reiseleben.at

Wir sehen uns in Bangkok nur die bekanntesten Sehenswürdigkeiten an, trotzdem benötigen wir dafür ganze drei Tage.

Die Stadt hat mehr als 8 Mio Einwohner, doch das öffentliche Verkehrsnetz ist gerade erst im Aufbau begriffen und die großstädtischen öffentlichen Verkehrsmittel beschränken sich auf zwei Zuglinien und eine U-Bahnlinie, die leider auch erst auf einer Teilstrecke befahrbar ist. Wir nutzen zwar die U-Bahnlinie sehr fleißig, trotzdem bleiben uns lange Fußmärsche nicht erspart. Die Buslinien nutzen wir kaum, weil das System für uns schwer zu durchschauen ist. Auf Tuktuks und Taxis verzichten wir so gut es geht, weil es uns zu mühsam ist, wenn man vor der Fahrt mühsam den Fahrpreis oder die Verwendung des Taxamaters aushandeln muss.

Wenig Platz: Autos unten, Züge oben, dazwischen Fußgänger und Mopeds

Die ersten paar Tage kämpfen wir mit Jetlag und der für uns im Jänner ungewohnten Hitze, sowie mit der Luftverschmutzung. Bereits am ersten Tag macht sich ein Halskratzen bemerkbar und wir fürchten zuerst eine Verkühlung. Später stellt sich jedoch heraus, dass die Beschwerden hauptsächlich am Smog liegen.

Chatuchak Weekend Markt

Wir beginnen unsere Besichtigungstour am Chatuchak Weekend Markt. Wie der Name schon sagt, ist dieser Markt nur Samstag und Sonntag geöffnet. Es gibt unzählige Marktstände, aufgeteilt in verschiedene Abteilungen, und am Nachmittag sind hauptsächlich Touristen unterwegs. Dementsprechend ist die Abteilung für Touristen-Ramsch am besten besucht. Nach unserer ausgiebigen Asien-Reise vor einem Jahr haut uns das nicht mehr vom Hocker. Uns gefällt hingegen die Möbel- und Innenausstattungs-Abteilung, und auch die Haustier-Abteilung ist „bemerkenswert“. Die kleinen Standflächen sind hier mit Glaswänden versehen, und dahinter spielen sich Angestellte gelangweilt mit kleinen Katzen und Hunden. Daneben stapeln sich die Käfige, in denen verschiedene Tiere auf Gittern liegen müssen. Ekelfaktor gibt es dann bei den Ständen mit Schlangen, Spinnen, Echsen und anderem Getier. Fotografieren ist hier natürlich verboten.

Auf dem Chatuchak Weekend Markt

Auf dem Chatuchak Weekend Markt

Verschiedene Tempel

Bei einem Bangkok-Aufenthalt dürfen natürlich auch einige bemerkenswerte Tempelanlagen nicht fehlen.

Als erstes überqueren wir mit der Fähre den Chao Phraya und gelangen somit zum Wat Arun, der malerisch am Ufer liegt und mit seinem hohen Turm weithin sichtbar ist. Der Wat Arun ist sehr schön anzuschauen und daher auch sehr stark besucht. Wir sind die Touristenmassen – vor allem aus China – nicht gewöhnt.

Wat Arun

Verzierung im Wat Arun

Nachdem wir mit der Fähre wieder ans Ostufer übersetzen, besuchen wir den Wat Pho. Um den Touristenmassen etwas auszuweichen, empfiehlt sich hier ein Besuch am späten Nachmittag. Die Tempelanlage ist wesentlich größer als der Wat Arun und wir nehmen uns Zeit, durch die Anlage zu bummeln. Das Highlight dieses Tempels ist der gewaltige liegende Buddha. Dieser ist 46 m lang und 10 m hoch. Wir sind sehr beeindruckt.

Der liegende Buddah

Der liegende Buddah

Im Wat Pho

Eine weitere sehenswerte Buddhastatue befindet sich im Wat Phra Kaeo, der sich am Gelände des Königspalastes befindet. Diese Buddhastatue hat den Namen Smaragdbuddha, die Statue besteht jedoch aus grüner Jade und nicht aus Smaragd. In der ganzen Anlage besteht eine strenge Kleiderordnung und so sind kurze Hosen und schulterfreie Shirts verboten. Sollte man nicht adäquat gekleidet sein, besteht die Möglichkeit eine bunte Elefantenhose bzw passende Shirts (leicht überteuert) zu kaufen. Wir finden es witzig, wie viele Männer hier in Elefantenhosen anzutreffen sind. Wir zwei sind jedoch perfekt gerüstet. Judith zippt die Hosenbeine an und Wolfgang zieht Judiths Elefantenhose aus Bali über seine kurze Hose. Wir brauchen drei Stunden, um das gesamt Areal des Königspalastes zu besichtigen. Danach sind wir völlig durchgeschwitzt und suchen uns ein schattiges Plätzchen für eine Trinkpause. Die Hitze erschöpft uns sehr und wir haben deutlich weniger Elan als wir bei der Reiseplanung angenommen haben. Für unsere Bedürfnisse haben wir nun auch genug Tempelanlagen in Bangkok besichtigt.

Wat Phra Kaeo

Der Smaragd Buddah

Chinatown

Der Hunger treibt uns nach Chinatown. Wir schlendern durch die engen Gassen und bestaunen, was hier alles zum Verkauf angeboten wird. Manche Dinge können wir gar nicht identifizieren. An einem kleinen Stand kaufen wir uns eine Mahlzeit. Generell verköstigen wir uns in Bangkok fast ausschließlich an den unzähligen Garküchen am Straßenrand. Die scharfen Suppen schmecken uns zu jeder Tageszeit und sind sehr günstig.

China Town

China Town

Abends nehmen wir statt der U-Bahn mal ein öffentliches Linienboot, mit dem wir uns über die Klongs, wie die Kanäle hier in Bangkok heißen, auf den Heimweg zu unserem Hotel machen. Wir fahren mit dem Boot von der Phanfa Bridge bis nach Pratu Nam für 11 THB pP. Die Fahrt ist abenteuerlich, es schaukelt, der Kapitän gibt Vollgas und bremst ebenso stark, wenn eine Brücke oder Gegenverkehr kommt. Von Pratu Nam fährt eine weitere Bootslinie weiter Richtung Osten, aber am Abend in der Rushhour bilden sich lange Warteschlangen, darum verzichten wir auf eine Weiterfahrt und gehen stattdessen zu Fuß weiter.

Linienboot in den Klongs

Rotlichtviertel

Was wäre ein Bangkokaufenthalt, ohne sich das eine oder andere Rotlichtviertel angeschaut zu haben und so gehen wir zuerst zum Nana Plaza. Auf ca 200m reihen sich die Bars und Nachtlokale aneinander. Sogar ein Hooters ist dabei. Es ist noch recht früh am Abend, aber die ersten Mädchen sitzen und stehen schon gelangweilt in kurzen Röcken herum. Auch erste „Gäste“ sind schon da. Wir gehen weiter in die Soi Cowboy, die ganz in der Nähe unseres Hotels liegt. Dort befinden sich vor allem Gogo-Bars und auch hier geht es am frühen Abend noch ruhig zu.

Tagesausflug zur Brücke am Kwai

An unserem letzten Tag in Bangkok machen wir einen Tagesausflug nach Kanchanaburi zur berühmten Brücke am Kwai. Dafür müssen wir früh aufstehen. Bereits um 5:30 Uhr ist Tagwache.

Zuerst geht‘s mit der U-Bahn und dem Bus zum Bahnhof Thon Buri, wo der Zug nach Kanchanaburi abfährt. Wir kommen früh genug an, um die Fahrkarten zu kaufen (eine Strecke 100 THB pP) und zu frühstücken. Wolfgang isst Reisschleimsuppe mit Fleisch, Leber, Frühlingszwiebel, Ingwer und Ei. Judith wählt Banana Pancake, süße Bällchen und French Toast. Dazu kaufen wir noch eine Ananas für die Fahrt.

Planmäßige Abfahrt ist 7:50 Uhr und wir starten fast pünktlich. Dieser Zug hat nur 3. Klasse, also Holzklasse, doch dafür sind hier die Fenster offen und man sieht gut hinaus. Hier gibt‘s noch keine Lärmschutzwände ;-) In Bangkok ist die Strecke dicht verbaut, manchmal streift der Wagon fast an den Dächern der Wellblechhütten, die sich entlang der Gleise befinden. Bald wird die Landschaft jedoch grüner und irgendwann sehen wir erste Reisfelder.

Am Bahnhof Thon Buri

Wir fahren in der Holzklasse

Spannende Zugfahrt

In Kanchanaburi steigen wir aus und gehen ins Death Railway Museum. Hier wird die Geschichte dieser besonderen Eisenbahn und der vielen Tausend Toten, die beim Bau der Strecke ums Leben gekommen sind, erzählt. Es ist sehr interessant und eindrücklich aufgebaut. Nach einem kurzen Kaffee im Museums-Cafe (im Eintritt inbegriffen) gehen wir zur River Kwai Bridge. Ehrlich gesagt ist es keine so gute Idee, zu Fuß dorthin zu gehen. Es ist inzwischen Mittag und die Sonne brennt heftig auf unsere Köpfe. Außerdem sind es über 2 km Fußmarsch. Kein Wunder, dass wir die einzigen sind, die zu Fuß unterwegs sind.

Death Railway Museum

Die Brücke wird belagert von Touristen, die mehrheitlich mit Busrundreisen unterwegs sind. Natürlich viele Chinesen, aber auch Europäer. Wir überqueren die Brücke einmal, um Fotos zu machen, dann lassen wir uns am Flussufer in einem Restaurant nieder, trinken ein Fanta und einen Iced Espresso und schauen den einheimischen Kindern beim Baden zu. Der Fluss ist sogar einigermaßen sauber, sodass auch wir gerne hineinspringen würden.

Die Brücke am Kwai

Bahnhof River Kwai Bridge

Um 14:40 Uhr fährt der Zug wieder retour nach Bangkok. Wir steigen bei der Haltestelle direkt an der River Kwai Bridge zu. Gegen 17 Uhr sind wir wieder in zurück Bangkok.