Auf dem Weg zu den zweitgrößten Wasserfällen Afrikas kommen wir an einigen Dörfern vorbei. Die Märkte dort sind sehr spärlich bestückt.
Es gibt im Wesentlichen nur Maniok und Süßkartoffeln. Am Straßenrand sehen wir nun wieder öfter Maniok zum Trocknen ausgebreitet. Eine Frau hockt neben der Straße und zerkleinert die Maniokwurzeln. Sie hat dafür nicht einmal ein Messer, sondern verwendet einen Stein. Es scheint eine sehr arme Gegend zu sein. Die Kinder, aber auch die Erwachsenen betteln um Geld und um Essen. Die ganz kleinen Kinder freuen sich, wenn wir winken und sie winken zurück.
Um die Wasserfälle zu besichtigen, fährt man am besten zur Pousada Calandula. Diese Unterkunft, bei der man auch campen kann, hat eine einmalige Lage mit direktem Blick auf die Wasserfälle.
Das Rauschen der Fälle ist schon am Einfahrtstor zu hören. An diesem erwartet uns ein Angestellter. Er ist dafür zuständig, uns das Gate zu öffnen. Außerdem versucht er, von uns eine Parkplatzgebühr zu kassieren, obwohl diese als Übernachtungsgast nicht zu zahlen ist. Wir haben darüber bereits gelesen. Auch wenn es sich für uns nur um geringe Beträge handelt, ist es einfach nicht in Ordnung, von den Touristen abzukassieren. Wir verweisen auf die Rezeption, wo wir das klären würden. Irgendwann gibt er auf und ärgert sich, weil wir ihn nicht verstehen („não entendo“). Wir fahren durch das Gate und gehen zur Rezeption. Dort bekommen wir bestätigt, dass Camping 15.000 AOA kostet. Von einer zusätzlichen Parkplatzgebühr ist nicht die Rede. Der Mann vom Gate geht nach uns zur Rezeption, kommt etwas später wieder heraus und verdrückt sich langsam Richtung Gate. Scheint nicht sein Tag zu sein.
Wir parken das Auto, schlagen unser Zelt direkt neben dem Pool auf und springen hinein. Das Wasser ist angenehm, und wir genießen die Abkühlung mit Ausblick auf die Wasserfälle.
Zeit für den Sundowner. Wir bestellen auf der Hotelterrasse zwei Bier. Vor uns liegen die beeindruckenden Wasserfälle, und wir sind die einzigen Gäste. Wir können uns ein bisschen vorstellen, wie es den frühen Entdeckern ergangen sein mag, die auch ganz alleine vor solchen Naturschauspielen standen. Langsam geht die Sonne unter und wir machen viele Fotos. Die Hotelmanagerin bietet uns gebackene Brote an, die uns an Pofesen erinnern. Sehr nett und köstlich!
Am Abend wird es durch den Wasserfall recht feucht und es geht immerwieder ein Sprühregen auf uns nieder.
Nächsten Morgen ist die ganze Zeltplane nass. Draußen ist es stark nebelig, doch im Laufe des Vormittags hebt sich der Nebel. Als sich die Sonne endlich durchkämpft, sehen wir die Wasserfälle sogar noch besser als am Vortag, denn die Gischt ist in der kühlen Morgenluft noch nicht so stark. Der Ausblick ist gigantisch.