15. Tag, 18.10.2004: Kasane - Kazungula - Vic Falls - Livingstone
Wir wollten eigentlich einmal etwas länger schlafen, aber wegen dem Trubel am CP sind wir früher munter als sonst (5:20 Uhr). Zum Frühstück machen wir nur Kaffee und packen dann zusammen.
Beim Spar in Kasane City kaufen wir ein und besorgen uns dort auch ein Frühstück (Wurst + Eierspeis), das wir auch gleich im Auto verspeisen. Danch fahren wir bis zur Grenzstation Kazungula (8:00 Uhr), wo wir wieder einen Haufen Papierkram erledigen. Man muss auch das Auto exportieren (mit Motornummer, Wert, km-Stand, ...). Danach gehts zur Fähre, wo wir dann in der Hitze warten. Auf die 4. Fähre können wir dann drauf (1 mal hin-und-her + beladen dauert ca. 20 Minuten und es kann immer nur 1 LKW und max. 2-3 PKWs drauf). Auf der zambischen Seite wird zuerst die Passkontrolle erledigt, anschließend das Auto importiert, dann durch den "Schranken" gefahren. Jetzt müssen wir noch in einer gelben Wellblechhütte eine Versicherung abschließen (USD 15,00). Die verlangen die Straßenposten. Und nach gut 2,5 Stunden Erledigungen sind wir in Zambia angekommen.
Die Straße nach Livingstone (60 km) ist traumhaft. Kein einziges Schlagloch. Durch Livingstone durch, biegen wir zu einem Look-out-Tree ab. Der Aufstieg ist fast lebensgefährlich, aber man kann dafür oben angekommen bis zu den Wasserfällen sehen. Danach fahren wir weiter zur Knife-Edge-Bridge, wo wir direkt bei der Polizei parken. Ein sehr netter Polizist (Joseph) nimmt sich unser an. Wir wollen zu den Wasserfällen, aber es gibt anscheinend nur das Vic Falls Reserve (USD 10,00 Eintritt pP), oder man geht zur Knife Edge Bridge, aber da sieht man total wenig von den Fällen. Wir fragen den Schrankenmenschen, ob man die Fälle auch ohne zu bezahlen sehen kann, aber der kennst sich überhaupt nicht aus, er fragt dann einen Wächter mit Gewehr der erzählt uns auch irgendetwas - der kennt sich auch nicht aus. So gehen wir zurück zur Polizei und fragen den Polizisten Joseph, aber kann sich auch nicht erinnern, wie das vor ein paar Jahren war. So schlägt Wolfgang vor, dass wir nicht mit dem Hubschrauber fliegen, sondern in das Reserve gehen. Gesagt - getan. Im Shop beim Eingang kaufen wir uns ein Cola und reden mit ein paar Wienern, die in Windhoek leben, danach besuchen wir das Reserve. Wir suchen uns ein nettes Bankerl, an dem wir uns mit unserem Cola stärken, schließlich sind wir ja die ganzen Wege abgegangen. Die Fälle sind eher klein, aber es ist ja auch Trockenzeit. Der einzig große Wasserfall ist in Zimbabwe, aber da würde man eh nichts sehen, weil es so spritzt.
Nach ca. 2,5 Stdunden (13:00 Uhr – 15:30 Uhr) sind wir wieder retrour beim Auto. Der Polizist will dann noch unsere Adresse (geben ihm aber eine falsche - man weiß ja nie). Danach machen wir uns dann auf den Weg zur Taita Falcon Lodge, auch diese Straße übertrifft unsere Erwartungen. Nach ca. 1/2 Std. und 13 km Fahrt kommen wir am Lodge-Parkplatz an. Es kommt sofort ein Boy gerannt, der uns sogar den kleinen Rucks ack abnehmen will. Er begleitet uns zur Bar, die liegt direkt an der Schlucht zum Zambezi. Es ist einfach traumhaft. Kaum zu glauben, dass es so etwas gibt. Wir nehmen einen Drink (Cola + Fanta). Wolfgang geht mit Friday und Joseph um das Gepäck und danach beziehen wir unser Chalet Nr. 2, und wie sich herausstellt, ist Chalet in keiner Weise übertrieben. Das ist ja ein Wahnsinn, alles tip top sauber, ein Moskitonetz über dem Bett, die Dusche und das Klo sind hinter einer Rattanwand aus Stein gebaut. Die Handtücher sind duftig und weich und wir haben einen eigenen, von außen nicht einsehbaren Garten mit 2 Sesseln. Es sind auch im Chalet 2 Sessel und 1 Tisch mit Thermoskanne mit kaltem Wasser und 2 wunderprächtige Polster im Safarilook. Wir springen in den Pool, ein Traum! Nach dieser Erfrischung genießen wir bei einem Mosi-Bier-Sundowner auf der Barterrasse mit Blick in die Schlucht den Sonnenuntergang. Wir lernen auch André und Faan kennen. Hier im Zambia sind eigentlich alle total nett. Bei Muminslampenlicht und Crackern mit Dip schreiben wir unser Tagebuch und genießen das Flair. Danach bekommen wir ein wunderbares Abendessen serviert. Alle Gäste und auch die Chefleute sitzen an einem großen Tisch (André, Faan, sein Sohn, ein Südafrikaner, 1 englisches Ehepaar und wir). Als Vorspeise gibts einen Aufstrich aus Avocado mit Tomaten und Paprika - dazu 2 rund ausgestochene Toastscheiben, das ganze mit Karottenstreifen und Zwiebelringen garniert. Als Hauptspeise gibt es entweder Fisch oder herrlich zarte Fleischbällchen mit einer sehr leckeren Sauce, dazu Bratkartoffeln und Broccoli und Salat. Als Nachspeise wird ein warmer Kuchen mit einer Art Vanillesauce serviert. Nach diesem himmlischen Mahl setzen wir uns an die Bar zum Rauchen und Kaffee und plaudern mit den Engländern. Danach genießen wir noch die wunderbare Terrasse und um ca. 22:00 Uhr gehen wir in unser Chalet. Wir sind supergut geduscht und schlüpfen in ein gutes, sauberes Bett. In der Nacht werden wir beide munter, weil wir beide so einen Druck auf der Brust haben und das Schlucken so weh tut. Wir nehmen an, dass wir die Lariam mit zu wenig Wasser geschluckt haben.
110 km
16. Tag, 19.10.2004: Livingstone - Shesheke - Katima Mulilo - Kongola
Heute stehen wir erstmals etwas später (7:15 Uhr). Um 7:30 Uhr gibts Frühstück. Auf der Terrasse mit Blick in die Schlucht ist schon gedeckt. Zuerst bekommen wir mal einen Löskaffee, weil noch nicht alles fertig war. Danach bekommen wir Orangensaft, Weckerl, 2 verschiedene Marmeladen, Butter und guten Kaffee. Dann nimmt der Kellner unsere Bestellung auf. 2 mal Eierspeis, 1 mal Speck, 1 mal Würstchen, 2 mal gebratene Tomaten, dazu Toast. Es ist echt lecker. Nach dem Luxusfrühstück bezahlen wir die Rechnung (USD 233,00) und um kurz vor 8:30 Uhr müssen wir uns schweren Herzens von der Lodge verabschieden.
Auf Anraten von Faan's Sohn entscheiden wir uns für die Strecke über Shesheke, damit wir uns die komplizierte Fährenfahrerei und einen weiteren Grenzübertritt sparen. Die Straße ist wunderbar und ganz neu. Um 12:10 Uhr sind wir bereits an der Grenze (ein paar Jahre zuvor haben meine Eltern noch 9 Std. für die gleiche Strecke benötigt - die Straßen sind mittlerweile perfekt) Wir verursachen ein bissl einen Kuddelmuddel, weil wir beim zambischen Posten einfach durch sind. Da ist aber auch niemand. Der namibianische Grenzler schickt uns dann wieder zurück und meint, wir wären eh nicht die ersten, denen das passiert. Das Zollhäuschen ist auch komplett in die andere Richtung, aber wahrscheinlich ist die Brücke noch so neu, dass sie noch kein neues Häuschen bauen konnten. Trotzdem ist nach 1/2 Stunde alles geklärt. In Katima Mulilo gehen wir noch einkaufen. An der Kassa geht uns dann das Geld aus, und so müssen wir 3 Cola und 5 l Wasser wieder zurückgeben. Anschließend gehen wir auf die Bank und wechseln nochmal USD 100,00. Um 13:30 Uhr brechen wir Richtung Westen nach Kongola auf. Hier wird die bereits asphaltierte Straße erneuert. Ca. 20 km Baustelle. In Kongola suche wir einen CP. Super, nur 7 km weg soll es einen geben (Kubunyana Camp). Wir fragen noch, ob der CP eh offen ist - jaja. Also fahren wir zuversichtlich los. Am Weg kaufen wir noch Feuerholz (N$ 10,00). Als wir nach den 7 km zu einem Schild kommen, das uns weitere 4 km in den Busch leitet, kommt es uns schon komisch vor, aber sogar im Bush sind noch Schilder. Doch plötzlich stehen wir an einem Fluss, über den zwar eine "Brücke" führte, aber die steht - selbst in der Trockenzeit - unter Wasser. Also machen wir kehrt und fahren noch weitere 15 km Richtung Süden. Hier ist eine Lodge angeschrieben. Wir folgen dem Schild Namushasha Lodge und tatsächlich gibt es die und sie hat auch einen CP. Und was für einen! Hier stehen wir mit dem Auto im Rasen, haben eine fixe Feuerstelle inkl. Feuerholz und Überblick auf den Kwando-River. Echt toll, kostet aber auch EUR 10,00 pP. Dafür werden aber auch die Duschen extra für uns angeheizt. Wir machen Feuer und beginnen zu kochen (Steaks, Folienkartoffel + Tomatensalat). Obwohl das Zelt schon lange steht und nur die Moskitonetze zu sind, ist es total heiß. Seit der 2. Nacht in Savuti kühlt es nachts kaum noch ab.
381 km