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17. Tag, 20.10.2004: Kongola - Grootfontein

Um 6:00 Uhr Tagwache, wir frühstücken wie immer, bezahlen den CP (N$ 100,00) und düsen um 7:15 Uhr los. Zuerst wieder zur B8, der Hauptstraße, und dort biegen wir in westliche Richtung ab.

Die Straße durch den Caprivi-StreifenNach 4 km kommen wir an einen Militärcheckpoint. Der Soldat will aber nur wissen, wohin wir fahren, wir sagen nach Shakawe und er lässt uns durch. Bis Divundu sind es noch 200 km öde schnurgerade, aber gut ausgebaute Straße. Mitten auf der Strecke frage ich mal leise bei Wolfgang an, ob er unbedingt zu den Tsodilo Hills will und mache ihm den Vorschlag, nach Etosha zu fahren.

Nach kurzem Hin und Her fahren wir in eine Picknick-Area, zücken unser Karten- und Namibiamaterial und beraten. Wir kommen eigentlich schnell zum Entschluss, dass wir das so machen, sofern sie uns an der Grenze zu Botswana das Visum für Namibia verlängern, da wir gestern in Katima Mulilo ja angegeben haben, dass wir Namibia heute wieder verlassen. In Divundu biegen wir nach Süden Richtung Grenze ab. Nach 20 km kommt man in den Mudumu NP, der aber für Transit frei ist. In Mohembo beim Grenzübergang deutschen wir dem Grenzler unser Anliegen aus und im Nu haben wir eine Passseite voll gestempelt und wir können zurück. In Divundu tanken wir noch (790 km = 54,84 l, ZAR 227,58). Auf der Strecke hat sogar das Handy Empfang und ich rufe kurz daheim an und Wolfgang schickt ein SMS. Dann gehts Vollgas nach Rundu (Divundu – Rundu 200 km).

In Rundu wechseln wir unsere restlichen Pula in N$ und kaufen Trinken und Butter. Anschließend fahren wir weiter mit Vollgas Richtung Grootfontein. Ca. 55 km vor Grootfontein suchen wir uns ein Camp aus den Prospekten von ASCO, in dem wir dann um 17:00 Uhr ankommen (Roy’s Camp – N$ 50,00 pP). Wir fragen Roy, wie weit es bis Namutoni ist (370 km – 4 Std. Fahrt) und ob wir vorbuchen müssen (er meint „nein“). Super! Wir teilen dann das Essen für die nächsten Tage ein und schreiben noch den letzten Einkaufszettel. Danach machen wir uns ein Lagerfeuer und kochen (Käsekrainer, Kartoffelschmarrn + restl. Tomatensalat von gestern).

710 km

18. Tag, 21.10.2004: Grootfontein - Etosha NP (Namutoni)

Um 5:30 Uhr läutet der Wecker. Am CP ist erst um 1:30 Uhr Ruhe eingekehrt ist, obwohl überall geschrieben steht, dass um 22:00 Uhr Ruhe sein muss. Der Parkbesitzer hat eine Fete geschmissen. Ein Wahnsinn! Wir kriechen also dann hundemüde bei strömendem Regen aus unserem nassen Zelt. Clevererweise stehen auch die Sessel im Regen. Das war ja eine Gewitternacht, kaum war die Party vorbei, begann das Gewitter und der Regen klopfte wie aus Schaffeln auf das Zelt. Wir suchen uns erstmal unsere Regenjacken und packen anschließend die Schlafsäcke und Polster ins trockene Auto und legen dann das nasse Zelt einfach zusammen. Kurz nach 6:00 Uhr gehen wir ohne Frühstück zur Rezeption und wollen zahlen, aber da ist keiner. Eh klar, der hat sich natürlich nach dieser Nacht verschlafen. Ich schicke einen Einheimischen ihn holen. Um 6:30 Uhr kommt er dann mal dahergelatscht, er findet dann seinen richtigen Schlüssel nicht... Als er das obligatorische „good morning, how are you“ von sich gibt, hake ich gleich ein und sag ihm „nicht so gut, nach dieser lauten Nacht“, worauf er antwortete, dass er den Leuten am CP eh gesagt hätte, dass sie leiser sein sollen. Nur waren das keine CP-Gäste, weil Wolfgang Autos wegfahren hörte bevor es dann endlich still wurde. Das sage ich ihm ins Gesicht, dass ja ER eine Party geschmissen hätte. Da schaut er dann blöd. Als er dann N$ 100,00 kassieren will, hab ich ihn gefragt, ob das sein Ernst ist und so bekommen wir immerhin 15 % Rabatt.

Um 6:45 Uhr fahren wir dann endlich Richtung Grootfontein zum Spar einkaufen. Danach wollen wir noch Geld wechseln, aber die Bank sperrt erst um 9:30 Uhr(!) auf. Dafür finden wir eine Etosha-Info, in der ich wegen den Camps frage, ob man vorbuchen muss und wie die Preise sind (Eintritt: N$ 30,00 pP + Auto N$ 20,00; Camp N$ 230,00pP --> Wucher!), etc. Wir fahren weiter nach Tsumeb, wo auch eine Bank offen hat.

Oryx-Antilopen im Etosha NPUm 11:00 Uhr kommen wir in Namutoni am Gate an. Wir füllen einen Zettel aus und bezahlen direkt in Namutoni. Eigentlich wollen wir bis Okaukuejo fahren, aber das sind 146 km - und das auf direktem Weg. So fahren wir zuerst mal die Gegend um Namutoni ab (Fishers Pan, Twee Palm, Aroe, Klein- und Groß-Okevi), sehen Herden von Zebras, Gnus, Giraffen, Springböcken und auch Oryxe, toll. Danach fahren wir ins Camp Mittagessen (Fischdose, Brot, Cola). Dort beratschlagen wir, wie wir weiter machen. Wir vereinbaren, dass wir uns 1 Nacht im Park leisten und zwar in Okaukuejo (wegen dem Wasserloch) und zwar erst morgen in der Hoffnung, dass es morgen wieder heiß ist. Die heutige Nacht wollen wir auf einem CP 25 – 30 km weg vom Gate verbringen. So fahren wir am Nachmittag Richtung Halali. Auf der Hauptpiste fahren wir bis zur Abzweigung Nuamses und zurück über Goas, Springbokfontein wieder nach Namutoni. Wir rätseln, dass es schon teuer ist zu campen, und beschließen, dass ich noch einmal frage. Gesagt, getan, und da sagt mir die Dame an der Rezeption, der CP kostet N$ 210,00 pro Stellplatz (nicht pro Person!). Da schlagen wir doch glatt zu. Wir suchen uns einen Platz und stellen schon mal den Tisch und die nassen Sessel auf, und fahren noch einmal los zu Klein- und Groß-Okevi. Wir sehen blackbacked Jackals und Flamingos, aber sonst leider nichts. Zurück am CP kochen wir uns ein Abendessen (Eiernudeln + Salat). Nach dem Abwasch bummeln wir zum Wasserloch, aber bis auf einen Haufen gaffender Leute ist da nichts.

451 km

19. Tag, 22.10.2004: Etosha NP (Namutoni - Okaukuejo)

Um kurz vor 6:00 Uhr stehen wir auf, machen unser übliches Frühstück, räumen zusammen und fahren dann Richtung Okaukuejo los.

Wunderschöner KuduWir fahren zum Wasserloch „Chudob“, anschließend weiter nach Kalkheuvel, aber nirgends ist was los. Wir machen auch die Runde zum Ngobib-Wasserloch. Landschaftlich ist es hier sehr schön, aber Leoparden oder Geparde können wir nicht entdecken. Dafür sehen wir einen kapitalen Prachtkudu sowie Red Hartebeester. Anschließend fahren wir den Loop zu Okerfontein und sehen gleich zu Beginn die ersten (und auch letzten) Elefanten. Die schauen irgendwie anders aus als im Chobe (heller und breiter). Ein Auto vor uns zeigt uns dann noch (einen ?) Löwen. Wir können ihn mit dem Gucker gerade noch erkennen. Der ist ca. 500 m weit weg. Nichts gegen Savuti. Nach der Löwensichtung nehmen wir die Detour zum Goas-Wasserloch. Da spielt sich ja heute im Vergleich zu gestern die Hölle ab. Total viele Gazellen, Zebras, Gnus und eine Giraffe. Überhaupt kann man heute in der Gegend tausende Tiere beobachten (va Springböcke und Zebras). Ein Wahnsinn! Die totalen Riesenherden. Anschließend fahren wir zu Helios, aber das ist gar nichts.

Auch die Kleinsten finden BeachtungIn Halali schauen wir kurz in den Shop und trinken ein Cola. Wir machen Fahrerwechsel und um 13:00 Uhr gehts weiter Richtung Hauptpiste und nach Rietfontein. Hier durchqueren wir eine fast endlose Ebene mit tausenden Tieren. Bei den Wasserlöchern Salvadora, Charitsaub und Sueda biegen wir ab. Wir beobachten 3 Fipsis beim Trinken aus einer Schlammpfütze - echt süß. Danach "durchqueren" wir wieder unzählige Zebra- und Springbockherden, nur bei den Wasserlöchern tut sich gar nichts. Weiter gehts nach Homob. Hier stehen wir etwas länger, weil viele Zebras zum trinken kommen, aber gleich wieder weiterziehen. Bei Ondongab tut sich wieder gar nichts. Dann biegen wir nach Aus ab. Hier sehen wir 2 Strauße mit ca. 16 Kindern und schauen einer Giraffe beim Trinken zu. In Olifantsbad tut sich nichts, außer einem Schakal und ein paar „Blaukopfhühnern“. Bei Gemsbokvlakte (eine künstliche Anlage wie Olifantsbad) streiten sich ein paar Zebras ums Wasser. Beim ausgetrockneten Gaseb-Loch besteht anscheinend die Chance Nashörner zu sehen, aber außer Zebras ist wieder nichts zu entdecken.

So fahren wir nach Okaukuejo ins Camp, bezahlen dort den Eintritt in den Park (heute nur für 2 Personen, nicht für das Auto = N$ 60,00 und N$ 210,00 für das Camp). Während wir Feuer zum Kochen machen, trocknen wir die Schlafsäcke, Polster, Leiberl und das Zelt, da mittlerweile alles gleichmäßig feucht ist. Im Camp-Shop kaufe ich ½ l Milch für mich und ein Trinkjoghurt für Wolfgang --> mal was anderes. Als ich zurückkomme, kündigt sich ein absolutes Megagewitter an, der Sturm geht los und es blitzt. Gott sei Dank zieht das Ärgste vorerst an uns vorüber, es regnet nur ganz leicht, darum legen wir dann die Würstel auf den Rost und statt Kartoffeln und Salat gibt es Brot. Wir essen im Auto und schreiben auch dort das Tagebuch. Es weht ein total starker Wind und es regnet wieder.

237 km