17. Tag, 7.9.2006: Pangani
Um ca. 7:20 stehen wir gemütlich auf. Der Kaffee ist schon fertig dazu gibt’s Kekse, weil das Brot während des Zanzibar-Trips schimmlig geworden ist. Um kurz nach 8:30 Uhr starten wir Richtung Pangani, wo wir kurz nach 9:00 Uhr bei der Fähre wie abgemacht ankommen.
Da kommt uns eh schon einer entgegen, der auch Mr. Sekibaba ist, mit dem ich gestern telefoniert habe. Wir müssen dann das Auto noch 2 x umparken und anschließend gehen wir in das Office. Dort stellt er uns dann unseren Guide vor und unterbreitet uns, dass der "Agricultural und Nature Walk" mit dem "Historical Walk" kombiniert ist und dass es ein neues Prospekt gibt.
Um ca. 9:30 Uhr beginnen wir mit dem Historical Walk – meinen wir. Es sollte nämlich keine Sisalfabrik und keine Kokosfabrik mehr folgen. Nachdem wir nämlich einen Haufen einsturzgefährdeter Bauten aus ehemaliger deutscher Kolonialzeit angeschaut haben, ist der Walk beendet und von Sisal und Kokos keine Rede mehr. Na, da ist mir aber der Kragen geplatzt und ich hab den beiden Hanseln mal was erzählt. Dass WIR nie von Historical Walk geredet haben und dass mir dieser Mr. Sekibaba gestern noch am Telefon den Agricultural Nature Walk zugesagt hat und er das auch vor zwei Wochen gegenüber dem TTB-Office in Arusha bestätigt hat. Ich rege mich total auf und der Guide sagt dann, dass wir auf keinen Fall bezahlen müssen, weil uns das Programm nicht zugesagt hat (der hatte sicher sein Geld schon vorher bekommen), der "Boss" verzapft lauter Schaß und ich frage ihn dann, ob er den Agricultural Nature Walk jetzt organisieren kann oder nicht. Dann meint er, dass man mit geliehenen Fahrrädern mit der Fähre über den Fluss fahren könnte, um dort ein altes Fort zu besichtigen, da falle ich ihm wieder ins Wort, dass ich kein altes Fort besichtigen will, sondern eine Sisal- und eine Kokosfabrik und außerdem bräuchten wir kein Fahrrad, weil wir ein Auto haben. Dann erkundigen sie sich wegen der Fährkosten (Auto: TZS 8.000,00 + 200,00 p.P.). Wir beschließen dann auf den CP zurück zu fahren bevor wir noch einen Trip machen und wieder nicht sehen was wir wollen. Wir bezahlen auch nichts. Wir verabschieden uns vom Guide, aber vom "Boss or whatever he is" nicht. Im Ort kaufen wir noch Tomaten, Paprika und Brot und dann fahren dann zurück ins Peponi Resort.
Dort essen wir zu Mittag (Biltong und Marmeladebrot) und ich wasche anschließend noch ein paar Wäschestücke und trinken gemütlich ein Cola. Beim Auto kontrollieren wir das Öl --> ui ist schon unter "low". Wir besprechen die morgige Route und danach hüpfen wir in den Pool. Das ist angenehm. Heute kochen wir ein einheimisches Rezept namens "Maharagwe" = Bohnen mit Kokosmilch, Zucker, Salz, Cardamom, Zwiebel, Paprika und Tomaten. Ist gar nicht so übel und trinken ein Bierchen dazu. Wir sitzen dann noch bis ca. 21:00 Uhr bei einem Apfelkracherl (hätte Bier sein sollen) und genießen den Mondaufgang.
44 km
18. Tag, 8.9.2006: Pangani - Lushoto
Um 6:30 Uhr stehen wir auf, frühstücken und verstauen das Zeugs. Um 7:15 Uhr gehe ich ins Office, damit sie die Rechnung fertig machen. Das 2-Minuten-Telefonat mit Mr. Sekibaba kostet USD 8,00! Wolfgang geht aber noch einmal zum Office und bekommt dann von umgerechnet TZS 10.700 TZS 8.800,00 zurück, weil sie uns irrtümlich ein internationales Gespräch verrechnet haben statt eines Ortsgesprächs. Um 8:30 Uhr Abfahrt Richtung Muheza. Wir fahren zu einer Tankstelle um Öl, die schicken uns woanders hin, und von dort schicken sie uns wieder zurück zur Tankstelle, aber keiner hat Öl. Also fahren wir weiter nach Segera. Bei einem Standl kaufen wir noch Grünzeug für heute Abend (2 Bund = TZS 200,00). In Segera bekommen wir bei der großen Tankstelle weder Diesel noch Öl, dafür hat die kleine Tankstelle ein Stück weiter alles --> sogar ein Klo. 1 l Öl gekauft = TZS 3.500,00; 57 l Diesel = TZS 77.000,00
Von Segera gehts weiter nach Korogwe. Dort haben wir eine Polizeikontrolle (Führerschein, Pannendreieck, Feuerlöscher). Wir biegen dann einmal falsch ab, aber bemerken es gleich. Puhh, die Straße geht halbwegs, aber sie steigt sehr stark an. Wir fahren an einer alten Sisalfabrik vorbei und an einer schönen, aber verfallenen Moschee. Als ich Wolfgang dann bitte, mal für einen Fotostop stehen zu bleiben, meint er, er hat eine Befürchtung. Ich denke, dass einer der beiden hinteren Reifen platt ist, aber er sagt, dass das, was heute Früh über den Reifen geronnen ist, wahrscheinlich Bremsflüssigkeit war, weil er nicht mehr bremsen kann. Das Bremspedal geht ohne Widerstand durch bis zur Bodenplatte. Wir checken dann den Behälter dafür und tatsächlich ist da absolute Ebbe. So ein Sch...! Und das Mitten in den Bergen. Wir beschließen aber, nicht umzudrehen, weil wir sonst die gut 30 km ohne Bremsen bergab fahren müssen und wir die Hoffnung haben, nach Lushoto nicht ganz so weit runter zu müssen, da Lushoto auf 1.200 m liegt. Wir legen also den Low-Gear ein, um eine bessere Motorbremse zu haben, und fahren weiter den Berg hinauf. Kurz darauf teilt sich die Straße. Rechts geht ein Straßenprojekt der EU(!) weiter. Wir fragen einen Mann, der mit dem Fahrrad des Weges kommt, welches die richtige Straße ist und für ein Feuerzeug meint er die Rechte. Die Straße schaute echt gut aus. Total breit. Leider dauert der Zustand nicht lange an. Plötzlich sind wir Mitten in den Straßenarbeiten. Alles ist umgepflügt und dann ist kurzfristig Ende der Weiterfahrt, bis uns ein Caterpillar die Bäume und Wurzeln zur Seite räumt. Die Landschaft ist echt schön, aber wir haben kaum ein Auge dafür, weil wir uns auf die Straße und allfällige Hindernisse konzentrieren müssen. Wir machen nur noch einen Fotostop bei Teepflückerinnen. Das gibt ein Hallo. Sie winken alle sehr nett. Kurze Zeit später müssen wir wieder stehen bleiben, weil ein LKW der die Erde vom Straßenbau in den Graben zu kippen versucht, die Straße blockiert. Aber auch das löst sich auf.
Im Dorf Funta finden wir leider die Straße nicht, die am GPS angegeben ist. Wir fragen dann "Barabara kwenda Soni?" und die Einheimischen zeigen uns eine Straße. Wir zeichnen zur Sicherheit die Spur auf dem GPS auf. Kurze Zeit später kommen wir nach Bumbuli, dort fragen wir noch einmal und wieder bekommen wir die Richtung angezeigt. Bei einer weiteren Straßenblockade durch Bauarbeiten fragen wir ein weiteres mal. Nun sehen wir auch einen Bus (!) und DallaDallas sind auch schon wieder häufiger zu sehen. Nach Soni geht es dann doch sehr steil nach unten, aber mit dem 3. od. 2. Low-Gear geht's ganz gut.
In Soni fragen wir nach dem Weg nach Lushoto (1 Feuerzeug) und tuckern weiter. Um 16:00 Uhr kommen wir in Lushoto an. Wir fahren zum Tourist Office um nach einer Werkstatt zu fragen. Gott sei Dank hat das Office noch offen – es ist ja Freitag und die Gegend hier ist muslimisch geprägt. Die Lady dort erklärt mir den Weg zu einer Werkstatt und ein "Guide" bietet sich an, uns zu begleiten. Also fahren wir ein paar km wieder Richtung Soni retour. Vorher kaufen wir jedoch in Lushoto noch eine Flasche Bremsflüssigkeit (TZS 2.000,00).
In der Werkstatt erzählen wir dem Chef das mit dem linken Hinterrad von heute Früh. Der Lehling und er nehmen dann das Rad ab und die Trommel darunter auch. Die 2 Dichtungen des Bremszylinders sind im Eimer. Wir warten ca. 1 1/2 Stunden in der Werkstatt. Der Meister muss die Ersatzteile erst kaufen fahren, sowie noch mehr Bremsflüssigkeit. Wolfgang macht dann mit dem Meister eine Probefahrt und es ist alles wieder OK --> hoffentlich! Die Rechnung lassen wir dann auf Swala Safaris ausstellen (TZS 39.000,00).
Den Guide bringen wir anschließend wieder zum Office und wir fahren ins Lawn's Hotel zum CP (TZS 6.000,00 p.P.). Wir bauen das Zelt auf und beginnen zu kochen. Heute gibt's Muchicka mit Erbsen und Ugali. Ist echt ganz gut und vor allem schnell fertig. Den Abwasch verschieben wir auf morgen, das Duschen auch. Wolfgang ist schon total müde --> kein Wunder! Rundherum geht es total zu, überall ruft der Muezzin durch die Lautsprecher.
241 km