10. Tag, 13.10.2004: Moremi NP - Maun - Mababe Gate (Chobe NP)
Um 5:30 Uhr ist Tagwache. Wir haben in der Nacht nicht nur die Hippos gehört, sondern auch - wie wir meinen - Löwengebrüll. Beim Frühstück gibt es dann eine kleine Affenhaverie.
Ein Baboon klaut uns das "Frühstückssackerl" mit Creamer, Kaffee, Marmelade und Zucker. Die Marmelade verliert er auf seiner Flucht, aber den Zucker schleckt er auf einem Ast sitzend aus der Dose. Als er fertig ist, leert er den Rest auf den Boden und verschwindet in die Büschen. Ich sammle dann die zerfetzten Sackerl sowie die Zuckerdose ein. Um 7:00 Uhr verlassen wir das Camp. Wir begeben uns noch auf eine kurze Pirsch, aber das Gewitter dürfte bis auf ein paar einsame Antilopen alles verscheucht haben. So machen wir kehrt und fahren über die Brücke zum North Gate. Dort bezahlen wir (BWP 870,00) und fahren anschließend wieder retour in den NP Richtung South Gate (30 km = 1 1/4 Std.). Um 11:30 Uhr kommen wir nach Maun retour. Im Shoprite gehen wir einkaufen, im Botswana Book Center besorgen wir uns die Shell Detailkarte vom Chobe sowie ein Tierbuch. Wir tanken (486 km = 117 l = BWP 364,00) und kaufen im Bottle Store noch Bier für die nächsten Tage. Anschließend genehmigen wir uns bei Steer's einen Burger und Cola, die wir während der Fahrt verspeisen. Um pkt. 13:00 Uhr verlassen wir Maun wieder Richtung Norden.
Es geht wieder bei Shorobe durch den Buffalo Fence durch, jedoch an der Gabelung rechts Richtung Chobe und nicht links nach Moremi. Wolfgang beschließt außen herum zu fahren, denn die Durchfahrt durch den Moremi NP würde uns an Eintrittsgebühren EUR 60,00 kosten. Mir ist nicht sehr wohl dabei, weil die Reiseführer davon abraten, aber Augen zu und durch. Die Straße ist eigentlich total gut. Sie wird gerade ausgebaut. Wir sind tlw. mit 70 km/h unterwegs. Nach Sankuyu Village wird sie dann für ca. 15 - 20 km total schlecht, tief sandig und eng. Nach einiger Zeit - in der wir nicht mehr sicher sind, ob wir richtig sind - kommt uns Gott sei Dank ein LKW entgegen. Der Fahrer sagt, dass es noch ca. 15 km bis Mababe Village sind und dass die Straße besser wird, was auch stimmt. In Mababe Village fragen wir noch einmal (kostet uns 2 Zigaretten und ein Feuerzeug). Die Straße ist ein Albtraum. Nach 10 km kommen wir dann endlich doch am Mababe Gate an.
Der Wächter ist sehr nett. Er zeigt uns ein nettes Platzerl, wo wir unser Zelt aufschlagen können (außerhalb des Parks - so spart man einen Tageseintritt und Übernachtungsgebühr). Als wir unser Abendessen - Packerlsuppe - zubereiten wollen, entdecken wir, dass unsere Gasflasche den Geist aufgegeben hat. Also packen wir die Zweite aus, aber die dürfte von Haus aus leer sein. Ein schöner Sch..! Und das, wo wir jetzt 3 Tage und Nächte in keinen Ort kommen. Konnte das nicht gestern passieren, wo wir heute nach Maun gekommen sind? Aber was soll's, es lässt sich eh nicht ändern, so entsorgen wir die kalte Packerlsuppe im Gebüsch und begnügen uns mit 3 Äpfeln und 6 Bananen. Wir machen uns ein Lagerfeuer und "baden" im Schaffel. Wir überprüfen unsere Vorräte und entschließen uns, auch ohne Gaskocher in den Chobe NP zu fahren, da durch das Einkaufen sicher ein Tag verloren ginge. Wir werden einfach über dem offenen Feuer kochen, das wird zwar komplizierter als mit Gas, aber wir haben ohnehin Feuerholz dabei. Um 19:15 Uhr kriechen wir ins Zelt. Ist doch ein bissl unheimlich. Um 22:10 Uhr höre ich dann ein Auto und sehe auch die Scheinwerfer, da ist mir nicht so gut. Das Auto fährt aber nach einer Weile wieder weg. Ich liege dann noch lange wach und da fällt mir ein, dass wir auch noch einen Salat im Auto haben. Hoffentlich hat kein Elefant Guster drauf. Werde in der Nacht noch einmal munter, weil am Zeltdach noch was raschelt, vermutlich ein Vogel. Es ist bitterkalt.
262 km
11. Tag, 14.10.2004: Mababe Gate - Savuti (Chobe NP)
Um 5:45 Uhr stehen wir wieder auf. Über dem Lagerfeuer kochen wir das Kaffeewasser, wir räumen die Rückbank zusammen und fahren die 100 m zum Gate. Heute ist ein anderer Wächter da (vielleicht war das das Auto, das wir gehört haben?!). Nach einem Haufen Bürokram starten wir um 7:00 Uhr in Richtung Savuti. Kurz ist die Straße mit Schlammlöchern übersät, aber dann geht es bis Savuti total gut. An einigen Stellen gibt es tiefen Sand, aber man kommt gut durch. Wir sehen ein paar Gnus, Zebras, Vögel und Impalas sowie 1 Elefanten. Richtung Savuti (wir nehmen Sandridge-Route, weil die Marsh-road lt. Gate-Wächter evtl. überschwemmt ist) wird die Vegetation immer grüner. Die Landschaft ist ein Traum. Um 11:00 Uhr kommen wir am CP an. Wir treffen wieder den Guide vom Dombo Hippo Pool. Er verrät uns 2 Stellen, an denen wir angeblich zu 100 % Löwen sehen sollen bzw. Geparde. Naja, wir werden sehen ... Wir suchen unseren Stellplatz (CV9) und essen erst mal was (Biltong + Brot + Cola). Leider müssen wir wieder einmal das 1/2 Brot sowie einen Teil Biltong entsorgen (ist im Plastiksackerl schimmlig geworden). Wir schreiben Tagebuch und lesen im Reiseführer, wir ordnen unser Essen neu, damit unser Schwund nicht noch größer wird, denn bis Sonntagabend ist es noch lange. Wir beschließen auch, anstatt der gebuchten Ihaha-Übernachtung (ist wg. Milzbrand gesperrt) eine weitere Nacht in Savuti zu bleiben. Wir waschen ein paar Wäschestücke, weil es hier so tolle "Facilities" gibt. Während des Waschens komme ich mit einem Deutschen ins Gespräch. Der erzählt uns, dass bei einem Auto von ihnen der 4WD kaputt ist, nämlich beim Suzuki Jimmny. Wir haben das Auto zuvor schon stehen gesehen und uns schon gefragt, wie der überhaupt hier her kommt. Er erkundigt sich bei uns nach der Route nach Maun, ob sie ohne 4WD durchkommen. Als wir die Wäsche aufhängen, kommen 2 Damen mittleren Alters zu uns - die Besitzerin und die Beifahrerin des Jimmny. Wir phiosophieren eine Weile über die Strecke und studieren div. Karten. Wir kommen aber zu keinem Ergebnis. Wir können ohnehin auch nicht wirklich einen Rat geben. Überhaupt sind die vier vom Pech verfolgt. Die Affen sind in ihr Zelt "eingebrochen", haben die verschlossenen Kisten geöffnet und alles ausgeräumt und in der Umgebung verteilt. Also stimmt es, was im Reiseführer steht: Nichts - absolut nichts - im Zelt liegen lassen. Und schon gar keine Lebensmittel!
Um 15:00 Uhr brechen wir zu einer Erkundungstour auf, damit wir mal die Umgebung kennen lernen. Nicht weit vom CP befindet sich ein künstliches Wasserloch, bei dem schon einige Elefanten zu sehen sind. Wir besuchen auch noch andere Wasserlöcher, es ist aber nur mehr in einem ein bisschen Wasser. Wir fahren anschließend noch ein bisschen nördlich des Camps herum und bekommen dann von einem weißen Guide Löwen gezeigt. Die findet man nie, wenn man's nicht weiß. Sie liegen ganz faul unter einem Baum. Einen Tipp gibt uns der uns bereits bekannte Guide noch. Es ist nämlich ein Filmteam unterwegs, welches auch in unserem Camp wohnt, und wo die sind, sind die Löwen. Die drehen nämlich eine Löwendokumentation. Man darf ihnen allerdings nicht folgen. Wir fahren anschließend noch einmal kurz ins Camp und um 16:30 Uhr wieder rauf zum Wasserloch. Dort herrscht ein reges Kommen und Gehen, was Elefanten betrifft. Insgesamt können wir mind. 30 Stück beobachten. Vor allem eine "Kindergartengruppe" ist besonders süß, haben sie doch ein sehr kleines Baby dabei, sooo lieb. Wir haben auch immer die Löwen im Blick, doch bis auf ein paar mal wo sie sich umdrehen, können wir sie nicht recht sehen. Leider kommen sie nicht an das Wasserloch. Das wäre ein Motiv gewesen!!! Bis auf 2 Schakale lässt sich auch sonst kein Getier sehen lassen. Wir fahren kurz nach 18:30 Uhr zum CP zurück, bauen das Zelt auf und beginnen zu kochen (Gulaschfleisch mit Folienkartoffeln und -zwiebel mit Salat). Das Kochen und Essen in völliger Dunkelheit ist schon ein bissl kompliziert. Nach dem Abwasch sitzen wir noch eine Weile am Lagerfeuer und fallen dann total spät (21:30 Uhr!) ins Bett. Bis Mitternacht schlafen wir, dann wecke ich Wolfgang auf, weil ein Viech auf dem Zelt herumkrabbelt. Wolfgang entdeckt dann eine Maus oder etwas ähnliches, als sie über das Moskitonetz huscht. Zum Glück haben wir das Zelt ganz zu gemacht (so wie es Vorschrift ist) und so schlafen wir wieder ein. Wolfgang hört dann zwar noch einmal was: um ca. 3:00 Uhr Früh spaziert bei unserem Zelt ein Elefant vorbei. Ich hab ihn leider nicht gehört, dafür kann man die Löwen rund um das Camp sehr deutlich hören.
88 km
12. Tag, 15.10.2004: Savuti (Chobe NP)
Um 5:30 Uhr stehen wir auf und bestaunen die Elefantenspuren vor dem Zelt. Wir bauen rasch das Zelt ab und fahren bereits um 5:45 Uhr ohne Frühstück auf die Pirsch zum Wasserloch, weil angeblich um diese Zeit die Löwen trinken. Von denen ist aber weit und breit keine Spur. Auch das Filmteam können wir nicht entdecken. Wir fahren dann noch bis 7:40 Uhr herum, auch zu den anderen Wasserlöchern, aber bis auf ein paar Elefanten ist nichts zu sehen. Auf den CP zurück frühstücken wir erst mal (Kaffee und Marmeladebrote).
Um 9:00 Uhr brechen wir wieder auf, diesmal Richtung Süden, dann an der Kreuzung Sandridge/Marsh-Road nehmen wir die Marsh-Road und fahren bis zur Hyena-den-Road. Dort biegen wir wieder ab und fahren weiter bis Motsibi-Island, um die wir einmal herum fahren. Anschließend weiter zum Kishana Crossing, vorbei an den Twin Hills zum Tsonxhwaa Hill, an dem wir die Bushmannzeichnungen finden. Wir spazieren kurz rauf. Weiterfahrt zu den Kudu Hills und am Rückweg noch zum Lion Research Camp. Das ist aber eine Sackgasse, die sich jedoch lohnt, weil wir wieder auf die Gruppe mit dem Babyelefanten stoßen. Die Gruppe rastet unter den Bäumen im Schatten und zieht dann in Richtung Wasserloch. Wir machen uns auch auch dort hin auf den Weg und erwarten sie sozusagen. Wir beobachten sie eine Weile und fahren anschließend ins Camp retour (ca. 13:00 Uhr).
Zum Mittagessen gibts Frankfurter abgebruzzelt mit Bohnen und Brot, sowie Kaffee und Kekse. Nach dem Abwasch waschen wir auch noch unsere Schlafleiberl sowie die Polsterbezüge und eine Hose. Die Affenhorde schaut wie jeden Tag mal vorbei, aber mit einem Holzscheit bewaffnet können wir unser Hab-und-Gut diesmal erfolgreich verteidigen.
Um 16:00 Uhr begeben wir uns wieder auf Pirschfahrt. Diesmal Richtung Marsh-Road bis zur Motsibi Island. Auf dem Weg dorthin versperren uns einige Elefanten die Straße. Auf dem Rückweg sammeln wir ein bisschen Holz, werden das aber künftig zu Mittag machen - ist sicherer. Wir entdecken noch einige Elefanten, aber leider nichts was nach "Katze" ausschaut. Ungefähr auf der Höhe des Leopard Rock sehen wir dann die erste Giraffe im Chobe. Ein schönes Exemplar - ganz dunkel. Wir fahren dann zum üblichen Wasserloch, aber da ist heute tote Hose. Nur 4 Elefanten. Wir begeben uns in Warteposition, aber da tut sich nichts mehr, außer dass uns ein Guide gebeten hat den Standort zu wechseln, wegen dem Sonnenuntergang. Das machen wir dann auch und filmen und fotografieren auch selbst, da es wirklich schön ist.
Um 18:25 Uhr fahren wir ins Camp retour, bauen das Zelt auf und genehmigen uns wieder einmal eine Dusche. Das ist vielleicht eine Wohltat. Anschließend ziehen wir frische Klamotten an, machen ein Lagerfeuer und sitzen bei einer Dose Fruchtcocktail und 2 Dosen Bier am Lagerfeuer. Um 20:00 Uhr gehts ab ins Bett. Hmmm das duftet heute ganz frisch und wir schlafen schnell ein. Nachts haben wir nur kurzen Mäusebesuch und ein Elefant ist da - zumindest hört Wolfgang ihn, ich schlafe dazwischen immer wieder ein.
75 km
13. Tag, 16.10.2004: Savuti (Chobe NP)
Um 5:30 Uhr ist wieder Tagwache, wir bauen rasch das Zelt ab und fahren gleich wieder rauf zum Wasserloch. Aber da tut sich gar nichts. Kein einziges Tier (von ein paar Hühnern abgesehen). Nach 25 Minuten Beobachtung fahren wir weiter zu den oberen Wasserlöchern. Können dort die "Kindergartengruppe" der Elefanten beim Schlamm- und Staubbad beobachten, die sind aber schon im fertig werden mit ihrer Morgentoilette. Ziemlich frustriert sind wir wieder Richtung Camp unterwegs, als aus der Linyanti-Richtung ein Safarifahrzeug kommt. Und da wir aus Informationen von gestern (Unimog-Fahrerin) wissen, dass die Löwen sich im unbefahrbaren Savuti-Channel aufhalten, und die Linyanti-Straße zumindest in diese Richtung geht, folgen wir der Linyanti-Road. Wolfgang will fast schon wieder kehrt machen, doch ich schlage vor, die gut 5 km rein zu fahren, bis wir zu einer Abzweigung kommen, von wo aus es über gut 7 km durch den Savuti-Channel wieder Richtung Camp geht. Am Straßenrand liegt auch einiges an Brennholz, das wir nach und nach einsammeln, bis Wolfgang mitten im Ästeknacken plötzlich wieder ins Auto springt und ich den Motor abstellen soll. Man kann ganz deutlich von rechts Löwengegroll vernehmen. Und wenn es keine Einbildung ist, wird es auch lauter. Und siehe da, vor unserem Auto kreuzt eine Löwin - von uns gänzlich unbeeindruckt - die Straße. Weiteres Grollen ist zu hören und noch eine Löwin kommt spaziert. Danach trabt noch eine herbei. Das ist ja mächtig imposant - und das auf nüchternen Magen! Kurze Zeit später - wir stehen noch ganz fasziniert da - kommt ein Safariauto und der Guide fragte uns, ob wir was gesehen hätten. Wir haben's ihm erzählt und im Nu verständigt er über Funk alle anderen und wir sind von Safariautos umzingelt. Ein Touristenpärchen erzählte uns dann, dass bei ihnen im Elefant-Savuti-Camp heute Früh 30 Löwen einen Elefanten reißen wollten. Aber das schöne an der ganzen Sache ist, dass "unsere" Löwen sonst keiner mehr zu Gesicht bekommt - nur wir. Total zufrieden fahren wir zum CP retour und frühstückten erst mal (wie immer).
Anschließende räumen wir unseren CV9 und gehen ins Office um den heutigen Tag, den wir eigentlich in Ihaha sein sollten, zu bezahlen. Um ca. 10 Uhr begeben wir uns, durch unsere morgendliche Sichtung, voll motiviert wieder auf Pirschfahrt. Wir wollen zum Baobab Tree und den Quarry Hill umrunden, aber der Baum ist nicht zu finden und die Straße rund um den Hill ist mit Elefanten verstellt. So drehen wir um und fahren die östliche Verbindung runter zum Bushman Painting Hill. Dort trifft man auf die Hauptstraße und wir umrunden anschließend den Leopard Rock, nehmen dann den Lebaleng-Weg zwischen den Wasserlöchern (alle trocken) bis zur Marsh-Road und weiter die Top Marsh Road vorbei an Kishana Crossing und Motsibi Island die Hyena-den-Road wieder zurück zur Marsh-Road, danach ochmals die Lebaleng-Straße, aber tortz dieser Herumkurverei sehen wir kein einzige Tier. Auf der Hauptstraße zurück ins Camp sehen wir nur die Giraffe von gestern und einen Elefanten. Ich sammle noch Sand ein für das Sandosarium und kurz nach 13:00 Uhr sind wir retour im Camp.
Wir suchen uns einen Platz hinter dem Duschhaus, machen Feuer und kochen Reis mit Currygemüse und Cola. Während wir uns wieder einmal den Bauch vollschlagen (gestern war das Mahl ja ziemlich dürftig) sagt Wolfgang zu mir, ich soll mich mal langsam umdrehen. Ich denke, dass die Affenbande wieder durchs Camp zieht, doch da steht in ca. 10 m Entfernung eine graue Wand vor mir. Ein Elefant spazierte schnur stracks auf dem kürzesten Weg durch das Camp Richtung Wasserloch. Kurz befürchte ich, dass ihm unser Currygemüse schmecken könnte, aber daran hat er kein Interesse.
Um 16:00 Uhr brechen wir wieder zur Abendpirschfahrt. Wir beschließen die Linyanti - Mogonono-Drift-Road - Sandridge-Runde zu fahren. Die Linyanti-Strecke ist total tief sandig und ausgefahren. Wahrscheinlich sind heute aufgrund unserer Löwensichtung alle Safariautos hier her gefahren. Wir müssen sogar den L4 nehmen und da es bergauf geht ist das auch ganz schön knapp. Aber es geht ganz gut, wieder vorbei am Motswiri-Pan-Wasserloch zu unserer Stelle von heute Früh. Wir stellen den Motor ab und lauschen, aber es ist nichts zu hören. Wir vermuten mal, dass die Löwen nicht 2 mal den selben Weg nehmen und es überhaupt noch zu früh ist, dass sie sich bewegen. Also fahren wir weiter, die 4,4 km bis zu unserer vereinbarten Abzweigung Richtung Leopard Rock. Plötzlich entdecken wir im Sand frische Löwenspuren (frisch deshalb, weil noch kein Auto drübergefahren ist und die Spur noch nicht vom Wind verweht ist) auf der Fahrerseite. Nach genauerer Betrachtung gehen die aber leider in die Gegenrichtung. Naja, wir fahren trotzdem weiter und da tauchen auch auf der Beifahrerseite (links) frische Spuren auf - noch dazu in Fahrtrichtung. Wir verfolgen langsam die Spur und da liegt er auch schon. Im wahrsten Sinne des Wortes "Der König der Tiere". Ein prächtiges Männchen liegt im Schatten eines Busches ca. 5 m neben der Straße. Als er uns kommen hört hebte er nur majestätisch den Kopf - ein Wahnsinn. Und dieses Prachtexepmplar haben wir selbst entdeckt - es ist unfassbar. Wir wenden das Auto, damit die Sonneneinstrahlung für die Fotos besser wird. Bis kurz nach 18:00 Uhr beobachten wir unseren Löwen. Er bewegt sich ein paar mal hin und her und gähnt 2 mal, damit man gut seine Zähne sehen kann ;-). Um kurz nach 18:00 Uhr fahren wir Richtung Camp retour, da wir ein ganzes Stück weit weg sind und falls uns ein Elefant den Weg verstellt wird es schon finster. Wir fahren zügig retour, als ich Wolfgang zum Anhalten dränge. Links auf einer kleinen Anhöhe liegen Herr und Frau Löwe faul in der Abendsonne. Sie grollt ein wenig (das haben wir also vorher gehört) und er gähnt, bevor sie sich wieder gemütlich nieder legen. Wir filmen und fotografieren noch wie wild, bevor wir dann total happy retour Richtung Camp fahren. Beim Wasserloch finden sich wieder viele Elefanten ein, aber wir fahren durch ins Camp (18:30 Uhr). Alle Safariautos stehen um das Wasserloch wie aufgefädelt und beobachten die Elefanten als ob sie noch nie welche gesehen hätten. Aber wir haben "good luck"!!! Wir stellen das Zelt auf, gehen duschen und lassen anschließend Biltong kauend und Bier trinkend den Tag am Lagerfeuer revuepassieren.
68 km
14. Tag, 17.10.2004: Savuti - Kasane (Chobe NP)
In der Nacht haben wir 2-fachen Elefantenbesuch (wie die Spuren im Camp zeigen) und stehen dann um 5:30 Uhr auf, machen uns ein Feuer und kochen Kaffee bevor wir um 6:40 Uhr Savuti verlassen - schade! Auf einer halbwegs guten, aber tief sandigen Piste gehts Richtung Goha Gate durch das wir um pkt. 8:00 Uhr den Chobe NP verlassen. Von hier aus beginnt das Chobe Forrest Reserve. 10 km nach dem Gate ist die Straße noch halbwegs ok, aber dann beginnt das Chaos. Es stehen zwar 2 Straßen zur Auswahl, wie haben die Wahl zwischen tieftiefsandig und weniger sandig, dafür links und rechts und in der Mitte die Sträucher. Wir wählen die Strauchstraße auf der wir uns mit max. 10 km/h weiter nach Norden plagen. Nach 17 km Wahnsinnspiste beginnt dann in Kachikau eine Schotterpiste, auf der man aber mind. 70 km/h fahren muss, weil ansonsten das Auto auseinanderfallen würde. Plötzlich liegt auf der Straße ein eher junger Elefant und bewegt nur mehr den Rüssel. Wir fragen einen Mann was mit ihm los ist und dieser antwortet, dass man ihn erschossen hat, weil er Wasser aus dem Dorf trinken wollte. Wir fragen uns, warum man ihm nicht den Gnadenschuss gibt, sonder ihn im Straßengraben verenden lässt den armen Kerl. Ein paar km weiter fahren wir wie aus heiterem Himmel durch eine riesige Wolke von lauter Heuschrecken. Eine richtige Plage! In Ngoma geht dann die Asphaltstrecke los, aber davor müssen wir uns wieder in ein Buch eintragen und in Kasane müssen wir uns wieder austragen. Wir fahren tanken (495 km = 290 BWP = 93 l) und kaufen nebenan noch Gas. Das ist ja wieder eine Action. Das Ventil dichtet nicht ordentlich. Jetzt müssen wir morgen noch in die Werkstatt wegen dem alten Klumpert. Sehr ärgerlich, aber das werden wir Asco schon erzählen. Die Gasflasche ist jetzt mal bis morgen mit Kaugummi abgedichtet - sehr professionell. Anschließend fahren wir in die Chobe Safari Lodge.
Dort checken wir auf dem CP ein. Der ist ja "total überfüllt" und die Stellplätze sind fast aufeinander (wie in Italien). Aber wir sind ja jetzt auch verwöhnt. Wir buchen eine Sunset Boat Cruise (á 160,00 BWP = EUR 30,00) und während wir auf die Abfahrt warten, sitzen wir in der schattigen Bar, schreiben das Tagebuch, und genießen den Ausblick auf den Chobe River. Um pkt. 15:00 Uhr starten wir mit dem Boot. Wir sitzen auf einem Oberdeck mit schöner Aussicht - bloß die Gesellschaft lässt zu wünschen übrig. 7 saufende Südafrikaner - ein Albtraum. Die vernichten im Nu 2 Flaschen Gin sowie eine Menge Bier - und das bei der Hitze. Anfangs sehen wir eine Herde Wasserbüffel, sowie eine Hippofamilie. Etwas weiter sehen wir zig Elefanten, die sich das saftige Gras schmecken lassen und ihre Schlammbäder genießen. Wir entdecken auch eine für uns neue Antilopenart (Reedbuck). Kurz bevor das Boot wieder wendet, sehen wir ein großes Krokodil, sowie einen Elefantenkadaver der im Fluss schwimmt. Der Guide an Board erzählt uns, dass dieser Elefant ein Milzbrandopfer ist. Auf dem Rückweg fahren wir auf der anderen Seite von Sidudu-Island vorbei, jetzt ist links von uns Namibia und rechts Botswana. Wir genießen den Sonnenuntergang und gehen dann zurück zum Auto.
Wir kochen uns Nudeln mit Tomatensauce und machen uns ein Feuer, damit wir wenigstens etwas Vertrautes haben.
166 km