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5. Tag, 26.8.2006: Ngorongoro CA - Serengeti (Seronera)

Um 6:00 Uhr läutet der Wecker. Bei den Waschanlagen füllen wir noch den Wasserkanister auf und um 7:15 Uhr starten wir in Richtung Serengeti. Von der Straße aus haben wir einen schönen Ausblick auf die Ebenen, wir legen einen Fotostop ein und filmen auch ein Maasai-Dorf.

Oldupai Schlucht - Die Wiege der MenschheitUm 8:50 Uhr kommen wir beim Oldupai-Museum in der Oldupai-Schlucht an. Beim Aussichtsplateau in die Schlucht gibt uns ein Museumswärter eine kurze (schwer verständliche) Erklärung. Danach besichtigen wir das Museum (USD 3,00 p.P.) und frühstücken im Anschluss noch mit Blick in die Schlucht. Wolfgang bastelt noch für die Reifenhalterung am Heck aus einem Autoreifenschlauch eine Dichtung. Um 11:30 Uhr fahren wir beim Naabi Hill Gate in die Serengeti. Wir bezahlen 3 mal 24 Stunden Eintritt und 3 Übernachtungen (2 in Seronera, 1 in Lobo) = USD 480,00 + TZS 30.000,00. Ich kaufe beim Gate noch Postkarten, aber leider gibt’s wie immer keine Marken. Außerdem erstehen wir noch eine detaillierte Straßenkarte des Nationalparks.

Nach 16 km biegen wir rechts zu den Simba Kopjes ab und keine 500 m weiter entdecken wir auch schon vier Löwen-Weibchen und ein Männchen. Dann fahren wir Richtung Osten weiter und auf einer anderen Straße wieder retour zur Hauptstraße. Da ist aber nichts zu sehen. Wir fahren dann bis zur Abzweigung Hippo Pool. Dort entdeckt Wolfgang auf einem Felsen wieder ein Löwenweibchen. Hinter dem Felsen liegt dann das Männchen und noch mindestens ein Männchen am Felsen. Danach erreichen wir ein Wasserloch, wo viele Elefanten sind. Leider beginnt es zu regnen. Auf dem Rückweg beobachten wir die Elefanten noch genauer. Sie gehen ganz gemütlich vor uns über die Straße. Wir fahren auf der Hauptstraße weiter bis zur Abzweigung Magadi Lake, an dem wir noch drei Löwen sehen. Wir fahren dann um einen Berg herum, weil das für uns wie das perfekte Leopardengebiet aussieht, aber leider können wir keinen entdecken. Außerdem wird es schon wieder spät und wir müssen noch ca. 30 km fahren. Der Regen wird immer stärker. Auf der Wellblechpiste verlieren wir dann noch den linken Scheibenwischer. Gott sei Dank ist es nicht der auf der Fahrerseite uns so können wir trotzdem zügig zum CP fahren.

Um kurz vor 17:30 kommen wir am Pimbi CP – USD 30,00 p.P. an. Es regnet. Wolfgang baut das Zelt auf und ich koche (Reis mit Currygemüse). Im Zelt entdeckt Wolfgang, dass ich eine Zecke hab. Also hab ich mich nicht getäuscht und es war doch eine Zecke, die ich mir schon beim Oldupai Museum aus dem Arm gezwickt habe. Beim genaueren Hinschauen findet er dann noch drei weitere - er selbst hat keinen einzigen. Wolfgang studiert dann noch die Route für morgen und ich schreibe das Tagebuch. Ca. um 21:00 Licht aus. In der Nacht sind Hyänen im Camp und drehen die Mistkübel um. Von weit her können wir Löwengebrüll hören - fantastisch!

220 km

6. Tag, 27.8.2006: Serengeti (Seronera)

Nach dem der Wecker läutet hören wir statt dem Krähen eines Hahns heftiges Löwengebrüll. Um 6:00 Uhr stehen wir auf, verräumen das Zelt und um 6:40 Uhr starten wir auf Game Drive. Wir folgen einem Flusslauf. An einer Kreuzung sehen wir vier Löwendamen auf einem Hügel. Eine hat ein Sender-Halsband. LionkillNach einiger Zeit drehen alle anderen Safariautos, die sonst noch so unterwegs sind um. Da wir einen interessanten Funkspruch vermuten, wenden auch wir, aber die Autos fahren nur da hin, von wo wir gerade kommen. So fahren wir wieder zurück zu den Löwen, weil wir grundsätzlich geplant haben dort weiter zu fahren. Und unser Plan wird belohnt. Wir können nämlich den ersten Lion-Kill unseres Lebens beobachten. Eine der vier Damen pirscht sich an eine Impalaherde heran und packt ein Kleines. Es geht alles total schnell und wider erwarten völlig leise. Ein Guide der uns mit seinen Gästen entgegen kommt fragt uns, ob wir was gesehen haben, wir sagen ihm aber nur, dass da im Gras noch ein Löwe sein müsste. Als Selbstfahrer erfährt man ja umgekehrt von Guides auch nichts. Nach diesem Schauspiel fahren wir den Nyamanje River entlang bis zur Hauptstraße. Bei einer Kopjes sehen wir dann ein total schönes Geiernest mit einem Geier mit Jungen. Weiter gehts zur Wandamu Kopjes und den Wandamu River wieder bis zum Hippo Pool.

Von dort fahren wir auf der Hauptstraße bis zum Seronera Tourist Office, wo wir Mittagspause machen und die Karten schreiben. Leider können wir sie hier nicht aufgeben. Wir waschen dann noch ab (auch das Geschirr von gestern). Wir kommen mit 2 Engländern (Lodgetouristen), die sich zu uns gesetzt haben, ins Gespräch. Die sind total an unserer Landkarte interessiert, weil sie überhaupt nicht wissen, wo sie sich eigentlich befinden. Beim Tourist Office schauen wir uns dann noch den Lehrpfad an und gehen kurz in den "Shop". Um 15:00 Uhr fahren wir wieder auf Pirsch - wir wollen ja einen Leoparden finden.Mutter und Kind

Vor dem Gamedrive fahren wir noch tanken (10 l = TZS 17.000,00) und Wolfgang repariert den Scheibenwischer. Über das Serengeti Research Institute fahren wir zu einer Kopjes von da wieder zum Wandamu River und den Seronera River Richtung CP. Leider kein Leopard in Sicht. Können aber einige Hyänen, Zebras, Impalas, Tsessebes, Red Hartebeests, Elefanten (ein Junges trinkt bei seiner Mutter) und Giraffen sehen.

Um ca. 17:30 Uhr sind wir retour am CP. Heute ist eine Gruppe Holländer da und noch einige Paare. Wir stellen das Zelt auf und beginnen zu kochen (Reis mit Chakalaka + Champignons in Pfeffersauce). Wolfgang studiert die Rezepte und schreibt eine Einkaufsliste. Ich erledige das Tagebuch. Im Zelt untersuchen wir uns wieder gegenseitig auf Zecken. Ich haben schon wieder 2 und Wolfgang 4(!), davon ein ganz Fetter, den wir fast nicht rausbekommen hätten. Am späten Abend sind noch Löwen zu hören – etwas näher als gestern.

138 km

7. Tag, 28.8.2006: Serengeti (Seronera - Lobo)

Um 6:00 Uhr stehen wir auf und um 6:40 Uhr fahren wir los. Wir sind noch nicht mal auf der Hauptstraße, als ein Touristentruck am Straßenrand steht. Sie haben einen Gepard beobachtet. Nach ein paar Minuten fährt der Truck weiter, wir sind aber wieder geduldig und werden dafür belohnt. Denn diese Cheetah hat noch nicht gefrühstückt, und wir dürfen sie beobachten, wie sie sich ein Frühstück organisiert. Leider können wir den Erfolg ihrer Jagd im dichten Gebüsch nicht sehen, aber das Anschleichen und Losjumpen zu beobachten ist auch sehr aufregend – mitten in die Impalaherde hinein. Wir nehmen mal an, die Jagd war erfolgreich, weil die Impalaherde sich schnell beruhigt und vom Gepard keine Spur mehr ist.

Wir folgen dem Seronera River nach Norden, in der Hoffnung auf einen Leoparden, aber leider wieder nichts. Wir sehen einige Hippos beim Hippo Pool, aber sonst ist tote Hose. Wir fahren dann den Bangani Loop aus. Dort bleiben wir eine Weile stehen, weil es sooo schön ist. Wir haben einen wunderschönen Ausblick auf eine Ebene voll mit Gnus und Zebras. Wo sich der Bangani- und der Kubukubu-Loop treffen, können wir am River eine kleine "Migration" beobachten. Das ist total eindrucksvoll. Hunderte Zebras und Gnus kommen zum Fluss – nicht um ihn zu überqueren, sondern um zu trinken. Beim Hippo Pool machen wir einen kurzen Stop. Hier spielt es sich ab. Kurz vor der Hauptstraße sehen wir noch einen Waran, ein Krokodil und zwei Marabus. Auf der Hauptstraße fahren wir weiter Richtung Lobo. Außer tausenden von Gnus und vor allem Zebras entdecken wir nichts Aufregendes, außer eine Elefantenherde die wir lange beobachtet. Ca. 10 km vor Lobo treffen wir ein Auto, das eine Cheetah mit vier Babys beobachtet. Das ist ja sooo süß. Eines der Babys versucht auf den Baum, in dessen Schatten sie rasten, zu klettern. Dort bleiben wir eine lange Zeit stehen, denn das ist eine einmalige Sichtung.

Zebra/Gnuherde  Gepardenmutter mit 4 Cups

Ca. um 13:00 kommen wir am Lobo CP, der sich in einer sehr netten Lage befindet. Wir kochen uns Kaffee und essen Marmelade- und Biltongbrote. Um 14:00 Uhr fahren wir wieder auf Pirsch. Wir fahren den Ngare Naironya Loop, aber sehen anfangs nichts, außer Zebras, Impalas, Springböcke und Gnus. Dann sichten wir eine Elefantenherde. Dort treffen wir zwei Deutsche und plaudern kurz mit ihnen. Die Beiden sponsern eine Schule in Moshi und sehen mal nach dem Rechten. Ihr Fahrer erzählt uns von einem Leoparden mit zwei Jungen in der Nähe des Airstrips. Also beschließen wir dort hin zu fahren. Als wir von den Elefanten loszischen kommen wir nicht weit, als wir eine Löwendame auf einem Riesenfelsen beim relaxen entdecken. Ein schönes Motiv! Dann beenden wir die Runde um die Ngelek Hills und fahren Richtung Airstrip.

Als wir glauben, an der richtigen Stelle zu sein, warten wir... bis das Auto mit dem Lobo Lion's-Mensch kommt, den wir vorher schon mal getroffen haben. Er sagt, dass wir hier falsch sind und er jetzt da hinfährt, wo die Leoparden sein sollen. Also folgen wir ihm, aber leider erfolglos. So fahren wir um 17:15 etwas enttäuscht zum CP zurück.

Bei stürmischem Wind bauen wir das Zelt auf. Es hüpfen uns zwei Frösche entgegen, die wir anscheinend heute Früh im Zelt eingewickelt haben. Anschließend machen wir Feuer und und kochen auf unseren Kohlen Nudeln mit Sugo. Das geht echt ganz gut. Wir machen auch gleich Wasser heiß und füllen es in die Thermoskanne – vielleicht ist es ja morgen noch heiß für den Kaffee – mal sehen. Zum Essen bleiben wir gleich in der Küche sitzen. Auf dem CP sind noch ein amerikanischer Wissenschaftler und ein Auto mit drei Engländern. Da wir beim Kochen schon gemütlich plaudern, bleiben sie auch in der Küche sitzen, anstatt wie üblich im Gästehüttchen. Im Zelt führen wir wieder die übliche Zeckenuntersuchung durch: Wolfgang hat einen. Ich keinen, bis mich in der Nacht ganz fest was beim linken Ohr beißt – 1 Zeck.

156,2 km