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Ende November ist es endlich soweit, wir starten unser großes Abenteuer Auszeit auf dem afrikanischen Kontinent. Der Defender ist bereits in einem Container auf dem Weg (dazu werden wir einen eigenen Beitrag schreiben, sobald die Verschiffung abgeschlossen ist), und wir wollen ihn in Mombasa empfangen.

Zum Eingewöhnen und um die Papiere vor der Ankunft des Containers klarzumachen, wollen wir eine Woche vor der geplanten Ankunft des Containers nach Mombasa fliegen und ein paar Tage in einem netten Strandhotel verbringen. Noch vor dem Abflug teilt uns die Spedition mit, dass sich die Verschiffung um etwa 2 Wochen verzögern wird. Wir überlegen kurz, wie wir damit umgehen wollen und entscheiden uns dafür, einen Mietwagen zu nehmen. Dann können wir in den zwei Wochen bereits mit dem Mietwagen herumfahren und uns an das Campingleben in Afrika gewöhnen. Unser letzter Afrika-Aufenthalt ist ja schon eine Weile her.

Bei der Einreise am Flughafen Mombasa trägt der Polizist im Reisepass ohne Nachfrage 1 Monat Aufenthalt ein. Nach einer kurzen Diskussion bessert er es auf 3 Monate aus. Damit sparen wir uns den Weg zum Immigration Office in Mombasa. Unser Gepäck ist unversehrt angekommen, und wir heben beim Bankomat mit unserer Visa-Karte Kenia-Shilling ab, damit wir das Taxi und die ersten Einkäufe bezahlen können. Die Taxifahrer am Flughafen halten alle ein Schild in der Hand mit Fantasiepreisen. Wir einigen uns etwa auf die Hälfte des dort angegebenen Preises.

Im Hotel werden wir groß empfangen. Zuerst wird aber das Taxi mit Spiegel auf Sprengstoff durchsucht und unser Gepäck wird auch durchleuchtet. Aber das dient wohl eher der Beruhigung der Gäste als der tatsächlichen Gefahrenabwehr. Zum Check-in gibt’s einen Begrüßungsdrink und ein kühles Handtuch. Angestellte erledigen alle Formalitäten und der Kofferträger hat einiges zu tun, als er unseren Rucksack schultert. Das Zimmer ist wunderbar groß, gut eingerichtet. Wir sind echt happy damit.

 Wir machen einen kleinen Rundgang durch das Hotel sehen uns alles an. Am Zugang zum Strand treffen wir Emma, eine ältere Dame aus Kärnten, die jedes Jahr hier im Hotel mehrere Wochen verbringt.

Am nächsten Tag fahren wir ins Stadtzentrum von Mombasa, wo wir den Verschiffungs-Agenten treffen wollen. Der Fahrer kennt sich in Mombasa nicht sehr gut aus und auch mit der Navigation auf unserem Mobiltelefon kann er nicht viel anfangen. Er fährt bei einem Kreisverkehr falsch aus und will bei nächster Gelegenheit umdrehen. Als er an einer Stelle abbiegt, wo laut Verkehrszeichen umkehren verboten ist, hält ihn prompt ein Polizist auf. Wir verstehen so viel, dass er sich auf unser Navi und auf die Touristen, also uns, ausredet. Der Polizist steigt ein und lotst uns zum Perseus Forwarder Kenya. Die Fahrt kostet ein bisschen mehr als erwartet, damit für den Polizisten auch noch was übrig bleibt.
Bei Perseus Forwarder Kenya treffen wir Moses, dem wir Carnet de Passage, eine Reisepasskopie und ein paar Unterschriften auf dem Bill of Lading, übergeben. Dann sind wir hier schon wieder fertig.

Als nächstes kaufen wir in einem Safaricom-Shop Sim-Karten für unseren WLAN-Router und das Mobiltelefon. Eigentlich möchten wir für Wolfgangs Mobiltelefon eine eSim kaufen, aber das funktioniert leider nicht. Die Verkäuferin hat uns schon vorgewarnt, dass neuere Modelle mit der eSIM von Safaricom Probleme haben. Zum Glück hat Judiths Mobiltelefon einen zweiten SIM-Steckplatz, somit können wir darauf M-Pesa anmelden und nutzen.

Der nächste Punkt auf unserer Liste ist eine Autoversicherung. Wir finden auf iOverlander einen Hinweis auf eine Versicherung, die auch COMESA anbietet (das ist die gelbe Versicherungskarte für mehrere afrikanische Länder, ähnlich der grünen Versicherungskarte für Europa), allerdings ist der Eintrag aus 2018. Nach einigem Suchen finden wir die Adresse und gehen ins Büro im ersten Stock. Leider bietet diese Versicherung für ausländische Fahrzeuge keine COMESA mehr an. Angeblich sei das bei vielen Versicherungen so. Mal schauen. Wir haben ja noch Zeit, bis der Defender ankommt.

Anschließend erledigen wir noch ein paar Einkäufe und dann haben wir noch Zeit für einen kleinen Stadtrundgang durch Mombasa. Natürlich haben wir dazu den Reiseführer in der Hand und sind damit von weitem als Touristen erkennbar. Dementsprechend häufig werden wir von Guides angesprochen. Kaum verschwindet der Reiseführer im Rucksack, werden wir in Ruhe gelassen.

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Inzwischen ist es später Nachmittag geworden und wir sind hungrig. Wir wählen das Tarbush Café, wo wir uns den Bauch vollschlagen mit Chicken Pilau und Vegetarian Curry mit Ugali.

Bevor wir ins Hotel zurückfahren, kaufen wir noch Getränke ein. Wasser und Softgetränke gibt’s in jedem Supermarkt und fast an jeder Straßenecke. Alkoholische Getränke werden in eigenen Liquor Stores verkauft, die wir ein wenig suchen müssen.

Bei dieser Suche sind wir an einigen Matatus vorbeigekommen und haben zahlreiche Rufe „Bamburi“ vernommen. Das ist unsere Richtung und deshalb gehen wir zu dieser Straße zurück. Beim zweiten Matatu werden wir fündig und nachdem wir den Preis ausgehandelt haben (150 pP, ein Bruchteil dessen, was ein Taxi kostet), nehmen wir neben dem Fahrer Platz. Zuerst werden ein paar Straßen abgeklappert, bis wir eine ausreichende Anzahl an Passagieren beisammen haben. Dann geht’s hinaus aus der Stadt.

Die nächsten Tage verbringen wir auf einer Liege unter Palmen, Strandspaziergängen und gelegentlichen Einkaufstouren, um Wasser, Cola und Biervorräte aufzustocken.

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 Mittlerweile wurde die geplante Ankunft unseres Containers noch weiter nach hinten verschoben. Aus der ursprünglich geplanten Laufzeit von 30 Tagen sind inzwischen 2 Monate geworden. Wir sind etwas frustriert.

Anfang Dezember wird Wolfgang krank (Durchfall, Fieber) und verbringt mehrere Tage im Bett. Das Hotelpersonal ist sehr fürsorglich, bringt Tee und Toast aufs Zimmer und wechselt regelmäßig die Bettwäsche. Die Ursache ist vermutlich die Klimaumstellung vom österreichischen Winter auf kenianischen Sommer, und die deftigen Omelettes jeden Morgen waren möglicherweise auch nicht ganz unbeteiligt. Nach ein paar Tagen geht es ihm wieder besser und wir können langsam Pläne schmieden für die nächsten zwei Wochen mit dem Mietwagen.