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Die einzige Campingmöglichkeit weit und breit, der Nyalazi Campground, befindet sich außerhalb des Nationalparks, nicht weit vom Nyalazi Gate. Wir haben vorab per WhatsApp angefragt, ob ein Stellplatz frei ist, und wir haben Glück.

Mit unserer Wildcard können wir ohne Eintrittsgebühr als Tagesbesucher in den Nationalpark. Zuerst erkunden wir den iMfolozi-Teil, den südlichen Teil, des Parks. Nicht weit vom Gate sehen wir den ersten Elefanten, eine 6er Gruppe Giraffen steht direkt an der Straße. Die Zebras sind in der grünen Umgebung schwieriger zu erkennen, als man meint. Im ganzen Park sprießt es. Das frische Grün ist natürlich ein Leckerbissen für die Tiere, seien es Impalas, Nyalas, Warthogs oder Kudus, die wir alle zahlreich sehen.

Nyala

Elefant

Zebras

Wir fahren bis ans Ende der Asphaltstraße und biegen dann Richtung Süden ab. Da entdeckt Wolfgang einige Rhinos im Gebüsch. Es sind insgesamt vier Bullen. Was für ein Anblick!

White Rhino

Dann fahren wir einen großen Loop, an dem es einen netten Picknickplatz gibt. Dort machen wir Pause, denn es ist bereits Mittag und wir sind vom langen Gamedrive schon ganz schön erschöpft. Vom Picknickplatz aus sehen wir auf den iMfolozi Fluss, wo am anderen Ufer zwei große Büffel grasen. Kurz nach der Pause kommen wir an eine Stelle, an der man wieder recht gut zum Fluss sieht. Und siehe da, am Ufer stehen vier weitere Rhinos, zwei Kühe mit ihren schon recht großen Kälbern. Eine der Kühe scheint wieder trächtig zu sein. Das ist schön.

Der nächste Loop führt uns zum Uhejane Hide. Der ist wunderschön angelegt mit gepolsterten Bänken und Blick auf ein Wasserloch. Zuerst können wir nur ein paar Impalas entdecken, die jedoch sofort wieder weg sind. Dann kommt ein Pärchen Nilgänse, das seinen Nachwuchs im Schlepptau hat. Sieben kleine, kuschelige Küken. Die sind ja wirklich süß. Im Hintergrund entdecken wir noch eine Wasserschildkröte, die sich an Land gar nicht mal so langsam fortbewegt.

Nilgänse mit Nachwuchs

Wasserschildkröte

Nach der Pause beim Hide geht‘s langsam wieder retour. Und da sehen wir die nächsten Rhinos am Straßenrand. Eine Familie mit Bulle, Kuh und Kalb. Das Kalb ist ziemlich nervös. Aber die beiden Großen sind sehr entspannt, obwohl das Weibchen eine ziemlich große Wunde an der Flanke hat. Die drei kommen vom nahen Schlammloch, wo sie sich ein Bad gegönnt haben. Wir beobachten sie eine Weile und sie wechseln direkt vor unserem Auto die Straßenseite. Sehr beeindruckend.

Nashorn-Weibchen mit Nachwuchs

Der Nashorn-Bulle trottet hinten nach

Nicht weit davon sehen wir zwei Autos stehen. Was sehen sie? Wolfgang entdeckt eine Cheetah im Gebüsch, und sie hat zwei Kleine dabei. Das sind richtige Wollknäuel. Alle drei dürften gut geschmaust haben, denn sie haben ein ganz schön dickes Bäuchlein. Vor allem bei den Kleinen sieht das drollig aus.

Gepard mit Nachwuchs

Es ist mittlerweile kurz vor 15 Uhr und wir steuern einen Picknickplatz zum Kochen an. Es gibt schnelle Küche – Zucchini-Käse-Omelette. Dennoch haben wir beim Kochen ganz schön Stress, denn es weht ein heftiger Wind und am Horizont steigen tiefschwarze Gewitterwolken auf. Aber wir werden noch rechtzeitig mit dem Essen und dem Abwasch fertig. Kurz danach wird der Himmel über uns schwarz und die Blitze zucken. Es sieht gespenstisch aus. Wir setzten vorerst unseren Gamedrive fort. Auf einer Anhöhe haben wir einen guten Ausblick und ich entdecke weit unten in der Ebene zwei Rhinos. Es scheint, als ob das Gewitter an uns vorüber gezogen ist und wir fahren weiter. Wir wollen noch ein Stück in den Hluhluwe-Teil des Parks, aber dort wird es finster und wir sind plötzlich mitten in der Gewitterfront. Es ist erst 17 Uhr, aber stockdunkel. So hat ein Gamedrive keinen Sinn mehr und wir fahren retour ins Camp.

Picknickplatz

Das Gewitter kommt näher

Kaum parken wir das Auto, fallen schon die ersten schweren Tropfen. Es ist eine Punktlandung. Als wir das Dach aufgestellt haben und ins Auto hüpfen, geht der Regen richtig los.

Nächsten Morgen ist der Himmel fast vollständig blau. Heute wollen wir uns den Hluhluwe-Teil des Parks im Norden ansehen. Die Vegetation ist dort ganz anders. Es ist wesentlich dichter bewachsen und somit sind weniger Tiere zu sehen. Wir entdecken einige Red Collared Widowbirds (Schildweber), bei denen die Männchen schwarze lange Schwanzfedern haben und einen roten Fleck auf der Brust. Die Weibchen sehen eher aus wie etwas größere Spatzen.

Red Collared Widowbird

Am Straßenrand sehen wir ein großes Exemplar einer Leopardenschildkröte. Wir freuen uns sehr über diesen Anblick. Entlang eines Loops gelangen wir zum Thiyeni Hide mit Ausblick auf ein Schlammloch. In diesem wälzt sich gerade genüsslich ein Warzenschwein. Als es aus dem Pool kommt reibt es sich an einem Mahlbaum. Es sieht lustig aus, wie es sich den Hintern reibt und dabei einen entspannten Eindruck macht.

Leopardenschildkröte

Warzenschwein bei der Hautpflege

Es ist bereits Mittag, als wir den Siwasamikhosikazi Picknicksite ansteuern. Bei der Abzweigung sehen wir vier Warzenschweine, die umringt sind von insgesamt 11 Frischlingen. Diese hüpfen übermütig durch die Gegend. Es ist total amüsant. Wir sind erstaunt, dass alle vier Sauen gleichzeitig Junge im selben Alter haben, und alle vier die Kleinen säugen. Aber bei Warzenschweinen ist das durchaus üblich. Wir schauen ihnen lange zu, denn sie blockieren ohnehin die Zufahrt zum Picknicksite. Eine guided Tour will die Picknicksite verlassen und wird ebenfalls aufgehalten. Auch der Fahrer und der Guide machen Fotos von den kleinen Schweinchen.

Warzenschwein mit Frischlingen

Die Ferkel sind immer hungrig

Auf dem Picknickplatz kochen wir uns eine schnelle Zitronenpasta. Nach der Mittagspause machen wir uns wieder auf den Rückweg in den iMfolozi Teil des Parks. Eine große Büffelherde überquert die Straße.

Büffelherde im Visier

Die Büffel schauen neugierig zu uns

Und wir entdecken die drei Rhinos, die wir gestern bereits gesehen haben: das verletzte Weibchen mit dem Kalb und dem Bullen. Die Verletzung sieht nicht gut aus. Wir haben den Eindruck, dass sie sich seit gestern deutlich verschlechtert hat. Es sind auch ständig Madenhacker an der Wunde. Beim Gate melde ich das verletzte Rhino in der Rezeption. Die Angestellte ist für diesen Hinweis sehr dankbar und wird ihn sofort an die Ranger weitergeben. Hoffentlich behalten sie das im Auge.