13. Tag, 3.9.2006: Moshi - Dar es Salam
Um 6:00 Uhr stehen wir auf, verstauen alles, trinken den Kaffee und starten um 7:00 Uhr los. Gott sei Dank ist nicht so viel Verkehr (wahrscheinlich weil Sonntag ist). Die Busse fahren jedoch wie die Verrückten – da heißt es auf der Hut sein.
In einem Ort (?) vor Same tanken wir (43 l – USD 57.000,00). Bis 10:00 fahre ich (220 km = 3 Std.), und dann machen wir Fahrerwechsel. Leider regnet es dazwischen mal ganz schön heftig. Die Landschaft ist jedoch sehr schön. Kilometerlange Sisalplantagen, grüne Berge, dunkle Wolken bis runter und dazwischen auch Sonne. Wolfgang fährt dann die nächsten 3 Std. Die letzten 150 km übernehm dann wieder ich, weil Wolfgang das Hotel und den Stadtplan am GPS schon kennt. Ab Charlinze ist der Verkehr wieder sehr dicht.
Bei der Stadteinfahrt Dar gibt es nur cm-weises Weiterkommen. Es geht aber dann doch schneller als erwartet. Um ca 15:20 Uhr sind wir total erledigt im Peacock-Hotel City-Center. Ich checke gleich mal ein (DZ USD 88,00 + 5,00 für Creditcard inkl. Frühstück) und dann stellen wir das Auto in die hoteleigene Parkgarage. Wir dürfen es sogar kostenlos stehen lassen, während wir in Zanzibar sind. Der Parkplatzwächter entdeckt dann eine Taubenleiche an unserem Dachträger. Ui, das war ich.
Wir beziehen unser sehr schönes Zimmer und gehen dann nochmals zur Rezeption um Mary von Easy Travel anzurufen. Sie sagt, wir sollen morgen um 8:00 Uhr zu ihr ins Büro kommen. Das liegt sogar in der gleichen Straße wie das Hotel. Wir relaxen noch kurz im Zimmer und um 17:00 Uhr gehen wir ein paar Straßen weiter zu "Chef's Pride" in der Chagga Street essen. Wir trinken beide Cola, Wolfgang bestellte Minestrone, ich eine Chicken-Cream-Soup, und beide eine Beef Enchilada. Die Enchilada kommt jedoch erst beim 2. Anlauf, ist aber sehr lecker. Um 18:30 Uhr sind wir wieder zurück im Hotel. Wir restaurieren uns wieder mal gründlich und ich mache Wolfgang kalte Umschläge an den Knöcheln, dann packen wir das Zeugs für morgen zumsammen.
602,4 km
14. Tag, 4.9.2006: Dar es Salam - Zanzibar
Um 6:30 stehen wir auf. Der Knöchel von Wolfgang ist zwar optisch schöner, aber er kann kaum draufsteigen, weil ihm die Sehne so weh tut. Mit einer selbstklebenden Mulbinde mache ich ihm einen Stützverband. Das ist nicht so schlecht. Außerdem holen wir wieder einen Zecken von Wolfgangs Kopf, der fette Kerl ist schon von selbst runtergefallen. Dann gehen wir mal frühstücken --> hmm, lecker es gibt Omlettes, ...
Ich überlasse Wolfgang die Entscheidung, ob wir wegen der Knöchel in ein Spital schauen oder doch nach Zanzibar fahren. Er meint, wir fahren nach Zanzibar. Nach dem Frühstück packen wir die Taschen ins Auto, Wolfgang zieht die Bergschuhe an (wegen dem besseren Halt) und dann fahren wir mit dem Taxi zu Easy-Travel. Dieser Taxler hat uns gelinkt. Er verlangt TZS 3.000,00 statt 2.000,00. Im Reisebüro buchen wir dann die Spice Tour und die City Tour, zwei Nächte in Stonetown + Transfer zum/von Hotel --> USD 488,00. Wir wollten ursprünglich eine Nacht an der Nordküste verbringen, aber der Transfer kostet 2 x USD 60,00! Das lassen wir. So fahren wir nach dem ganzen Buchungsprozedere mit dem Taxi zum Hafen (TZS 2.000,00) und um 10:00 Uhr checken wir bei der Fähre ein. Wir sitzen auf Platz E29/30 neben drei Japanern, die Hermann Maier kennen. Um pkt. 10:30 Uhr ist Abfahrt. Es ist so stickig auf dem Schiff, dass uns beiden sehr, sehr schlecht wird.
Kurz vor 13:00 Uhr kommen wir im Hafen von Zanzibar-Stadt an, aber wir müssen noch 20 Minuten auf's Anlegen warten. Wir werden dann gleich von einem Guide abgeholt, beim Immigration-Office gibt’s noch einen Stempel in den Pass und anschließend fahren wir ins Hotel. WOW!!! Das heißt nicht nur Dhow Palace – das ist auch ein Palast. Das Zimmer ist riesig, das Bad eine Wucht. Man wartet nur, bis der Sultan um's Eck biegt. Ein Traum.
Unser Guide holt uns um 14:00 Uhr wieder ab und wir fahren mit dem Auto beim Livingstone-Haus vorbei zum Maruhubi-Palace. Das ist ein Palast aus 1882, wo ein Sultan 99 Konkubinen einquartiert hatte. Daneben werden Dhows gebaut. Das schauen wir uns auch noch kurz an.
Anschließend Weiterfahrt zur Bahama Spice Farm. Dort zeigen sie uns wirklich total viele Gewürze und die dazugehörigen Pflanzen (Ingwer, Ananas, Papaya, Muskatnuss, Sesam, Lemongrass, Ylang-Ylang, Pfeffer, Gewürznelken, Zimt, Vanille, Kokosnuss, indisches Gewürz, Coriander, Kakao, Kurkuma, Kaffee, Zitrone, Orange, Mangostane, Sternfrucht, Jackfrucht, Cardamom, ...) Das ist wirklich ein Erlebnis! Zum Schluss der Besichtigung machen wir noch einen Großeinkauf bei den Gewürzen (TZS 21.000,00) und dann geht’s wieder retour ins Hotel (16:30 Uhr).
Wir fragen den Guide, wo man gut und günstig essen kann. Er empfiehlt uns den Forodhani-Park (auch Jamituri Garden genannt), wo abends Standeln aufgebaut werden, an denen gekocht wird. Der ist nicht weit weg vom Hotel. Das werden wir probieren. Der Guide verrät uns auch, dass wir morgen Nachmittag zum Tembo-Hotel zum Strand gehen können, weil die beiden Hotels zusammen gehören. Das klingt auch gut.
In unserem riesengroßen Zimmer relaxen wir noch ein bissl, lesen, schreiben das Tagebuch und schauen sogar ein bisserl fern. Um 18:45 Uhr schlendern wir dann Richtung Forodhani-Park. Das ist ja echt abenteuerlich! Total viele Standeln wo es überall qualmt. Die meisten haben diverse Fischspieße (Blue Marlin, Red Snapper, King Fish, Barracuda, Thunfisch, White Shark, Red + White Lobster, Scampi, Prawns, Krabben, Krabbenbeine, Octopusbeine, Muscheln, Kartoffelbällchen, Gemüsetascherl, Fladenbrot, ...). Als Starter genehmigen wir uns einen Lobsterspieß. Wolfgang mit Kartoffelbällchen und ich mit Gemüsetascherl. Als Hauptgang esse ich einen Tintenfisch mit Fladenbrot und Wolfgang einen King-Fish-Spieß. Dazu drei Cola. Alles zusammen TZS 13.000,00. Unser Guide hat uns am Nachmittag noch erklärt, dass wir immer mit dem Besitzer des Standes über den Preis verhandeln müssen, nicht mit den Jungs, die daneben herumstehen, weil die mehr verlangen und die Differenz selbst einstecken. Daran halten wir uns, und es funktioniert wunderbar. Fotoapparat und Wertsachen haben wir - auch auf Anraten unseres Guides - daheim gelassen. Um ca. 20:30 Uhr bummeln wir ins Hotel zurück. Wolfgang schaut sich einen Film an, ich schlafe jedoch ein.
15. Tag, 5.9.2006: Zanzibar
Heute stehen wir erst um 7:30 Uhr auf. Hmm. Das Frühstück gibt’s im Dachrestaurant. Das schaut ja super aus! Blick über die Dächer bis zum Meer. Wir frühstücken sehr gut und filmen dann das Hotel. Um 9:00 Uhr holt uns wieder unser Guide von gestern (er schaut aus wie der kleine Muck) zum Stadtrundgang ab.
Wir schlendern durch die engen Gasserl, wo er uns die verschiedenen Häuser erklärt (indische, arabische), und weiter bis zum ehemaligen Sklavenmarkt. Dort steht jetzt eine anglikanische Kirche, die wir auch besichtigen. Der Altar steht jetzt dort, wo früher ein Baum stand, an dem die Sklaven angekettet waren. Neben der Kirche ist ein Sklavendenkmal wo noch eine Originalkette zu sehen ist. Neben der Kirche, beim Monica's Hostel, sind im Keller noch 2 Räume, in denen die Sklaven untergebracht waren. 75 Frauen und Kinder und 50 Männer. Diese Menge ist bei der Größe der Räume kaum vorstellbar. Nach dem Sklavenmarkt gehen wir zum Fischmarkt. Wir schauen bei einer Thunfischauktion zu und gehen an Standeln mit Marlin, King Fish, Octopus, White Snapper,... vorbei. Gleich dahinter ist der Gemüsemarkt. Von dort geht's weiter durch die Gassen mit Stoffen und Souvenirs bis wir wieder am Meer beim Forodhani-Park sind. Dort besichtigen wir das "House of Wonders" = Museum. Das ist sehr interessant. Der 2. Stock ist komplett einer Sultansprinzessin namens "Salme" gewidmet, die einen Deutschen geheiratet hat und dann unter dem Namen Emily Ruete ihre Lebensgeschichte in ein Buch gefasst hat: „Mein Leben im Sultanspalast“. Das ist ja einen spannende Geschichte. Im 3. Stock sind noch viele Fotos ausgestellt und im 4. Stock kann man raus auf eine Veranda gehen --> mit Blick zum Hafen und über die Dächer von Stonetown sowie zum alten Fort. Von diesem Museum geht's weiter zum "Palace Museum". Dort kann man die ehemaligen Wohnräume des Sultans besichtigt sowie die von Prinzessin Salme. Sogar von "Franzl" und "Sisi" sind Bilder aufgehängt. Die Beiden waren zwar selbst nie auf Zanzibar, aber es bestanden doch Handelsbeziehungen und die beiden Bilder waren ein Geschenk des Österreichischen Botschafters an den Sultan von Zanzibar. Nach dieser Besichtigung gehen wir zum Hotel zurück (13:00 Uhr).
Wir lassen uns einen Pool-Nutzungsschein für das Tembo-Hotel geben, im Zimmer genehmigen wir uns ein eiskaltes Wasser und um 14:00 Uhr gehen wir ins Tembo Hotel baden. Am Weg dort hin kaufen wir noch 1,5 l Wasser (TZS 500,00) und zwei Cinammon-Rolls + ein Fanta (TZS 2.700,00). Wir liegen dann gemütlich am Pool, quatschen, und verspeisen unsere Einkäufe. Völlig k.o. schlafen wir dann beide ein. Das ist gut. Anschließend hüpfen wir noch ins Meer. Der Sand ist ganz weiß. Das Meer ist allerdings nicht ganz so sauber, weil der Hafen nicht weit weg ist, aber es ist trotzdem schön. Anschließend gehts noch einmal kurz in den Pool und um kurz nach 16:00 Uhr verlassen wir das Tembo Hotel wieder, weil wir noch wegen Souvenirs schauen wollen.
Wir gehen einfach los, ohne zu wissen, wohin. Wir finden aber dann doch noch zu den Standeln. Wolfgang kauft zwei Kerzenleuchter (von TZS 28.000,00 auf 10.000,00 heruntergehandelt). Ich bin im Geschäft nebenan wegen Elefantenhaararmbändern. Der Verkäufer will TZS 65.000,00 (!) für eines. Wolfgang will aber nicht mehr als TZS 5.000,00 bezahlen. Er hat auch Giraffenhaar. Die sind etwas billiger, aber er lässt sich nicht runterdrücken. Als wir schon wieder am Meer sind, läuft uns der Händler noch nach. Er hat dann für zwei Armbänder TZS 14.000,00 verlangt, aber das war wirklich sein letzter Preis. Er war wirklich nett und nicht unangenehm, als das Business trotzdem nichts geworden ist. Beim Zurückbummeln zum Hotel schaue ich dann noch wegen zwei Kerzenständern. Dieser Verkäufer will TZS 25.000,00 ich biete TZS 3.000,00. Er dann 22.000,00, ich: 5.000,00. Dann muss er seinen Bruder anrufen und sein letzter Preis ist TZS 8.000,00. Ich habe aber nur noch 6.800,00, so bekomme ich das etwas kleinere Paar. Hihi. Anschließend schauen wir im Zimmer ein bisserl TV und plaudern.
Um 18:15 Uhr gehen wir wieder zum Forodhani-Park essen. Vorher telefonieren und mailen wir in einem Internet-Café noch nach Hause (1/2 Std. E-mail TZS 500,00; 3 Min. Tel. TZS 1.500,00). Ich esse als Vorspeise eine Krabbe mit Fallafel, Wolfgang einen Weißen Hai. Als 2. Gang bestelle ich einen Blue Marlin-Spieß und Wolfgang Muscheln, anschließend gönnen wir uns noch einen Shrimps-Spieß + zwei Cola (TZS 10.000,00). Gegen 19:30 Uhr sind wir wieder zurück im Hotel.
16. Tag, 6.9.2006: Zanzibar - Dar es Salam - Pangani
Wir stehen um 5:30 Uhr auf und bekommen ein kleines Frühstück. Dann holen wir unsere Sachen aus dem Safe, füllen das Ausreiseformular aus und schon ist unser Fahrer da. Im Hafen kommen wir dann ganz flott durch die Immigration durch und kurz nach 6:30 Uhr boarden wir. Diesmal müssen die Frauen und Kinder zuerst an Bord. Die Männer kommen nach (dachte das ist nur so, wenn das Schiff untergeht?) Um 7:05 Uhr fahren wir los. Das ist ja vielleicht eine stürmische Überfahrt mit sehr unruhigem Seegang. Wolfgang ist die meiste Zeit an Deck und wenn ich nicht so viel geschlafen hätte, wär mir noch schlechter geworden. Um ziemlich genau 9:30 Uhr legen wir in Dar an. Da stürmen plörztlich 100 Leute auf uns los. Der Erste will unbedingt mit uns zum Flughafen, der Zweite bringt uns zu einem Taxi, als er aber hört, dass wir nicht in einem Hotel schlafen, sondern nur unser Auto holen, steigt er wieder aus dem Taxi aus. Wir kommen dann doch noch mit einem Taxi zum Peacock Hotel (TZS 2.000,00), verstauen dort unser Zeugs im Auto und um kurz nach 10:00 Uhr verlassen wir Dar es Salam.
Leider regnet es wieder einaml. Vor Charlinze haben wir eine Polizeikontrolle. Der Polizist kann gar nicht glauben, dass ich so ein Auto lenken darf und mein Führerschein nicht abläuft, sondern für immer gilt. Zwischen Manga und Mkata kommen wir zu einem Megaunfall zwischen einem PKW und einem Bus. Das schaut nicht gut aus, vor allem für den PKW. Ein Wunder, dass nicht mehr Unfälle mit Bussen passieren, weil die wirklich fahren wie die Irren und meistens nicht sehr verkehrstüchtig aussehen. In Kabuku biegen wir dann Richtung Pangani. Na servus, wenn das die restlichen 60 km so weiter geht ... Wir fragen dann bei einer Kreuzung einen Einheimischen "Kwa Pangani?". Er meint dort und dort und die rechte Straße wäre besser. Also biegen wir nach rechts ab. Aber wir fahren nicht lange, da beschließen wir umzudrehen und die 30 km längere, aber großteils asphaltierte Straße zu nehmen. In Segera biegen wir rechts Richtung Tanga ab und in Muheza nach Pangani. Ab hier ist kein Asphalt mehr (ca. 43 km), aber es geht ganz gut voran. Wir fahren durch viele nette kleine Dörfer durch, die schauen alle ganz sauber und ordentlich aus. Am Meer angekommen biegen wir dort links Richtung Tanga zum Peponi Resort ab. Auf dem Weg dorthin fahren wir durch riesige Sisalplantagen.
Um 16:50 Uhr kommen wir im Peponi Resort an. Wir haben einen Zeltplatz direkt am Meer unter einem Palmendach (USD 4,00 p.P.). Sehr nett. Wir stellen das von Moshi noch feuchte Zelt auf. Wolfgang untersucht die Schlafsäcke auf Viecher --> negativ. Ich rufe den Mr. Sekibaba den Zuständigen für die Tour am nächsten Tag an. Treffpunkt 9:00 Uhr bei der Fähre in Pangani. Dann verräumen wir in Ruhe die Sachen von Zanzibar und beginnen zu kochen. Reis mit Fisolen + Currygemüse. Anschließend gehen wir duschen, hier gibt es superwarmes Wasser zwischen 17:30 Uhr und 19:30 Uhr. Anschließend sitzen wir noch einige Zeit gemütlich vor dem Zelt, trinken ein Bier, quatschen und beobachten den Mond (fast Vollmond) durch die Palmenblätter. Das ist echt total schön und gemütlich.
416 km