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Die nächsten Tage – es sollten fast zwei Wochen werden – verbringen wir in und um Tofo. Grund für diesen längeren Aufenthalt ist die Einlösung zweier Geburtstagsgeschenke. Zum einen mein Geschenk für einen Hochseeangelausflug und zum anderen das 50er Geschenk für Wolfgang – eine Ocean Safari samt Lodgeaufenthalt.

Bevor wir in die Lodge übersiedeln, verbringen wir zwei Nächte in Praia Barra. Dieses Camp liegt an einer Landzunge, die auf einer Seite vom Meer und auf der anderen Seite von einer Mangrovenlagune umgeben ist. Bei Flut ist dieses Camp nicht erreichbar, weil das Wasser dann gut einen Meter über der Piste steht und bis zum Restaurant reicht. Leider verregnet es uns diesen Aufenthalt komplett.

Wir sind froh, als wir dann in die Lodge „Casa na Praia“ in Tofo übersiedeln. Das Wetter wird langsam besser und wir gehen ins Peri Peri Diving Center, um die Ocean Safari zu buchen. Nächsten Tag soll es soweit sein, und wir sind aufgeregt. Werden wir einen Walhai sehen?

Casa na Praia

Casa na Praia

Casa na Praia

Als wir uns nächsten Tag zum Diving Center aufmachen, werden wir von einem jungen Mann angesprochen: Seid’s ihr die Linzer?“ Er heißt Philipp, kommt aus Kefermarkt und hat unser Auto gesehen. Er macht hier einen Tauchkurs. Im Diving Center erfahren wir, dass der heutige Ausflug abgesagt ist. Die Wellen seien zu hoch, das Meer zu rau. Den Gästen auf der Vormittagstour wurde reihenweise schlecht. Na gut, das muss nicht sein. Wir gehen etwas zerknirscht wieder in die Lodge zurück.

Zwischenzeitlich hat sich der Kontakt für den Hochseeangelausflug gemeldet. Am Samstag soll das Wetter passen. Das stimmt uns wieder positiv. Am Abend genehmigen wir uns zur weiteren Stimmungsaufhellung je eine Portion Hummer. Wie herrlich.

Eine Portion Hummer, Hummer, Hummer :-)

Nach dem Essen bekommen wir Nachricht von Peri Peri, dass die Ocean Safari nun für Freitag fixiert ist. Da sind wir ja dann das ganze Wochenende verplant. Glauben wir…

Die Zeit bis zum Wochenende vertreiben wir uns mit Strandspaziergängen, mal in die eine, mal in die andere Richtung. In der nächsten Bucht befindet sich Tofinho mit einem Denkmal für die getöteten Sklaven und Gefangenen, die hier einfach über die Klippen geworfen wurden. Sie starben an den Folgen des Sturzes oder ertranken. Wie grausam. Sonst genießen wir das Strandleben, liegen auf der Liege, lesen und trinken eine erfrischende Kokosnuss.

Denkmal in Tofinho

Traumstand in Tofo

Nicht mehr so traumhafter Strand in der nächsten Bucht

Da mittlerweile unser Lodgeaufenhalt zu Ende geht, müssen wir uns um eine neue Unterkunft kümmern. Leider gibt es in Tofo nicht wirklich eine Möglichkeit zum Campen, und so siedeln wir in ein Appartment. Im „Sunsetview Tofo“ beziehen wir das „Pineapple House“. Als wir die Lodge verlassen, hängt ein Zettel an unserer Windschutzscheibe. Von einer Heidi, die sich freut, ein österreichisches Auto zu sehen. Sie hat ihre Kontaktdaten hinterlassen und wir verabreden uns. Offenbar ist Tofo bei Österreichern sehr beliebt.

Sunsetview Tofo

Am Freitag versuchen wir es wieder bei Peri Peri. Doch auch heute wird es nichts mit der Ocean-Safari. Wir haben es uns ja fast gedacht, nachdem seit gestern Nachmittag ein heftiger Sturm bläst, der das Meer aufwühlt. Sie könnten uns für Samstag umbuchen, aber da haben wir ja den Angelausflug gebucht. So verbleiben wir, dass wir uns wieder melden.

Kaum zurück in unserem Appartement, wird auch der Angelausflug abgesagt. Mittlerweile ist jedoch auch die Ocean Safari für Samstag ausgebucht. Wir sind beide ganz schön frustiert. Das verlangt nach etwas Seelenfutter und wir kochen uns eine riesige Portion Beef Pilau. Am späten Abend meldet sich Peri Peri nochmal, sie schieben für Samstag eine zweite Tour ein und wir sind fix dabei. Das ist ein Lichtblick.

Endlich ist es also soweit! Wir gehen auf Ocean Safari. Im Diving Center bekommen wir ein Briefing, wie man sich am Boot und im Wasser richtig verhält und wie man den sanften Riesen, den Walhaien begegnet.

Vor dem Briefing für die Ocean Safari

Wir fassen die Flossen aus, den Schnorchel bekommen wir am Boot. Die Abfahrt vom Ufer ist aufregend, weil die Wellen hoch sind. Nach einer kurzen Fahrt können wir die Schwimmwesten ablegen und bekommen unsere Schnorchel. Dann geht die Pirschfahrt los.

Auf der Ocean Safari

Trotz der hohen Wellen, gleitet das Boot fährt sanft durchs Wasser. Nach einer Weile entdecken wir Delfine und der Guide gibt den grünes Licht für den Sprung ins Wasser. Wir schwimmen so rasch als möglich in ihre Richtung, aber können sie nicht mehr ausmachen. Schade. Also zurück und rein ins Boot. Weiter geht’s. Wir entdecken eine Wasserfontäne eines Buckelwals und das Boot fährt näher. In kurzer Entfernung können wir die mächtige Schwanzflosse ausmachen. Der Wal hat ein Junges dabei.

Dann suchen wir weiter. Wir fahren relativ nahe an der Küste in großen Bögen entlang. Einmal sehen wir kurz eine Meeresschildkröte, eine Green Turtle. Danach haben wir keinen Anblick mehr. Auf der Rückfahrt teilt unser Guide frische Kokosnuss-Stücke aus. Das schmeckt gut, schön kühl und saftig. Die Landung am Strand ist butterweich. Wir sind ein wenig enttäuscht, weil wir keinen Walhai gesehen haben, andererseits kann man nicht erwarten, dass sie wie im Zoo vor uns her schwimmen.

Am Abend treffen wir uns mit Heidi und ihrem brasilianischen Freund. Auch Philipp aus Kefermarkt kommt zufällig vorbei uns so verbringen wir einen netten, österreichischen Abend bei viel Plauderei.

Wir haben beschlossen, am Montag nochmals eine Ocean Safari zu versuchen. Vielleicht haben wir dann ja mehr Glück. Den Angelausflug verschieben wir auf Südafrika. Also verlängern wir das Zimmer und bleiben noch bis Dienstag. Wer hätte gedacht, dass wir so lange in Tofo bleiben.

Als wir uns am Montag wieder bei Peri Peri einfinden, um zum zweiten Mal auf Ocean Safari zu gehen, werden wir positiv überrascht. Der Guide vom letzten Mal erinnert sich an uns. Und da wir keine Sichtung hatten, werden wir diesmal gratis mitgenommen. Das ist ja sehr nett. Nach dem Briefing geht’s also wieder aufs Boot. Das Meer ist heute so ruhig, wie wir es die letzten Tage noch nie gesehen haben. Hoffentlich ist das ein gutes Omen.

Schon bald entdecken wir Delfine, die sehr nah ans Boot kommen. Wolfgang stürzt sich in die Fluten, ich hinterher. Aber die Delfine tauchen ab. Zufällig schau ich im Wasser senkrecht nach unten und da sind sie. Keine Ahnung, ob es fünf, zehn oder mehr sind. Ich will Wolfgang und die anderen Schnorchler darauf hinweisen, aber ich bin weit und breit ganz alleine unterwegs. Das Boot, Wolfgang und die anderen sind weit weg. Ich hab Mühe zu ihnen aufzuschließen. Zurück an Bord bin ich ganz schön ausgepowert. Wolfgang konnte die Delfine leider nicht sehen.

Delfine in Sicht - schnell ins Wasser!

Das Boot kreuzt weiter die Küste entlang. Kurz bevor wir uns bereits wieder zum Anlanden herrichten, sehen wir nochmals Delfine. Einer springt wie Flipper heraus. Wolfgang ist schnell im Wasser und kann unter Wasser einen kurzen Blick auf sie werfen. Dann heißt es wieder, die Schwimmwesten anlegen und gut festhalten. Wir düsen auf den Strand zu und gleiten wieder mit dem Boot in den Sand. Leider haben wir auch beim zweiten Versuch keinen Walhai gesehen. Trotzdem hat uns die Pirsch zu Wasser sehr gefallen.

Mit einem lachenden und einem weinenden Auge nehmen wir nächsten Tag von Tofo Abschied. Uns hat es hier sehr gefallen, aber wir sind auch froh, wieder in unseren Ndovu zu steigen und in unseren eigenen vier Wänden unterwegs zu sein.