanlagen sind gut in Schuss, jedes WC hat seinen eigenen Frosch auf dem Spülkasten, die sehr putzig sind.

Wahnsinns Ausblick vom Zelt ausIm Camp ist Vorsicht angesagt, weil viele Affen und Paviane unterwegs sind. Einem Nachbarn haben sie kurz nach der Ankunft schon ein Sackerl entführt.

Wir beschließen, heute nicht mehr in den Park zu fahren, sondern zu entspannen und ein wenig vorzukochen. Morgen werden wir einen Ganztages-Gamedrive unternehmen, um den Park zu erkunden.

Als die Sonne schon etwas tiefer steht, packen wir die Sessel aus, setzen uns direkt an das Flussbett und genießen den Ausblick bei einem Mosi Bier. Bei Einbruch der Dunkelheit entzünden wir ein Lagerfeuer (Feuerholz ZMK 20). Es dauert ein wenig, bis das Holz richtig brennt, der Wind hilft uns jedoch dabei.

139 km

10. Tag, 2.9.2013: South Luangwa NP 

Der Wecker läutet um 5:15 Uhr, es ist noch dunkel und wir genehmigen uns nur wenige Minuten zum Nachdösen. Seit einiger Zeit schon konnten wir Hyänen hören, die Hippos ware sowieso die ganze Nacht aktiv.

Um 5.40 Uhr fahren wir los und kommen um genau 6 Uhr beim Gate an. Nur ist wieder mal die Tagschicht noch nicht zum Dienst erschienen und so heißt es für uns warten, bis diese kommt und ihre Zettelwirtschaft geschlichtet hat, während die geführten Touren bereits in den Park fahren können.

Aber auch wir schaffen es und kaum haben wir das Main Gate passiert, steht schon eine Herde Giraffen um einen Baum gruppiert und frühstückt. Wir halten uns links und fahren Richtung River Drive.

Wir fahren möglichst nahe am Fluss entlang, und das dichte Wegenetz bietet viele Möglichkeiten, den Fluss zu überblicken. Der Ausblick bietet sich geradezu für ein Frühstück an. Das Licht ist am Morgen wunderbar, und die Zebras, Giraffen, Reedbucks und Elefanten sehen darin besonders schön aus. Besonders angetan sind wir vom Bushbuck, da dieser eine ganz eigenwillige Zeichnung hat. Wir entdecken viele Vögel. Eine unglaubliche Vielfalt, die wir bei früheren Afrika-Aufenthalten völlig vernachlässigt haben. Da sind etwa White-crowned Lapwing, Lilac-brested Roller, ein ganzer Schwarm von Southern Carmine Bee-Eater, African Harrier Hawk , Emerald-spotted Dove.

Lilians Lovebird (Erdbeerköpfchen)Lilac-breasted RollerSouthern Carmine Bee-Eater

Wir wollen schon fast Mittagspause machen, als wir auf ein anderes Auto aufmerksam werden. Als wir uns nähern, entdecken wir einen Leoparden. Er läuft über die Ebene und verschwindet im Gebüsch. Wir fahren hinterher und versuchen, ihn am anderen Ende abzupassen. Perfekt! Er läuft geradewegs neben unserem Auto vorbei! Dann verschwindet er nochmals im Gebüsch und verzieht sich auf einen Baum. Ein perfekter erster Safari-Tag! Nun suchen wir uns aber wirklich einen Platz fürs Mittagessen; es gibt Dosenfleisch mit afrikanischem Krautsalat, dazu eisgekühltes Coca-Cola. Heute sehen wir auch nochmals die Lilian’s Lovebirds, kleine grün-rosa Vögel. Leopard

Nach der Mittagspause wollen wir noch einmal zum Leoparden schauen. Leider versperrt uns eine Elefantengruppe den Weg. Die Elefanten nehmen ein Schlammbad und lassen sich Zeit damit. Im Tümpel sehen wir auch eine Schildkröte. Spannend ist, dass nach und nach von allen Seiten weitere Elefanten dazu kommen, und sie sehr nahe an uns vorbei trotten. Als wir endlich weiter kommen, taucht ein neues Hindernis auf: Der Weg durch das Bachbett des Mushilashi River, den wir in der Früh genommen haben, ist unpassierbar. Durch den tiefen Sand arbeitet sich der Nissan Patrol brav durch, aber am anderen Ufer ist eine steile Stufe mit gut 50 cm Höhe, die unüberwindbar ist. So drehen wir um und suchen einen anderen Weg durch das Flussbett. Als wir endlich beim Leoparden-Baum ankommen, ist vom Leoparden nichts mehr zu sehen. Schade. Wir fahren weiter nach Nordosten, die Sonne im Rücken strahlt die Landschaft in kräftigen Farben. Es ist extrem heiß und trocken und es wundert uns nicht, dass kaum Tiere zu sehen sind. Den Sundowner genießen wir schließlich vor dem Luangwa Wafwa. Dort liegt ein einsamer, verwundeter Büffel, der offenbar nicht mehr laufen kann. Er wird die Nacht wohl nicht überleben. Den Abschluss macht eine Gruppe Elefanten, die zum Schlammbad zum Wasser hinunterläuft. Um 17:30 Uhr machen wir uns auf den Weg zum Gate. Sterbender Büffel

Als wir im Camp ankommen, ist es schon fast dunkel. Wolfgang macht Feuer zum Kochen und Judith bereitet das Curry-Reis-Huhn vor.

Im Schein des Lagerfeuers essen wir zu Abend. Heute sind keine Hippos zu hören. So unterschiedlich sind die Nächte.

95 km

 

 

11. Tag, 3.9.2013: South Luangwa NP 

Die ersten Nachbarn lärmen bereits um 5 Uhr herum, so stehen auch wir auf und bereiten uns gemütlich auf unseren Gamedrive vor. Eine Stunde zuvor haben wir den ersten Löwen brüllen gehört. Er war sehr weit entfernt, aber gut hörbar. Die Hippos haben sofort Alarm geschlagen. Ansonsten verlief die Nacht sehr ruhig und sehr heiß.

Wir starten unseren Gamedrive zuerst zum Luangwa Wafwa, um nach dem Büffel zu sehen. Dieser hat sich offenbar mit letzter Kraft zum Wasser geschleppt und ist dort verendet. Er wurde jedoch noch nicht aufgebrochen. Die Sonne geht glutrot über dem verdörrten Land auf. Ein paar Störche stochern im Wasser herum. Vom Luangwa Wafwa fahren wir nach Westen, um die Sonne im Rücken zu haben. Impalas fressen sich die Blüten des Sausage Tree.

Wir queren die Hauptstraße und fahren weiter nach Westen. Dort begegnen wir einer Elefantenherde, die ganz ruhig keine 10 m von uns entfernt vorbeizieht. Die meisten Elefanten bisher sind vor dem Auto geflohen, aber diese Herde stört sich nicht an uns. Ein Stück weiter sehen wir eine Herde Giraffen mit mehreren Jungtieren, die herumlaufen, als würden sie fangen spielen.

In der Nähe des Platzes, wo gestern der Leopard war, sehen wir heute eine Hyäne, die an einem Reedbuck-Schädel herumknabbert. Bei Wakumba, einem ausgetrockneten Flussbett, entdecken wir den ersten (unversehrten) Büffel, und etwas später sehen wir noch zwei weitere. Hyänenfrühstück

Die Sonne steht schon hoch am Himmel, als wir gegen 10 Uhr den Rückweg antreten. Zurück im Camp machen wir Feuer und kochen eine Erdnussbuttersuppe mit Couscous. Dabei passen wir ganz genau auf unsere Sachen auf, damit uns die Vervet Monkeys nichts stehlen. Unsere Nachbarn sind nicht so vorsichtig, und das Geschrei ist groß, als es zu spät ist. Zum Glück nur ein paar Tomaten und eine Scheibe Brot.

Bei einer Tasse Chai beratschlagen wir unsere Pläne für die nächsten Tage.

Um 15 Uhr fahren wir nach Mfuwe, um zu tanken und Tomaten zu kaufen. Die Tankstelle ist nur leider gerade trocken. Die nächste Lieferung wird für Donnerstag erwartet. Wir hoffen das beste und fahren in den Park. Am Eingang reden wir mit den Angestellten und fragen, wo denn die vielen Büffel sind, die angeblich im Park zu sehen seien. Er rät uns, nach Norden zu fahren, da sie am Nachmittag üblicherweise zum Trinken ans Wasser kommen. Wir fahren an der Mfuwe Lodge vorbei, in deren Tümpel ein African Spoonbill und mehrere African Sacred Ibis zu sehen sind.

Keine 20 Minuten weiter kreuzt eine riesige Büffelherde unsere Straße. Wir beobachten sie lange und werden auf zwei Nachzügler aufmerksam. Die beiden stehen Kopf an Kopf und beginnen einen Kampf um die Rangordnung. Es ist ein lautes Krachen zu hören, wenn die Hörner aufeinander prallen, und Staub steigt auf. Nach einer Weile scheint sich ein Gewinner abzuzeichnen und sie trotten langsam in unsere Richtung. Etwa 20 Meter vor uns bleiben sie stehen und blicken mit erhobenem Kopf in unsere Richtung. Immer wieder drehen sie ab, um gleich wieder in unsere Richtung zu sehen. Wir sind mucksmäuschenstill und bewegen uns nicht. Die Bullen reagieren auf jedes Geräusch, wie etwa ein Flugzeug, das am nahe gelegenen Airstrip startet. Nach einer Weile fühlen sie sich sicher und setzen ihren Kampf fort. BullenkampfWir sind keine 15 Meter entfernt und beobachten sie mit großer Spannung. Während die Büffel in ihren Kampf vertieft sind, fahren wir weiter und folgen der Büffelherde. Diese verzieht sich leider ins hohe Gras, sodass wir nur mehr einzelne Exemplare zu sehen bekommen. Dafür zeigen sich ein paar Zebras im orangen Abendlicht.

Ein paar Ecken weiter stellt Wolfgang mit Schrecken fest, dass er den Laptop im Camp an der Steckdose hängen hat lassen. Uns ist nicht gut bei dem Gedanken, dass das Gerät nun unbeaufsichtigt offen herumliegt und so fahren wir etwas früher als geplant zurück.

Der Laptop ist zum Glück noch da! Dazu leider auch ein paar weitere Camper. Schön langsam wird es eng hier und wir sehnen uns nach einem wilden Bushcamp ganz für uns alleine.

Wir öffnen eine Flasche Rotwein und genießen die Abendsonne, die sich heute bald hinter Wolken versteckt.

96 km

12. Tag, 4.9.2013: South Luangwa NP 

Diese Nacht hat sich wieder mehr getan, und ich meine nicht die Südafrikanischen Nachbarn, die ewig keine Ruhe gegeben haben. Nein, denn Wolfgang hört schon zeitig in der Früh die Äste knacken und wir sehen in der Ferne schemenhaft Elefanten, die auf Höhe der Poolbar die Bäume rupfen. Die Hippos sind auch heute Nacht wieder munterer. Aber die Krönung ist allemal unser Elefantenbesuch direkt vor dem Zelt um 4:30 Uhr. Wir beobachten ihn schon, als er von rechts ziemlich rasch auf uns zukommt, mit dem Rüssel die verschiedenen Bäume und Sträucher abtastet und im Nu steht er direkt vor unserem Zelteingang. Keinen Meter weg … Wir trauen uns kaum zu atmen. Mit dem Rüssel checkt er auch unsere Richtung ab. Dann verharrt er kurz - direkt bei uns, bevor er zwischen den Autos weiterzieht. Wir atmen wieder durch. Das ist eine Anspannung. Die restlichen 45 Minuten ist kaum mehr an Schlaf zu denken. Man hört Hyänen, Hippos und den eigenen Herzschlag.

Tagwache ist dann endgültig um 5.15 Uhr. Da wir ja bereits munter sind, haben wir auch schneller zusammengepackt als sonst und zischen um 5.30 Uhr vom Camp Richtung Main Gate. Auf dem Weg entdecken wir einen Giraffenfamilie mit zwei recht kleinen Kindern.

Wir haben uns heute einen Ganztages-Game-Drive in Richtung Lions Camp vorgenommen. So fahren wir zuerst zum Büffelkadaver am Luangwa Wafwa. Ein riesiges Krokodil zieht gerade weg davon. Der Kadaver wurde aber lediglich beim Weidloch etwas geöffnet. Eine makabere Szene.

300 Büffel ziehen an uns vorbeiWir fahren weiter Richtung Nord-Osten und machen sicher eine gute Stunde keine Sichtung. Die paar Impalas und Reedbucks, auf die natürlich immer Verlass ist, ausgenommen. Wir kommen wieder direkt an den Fluss und sehen von weitem zwei Büffel vom Fluss wegziehen, kurz darauf entdecken wir, dass bereits auf der Böschung eine wahnsinns Herde unterwegs ist. Wir starten sofort los, doch auf dem Weg zu den Büffeln zieht eine frische Katzenspur im Sand unsere Aufmerksamkeit auf sich. Leider führt diese genau in die Gegenrichtung. Hin- und hergerissen, ob wir nun der eher aussichtslosen Spur retour folgen sollen, oder doch den Büffeln entgegenfahren, entscheiden wir uns für letzteres. Und wir sollten es nicht bereuen. Einige hundert Meter noch um die Kurve gefahren, bewegt sich die Herde direkt auf der Straße auf uns zu. Es ist beeindruckend und respekteinflößend zugleich. Ich lenke das Auto etwas nach links in die Pampa, da ich nicht direkt in die Herde geraten will. Wir parken so, dass wir die Sonne im Rücken haben und die Herde direkt vor uns vorbeizieht, und dabei eine riesige Staubwolke hinterlässt. Die größeren, erfahreneren Tiere mustern uns regelmäßig, sie trotten aber dann doch alle sehr gelassen an uns vorbei. Die Herde umfasst mehr als 300 Tiere.

Nachdem die Büffelherde weitergezogen ist, verfolgen wir die Leopardenspur weiter - leider erfolglos. Auch Löwen- und Hyänenspuren sind im Sand zu sehen, aber von den Verursachern fehlt leider jede Spur. So fahren wir weiter nach Norden. Unterwegs kommen wir an Elefanten vorbei, die sehr unruhig sind und sich gegenseitig zu vertreiben scheinen.

Langsam wird es heiß und wir suchen uns ein schattiges Plätzchen am Fluss, wo wir uns Frühstück machen (Eierspeise, Kaffee). Am anderen Flussufer befindet sich der Nsefu Sektor, wo eine große Elefantenherde trinkt. Wir erholen uns von den Strapazen des Morning Gamedrives, tauschen die Plätze und fahren weiter. Keine 10 Minuten später entdeckt Judith unter einem Busch unsere ersten Löwen. Es sind drei Männchen, eines mit dunkler Mähne.

Löwenmännchen  Vollgefressenes Löwenweibchen

Die Löwen sind unbeeindruckt von uns und dösen im Schatten. Nur manchmal strecken sie eine Pfote in die Luft, um gleich wieder weiterzuschlafen. Am nahe gelegenen Fluss sehen wir Giraffen beim Trinken. Das ist eine Szenerie!

Nach einer Weile fahren wir weiter nach Norden. Die Landschaft ist teils sehr schön mit großen Laubbäumen und wenig Unterholz, teils nicht sehr einladend mit Staub und abgestorbenen Baumstümpfen oder verkrüppelten Mopane-Wäldern. Es ist jetzt kaum Wild zu sehen und es ist schon nach 12 Uhr und wir beschließen, noch bis zum Kaingo Hippo Hide zu fahren. Kurz davor sehen wir einen frischen Büffelkadaver. Wir schätzen, dass der Büffel letzte Nacht geschlagen worden ist. Er ist vollkommen abgenagt, nur die Haut und das Skelett sind noch übrig. Das war sicher ein Festmahl für die Löwen und dann für die Geier.

Nur ein paar Ecken weiter sehen wir in der Ferne eine Katze laufen. Löwen! Vier ausgewachsene Löwinnen und ein junger Löwe wandern vom Fluss kommend auf die Büsche zu. Die Affenhorde, an der sie vorbeikommen, ist in heller Aufregung und stößt laute Warnrufe aus. Die Bäuche der Löwen sind kugelrund, das muss der Büffel gewesen sein.

Nach diesem Erlebnis machen wir uns auf den Rückweg. Wir kurven durch viele enge Wege, aber es gibt wenig zu sehen. Bei den Löwenmännchen machen wir nochmals Halt. Nun ist nur das mittlere Männchen zu sehen. Es leckt sein Fell und sucht sich nach einer Weile einen Platz mit Blick auf den Fluss. Wir genießen die Sichtung ausgiebig und fahren dann weiter heimwärts.

Am Luangwa Wafwa haben die Geier nun doch den Büffelkadaver entdeckt. Mehr als 40 Geier streiten sich um die Beute. Ein Stück weiter fängt ein Krokodil einen Fisch, und auch ein Fischadler hat bereits sein Abendessen in den Fängen. So genehmigen auch wir uns unseren Sundowner. Das Land strahlt eine unglaubliche Ruhe aus, ein leichter Wind weht von Westen her, vereinzelt sind Vögel zu hören, ansonsten herrscht absolute Stille.

Als Abendessen gibt es Coconut-Bean-Soup am offenen Feuer.

125,2 km

13. Tag, 5.9.2013: South Luangwa NP

Der Wecker läutet wie auch schon die letzten Tage um 5:15 Uhr, nur heute - am vierten Gamedrive-Tag, fällt uns das Aufstehen schon wesentlich schwerer als die Tage davor. Die Nacht war auch sehr ruhig, zumindest haben wir nichts gehört.

Luangwa RiverUm kurz nach 6 Uhr fahren wir in den Nationalpark hinein und beschließen zu der schönen Ebene zu fahren, wo wir am ersten Tag den Leoparden gesehen haben. Dieser ist zwar nicht zu finden, aber das Morgenlicht ist einfach traumhaft. Das dürre Gras leuchtet fast golden. Die Bäume, die noch Blätter haben, sind frisch grün, der Himmel strahlend blau und durch die Ebene ziehen Reedböcke, Giraffen, Impalas, Kudus und Warzenschweine. Wir kurven einige Zeit durch diese Gegend und sind einfach fasziniert.

Nach einiger Zeit fahren wir weiter Richtung Mushilashi River, wir durchqueren ihn aber heute nicht, sondern fahren weiter nach Norden. Die Vegetation wird immer dichter und plötzlich stehen wir am Airstrip. Diesen fahren wir entlang retour und suchen uns anschließend eine sehr malerisches Frühstücksplätzchen mit Blick zum Luangwa River und in die Ebene.

Nach der Frühstückspause fahren wir so gegen 10 Uhr aus dem Park, weil wir heute noch einmal zur Tribal Textiles Fabrik fahren wollen. Wir besichtigen die Produktion vom Zuschnitt bis zur Bemalung, Trocknung und der Näherei. Im Anschluss kaufen wir noch einen schönen Polsterbezug als Mitbringsel.

Wir checken nochmals die Vorräte und schreiben eine Liste, damit wir für die nächsten Tage auch alles beisammen haben. Am Retourweg gehen wir in Mfuwe einkaufen. Das Gemüse erstehen wir am lokalen Markt, Wasser kaufen wir bei Uncle Petty und um Kokosmilch und Bier fahren wir zu Mayana - einem Laden, der hauptsächlich Importware und Tiefkühlfleisch verkauft. Wolfgang fragt bei der Tankstelle, ob es heute Diesel gibt, aber leider wieder nicht. Hoffentlich wird das nicht knapp bis Lundazi …

Gegen 13 Uhr sind wir im Camp retour und kochen unser Mittagessen. Rindfleisch mit Peanut-Sauce und Couscous. Es ist wie immer sehr lecker. Als Nachspeise gibt es eine Art „Gebackene Maus“ vom Markt, die wir zur Verfeinerung in Kristallzucker tunken.

Um 15 Uhr brechen wir zum letzten Gamedrive im South Luangwa Nationalpark auf. SundownerZuerst fahren wir nach Osten auf dem Elephant Loop, und - nomen est omen - stehen wir auch schon mitten in der Herde. Die Elefanten kommen gerade vom Schlammbad und lassen sich beim Fressen nicht stören. Der zweite Teil der Gruppe zieht wenige Meter von uns entfernt vorbei. Als nächstes wollen wir in die große Grasebene westlich der Mainroad. Auf dem Weg dorthin kommen wir an einem Hippo, Kudus und Elefanten vorbei. In der Grasebene entdecken wir einen Schwarm Lilian’s Lovebirds. Zum Abschluss fahren wir zum großen Baobab nördlich des Flugfelds. Dort nehmen wir unseren Sundowner ein und genießen den Sonnenuntergang. Heute sind keine Wolken am Himmel und die Sonne geht glutrot am Horizont unter.

Auf dem Weg aus dem Nationalpark und zum Camp begegnen wir noch drei Giraffenherden. Als wir im Camp ankommen, ist es schon fast dunkel. Heute gibt es eine kalte Jause zum Abendessen. Bei einem Mosi-Bier lassen wir die Zeit im South Luangwa nochmals in Gedanken vorüber ziehen und sind schon gespannt, was der morgige Tag bringen wird.

134,2 km