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4. Tag, 25.08.2006: Karatu - Ngorongoro CA

Um 5:30 stehen wir auf. Wir können beide nicht mehr schlafen. Es war ordentlich kalt diese Nacht. Heute laden wir erstmals die Matratzen und das Zelt aufs Autodach.

Um 6:15 fahren wir los. Puhh, die Straße steigt ordentlich. Nach einer halbstündigen Fahrt kommen wir zum Gate, wo wir den Eintritt für die Ngorongoro Conservation Area bezahlen (USD 260,00+ TZS 20.000,00 --> TZS 15.000,00 Preisnachlass erhalten). Die Straße wird immer steiler und schlechter. Es fahren da aber auch LKWs! Der Nebel wird auch immer dichter. Man kann teilweise keine 10 m mehr sehen. Oben am Kraterrand gibt es ein Denkmal, von dem aus man einen schönen Blick in den Krater haben soll. Leider ist aber alles voll Nebel und so fahren wir weiter. Beim Denkmal von Michael Grzimek legen wir noch einen Fotostop ein, aber vor lauter Nebel haben wir immer noch keine Sicht in den Krater. Ein paar hundert Meter weiter ist dann aber der strahlendste Sonnenschein. Am Straßenrand grasen viele Büffel. Wir fahren bis zum NCCA Headquarter, weil der Wächter beim Gate gemeint hat, für die USD 100,00, die wir alleine für's runterfahren bezahlen, ist ein Guide inkludiert. Den holen wir dort ab. Felix hat zwar eine Wahnsinssfahne, aber trotzdem – wie sich später herausstellen sollte – ist er ein absolut guter und netter Guide.

So fahren wir mit Felix auf der Rückbank bis zur Kraterabfahrt. Dort müssen wir noch einmal den Zettel vom Gate herzeigen und runter geht's. Im wahrsten Sinne des Wortes. Langsam schlängelt sich unser Defender den Weg hinunter. Unten klappen wir dann unser Safaridach hoch und los geht's. Die ersten Gnus und Zebras begrüßen uns. Auch ein paar Büffel (große Einzelgänger) können wir sehen. Dann entdecken wir bereits den ersten Löwen - ein Weibchen sonnt sich neben 5 Flamingos – super! Wir kurven dann ein bisserl herum, bis wir sehen, dass auf einem Fleck ein Haufen Autos beisammen stehen. Auch wir düsen hin. Und tatsächlich gibt es ein Highlight: zwei Cheetahs (!) sonnen sich und machen es sich anschließend im Schatten der Autos gemütlich. Das ist echt total schön. Wir können dann sogar ganz nahe neben ihnen vorbeifahren. Ein Wahnsinn!

Cheetah - zum Greifen nah!  Cheetah - zum Greifen nah!  Cheetah - zum Greifen nah!

Nach diesem Erlebnis fahren wir weiter. Es dauert nicht lange, sehen wir wieder viele Autos. Die stehen alle bei einem Löwenmännchen, das so laut brüllt, dass man das Brüllen sogar in der Magengegend spürt. Plötzlich legt sich der Löwe hinter unser Auto in den Schatten. Um dorthin zu gelangen, geht er total knapp neben der Fahrertür vorbei – und das bei offenem Fenster. Wolfgang traut sich in dem Moment nicht mehr hinausschauen. Ist auch besser so. Bei der Weiterfahrt entdecken wir in der Ferne schon etwas großes Graues. Und tatsächlich es ist ein sehr seltenes Black Rhino! Wir suchen uns ein Platzerl und warten ab, weil Felix meint, man weiß nie wo sie hingehen. Wir warten einfach ab, unterhalten uns über Felix's Schulzeit und beobachten dabei immer das Rhino. Die anderen Autos fahren immer nervös hin- und her. Und als das Rhino immer näher kommt, parken alle Autos vor uns und das Rhino spaziert direkt hinter unserem Auto vorbei. Das ist die Belohnung für 1 1/2 Std. Warten.

Black Rhino

Nach all diesen aufregenden Erlebnissen machen wir bei einer Picknicksite Frühstück/Mittag. Wir machen für uns alle Kaffee und teilen mit unserem Guide die Avocados. Wir machen ca. von 12:30 bis kurz nach 13:00 Pause und fahren dann weiter. Richtung Eingang retour fahren wir durch wunderschöne große Gnu- und Zebraherden. Danach biegen wir wieder in den Krater zurück ab. Hier staubt es so, weil der Wind sehr stark bläst und die Straße nur aus Sand ist. Außerdem geht die Hecktüre immer wieder auf, sodass unser ganzes Gepäck mit einer dicken Staubschicht überzogen wird (das Problem können wir später mit einem Schraubenzieher einfach beheben). Mitten in dem Staub sehen wir noch einmal sechs Löwen. Drei Männchen direkt auf der Straße, ein Männchen und ein Weibchen weiter weg und ein Weibchen rechts im Gras. Weiter gehts ans andere Ende des Kraters auf eine Anhöhe, von wo man einen sehr schönen Ausblick auf den Krater hat. Dann machen wir uns auf den Rückweg. Auf der Straße zurück auf den Kraterrand müssen wir dann sogar den Low-Gear einlegen. Es ist zwar eine abenteuerliche Straße, aber dafür mit super Ausblick. Um ca. 16:30 sind wir wieder aus dem Krater draußen. Wir liefern unseren Guide ab und geben ihm wie versprochen USD 3,00 Trinkgeld, wenn wir Löwen, Cheetahs und ein Nashorn sehen. Felix steht in unserem Fall wirklich für Glück. Wahrscheinlich ist sein Alter und die daraus resultierende Erfahrung unser Vorteil.

Wir suchen uns danach unseren gebuchten Simba A-CP. Der CP ist nicht so schlecht, aber es sind einige große Safari-Busse und viele Leute dort. Wolfgang putzt das ganze Auto (innen und außen), weil alles, alles, alles voller Staub ist, bis in die kleinste Ritze. Ich koche und stelle das Zelt auf. Heute gibts Reis mit Chakalaka. Nach dem Essen macht Wolfgang noch den Abwasch und ich schreibe das Tagebuch. In der Dämmerung tauchen am CP Zebras auf (es liegen schon überall Pferdeäpfel herum). Vor dem schlafen gehen gehen wir noch duschen, weil auch wir ganz grau vor Staub sind.

138,9 km